Dienstag, 25. Februar 2014

Fried Chicken

"Nothin' says south of Mason-Dixon like fried chicken.

Die Mason-Dixon Linie ist die Grenze, die traditionell die amerikanischen Südstaaten vom Norden trennt. Nördlich von ihr leben Yankees, südlich die Southerners mit einer eigenen Kultur, Mentalität und teilweise Sprache. Es ist natürlich auch American English aber mit einem drawl oder twang, das heißt im Süden spricht man langsamer, die Betonung ist viel rhythmischer aber insgesamt nuschliger.

Im Süden gibt es zum Beispiel keine Pepsi. Gut, es gibt sie, aber wenn man eine möchte, bestellt man eine "coke". Es heißt natürlich auch "coke" wenn man Coca-Cola möchte. Oder irgendeine andere Brause. "Coke" ist einfach ein Begriff für Blubberwasser, wie in anderen Teilen der USA die Worte "pop" oder "soda".

Wie bereits eingangs im Zitat gesagt: Nichts bedeutet mehr "jenseits der Mason-Dixon-Linie" als frittiertes Hähnchen. Hierzulande kann man es in einer großen Fast-Food-Kette essen, man kann es aber auch zu Hause machen.
  • 8 - 10 Hähnchenunterschenkel 
Man kann natürlich auch andere Teile des Hähnchens nehmen. Flügel bieten sich auch an und natürlich auch Brustfilet. Dann sollte man aber die Garzeit anpassen.

Für die Marinade:
  • Salz 
  • 1 Liter Buttermilch 
Für die Würze:
  • 1 EL Salz 
  • 1 TL Pfeffer 
  • 1 TL Paprikapulver (edelsüß) 
  • 1 TL Cayennepfeffer 
  • 1 TL Oregano 
  • 1 TL Thymian 
  • 1 TL Basilikum 
  • 1 TL Knoblauchpulver 
  • 1 TL Zwiebelpulver 
  • 1 TL brauner Zucker 
  • 1 TL Kreuzkümmel 
ebenfalls:
  • Mehl 
  • neutrales Pflanzenöl zum Frittieren 
optional
  • 2 Eier 
  • Semmelbrösel (am besten japanisches Panko-Mehl)


Wir legen die Hähnchenschenkel in einer zehn prozentigen Salzlösung (brine) ein. Dazu geben wir auf 1 Liter Wasser 100 Gramm Salz. Wir benötigen genug brine, um das Fleisch damit zu bedecken. Wir lassen das Huhn für nicht länger als eine Stunde in der Salzlösung ziehen - für Hähnchenbrust ohne Haut und Knochen reicht eine halbe Stunde.




Nun gießen wir einen Liter Buttermilch in eine Schale oder besser in einen großen Beutel. Wir legen das Hähnchenfleisch hinein, drücken die Luft aus dem Beutel und lassen das Ganze für etwa 24 Stunden im Kühlschrank marinieren.

Der Sinn des brinings und des Einlegens in Buttermilch hat einmal mehr mit meinem Lieblingsbegriff "Osmose" zu tun. Das Salzwasser entzieht dem Fleisch Flüssigkeit, der Geschmack konzentriert sich also. Die Buttermilch macht das Fleisch wiederum deutlich saftiger. 



In der Zwischenzeit beschäftigen wir uns mit der Gewürzmischung. Normalerweise benutzen wir keine getrockneten Kräuter oder Zwiebel- oder Knoblauchgranulat, hier brauchen wir aber eine trockene Würzung und frische Kräuter würden beim Frittieren nur verbrennen und bitter werden.

Die Mengenangaben sind hier nur Richtwerte. Man darf ruhig mutig sein und mit den Parametern spielen, bis man die persönlich favorisierte Mischung gefunden hat. Ich persönlich mag es kräftiger und schärfer, nehme deshalb mehr Cayennepfeffer und rosenscharfes Paprika anstelle des edelsüßen.


Wir geben unsere Gewürzmischung mit der gleichen Menge an Mehl in eine Schüssel, vermengen es, nehmen die Fleischstücke aus der Buttermilch, lassen sie leicht abtropfen und wenden sie im Würzmehl, so dass sie völlig bedeckt sind. 

Einfacher und sauberer geht es, wenn man Mehl, Gewürze und Fleisch in einen großen Beutel gibt und kräftig schüttelt. 

Für eine extra knusprige Kruste verschlagen wir die Eier, wenden das gewürzte Fleisch erst darin und dann in Paniermehl.

Wir lassen das Frittierfett in einem ausreichend großen, standfesten Topf (ich nehmen meinen großen Wok) etwa 180°C heiß werden und backen die Hähnchenteile darin in etwa 15 Minuten gold-braun aus.


Wir servieren mit unserem Coleslaw.


Außen knusprig, innen saftig. Das kann der Colonel auch nicht besser.

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