Sonntag, 7. Dezember 2014

Mississippi Mud Pie

   
Wir machen hier nicht oft Süßes, wenn dann aber richtig. Die Mississippi Mud Pie (manchmal auch Mud Cake) ist ein weiterer Klassiker aus den amerikanischen Südstaaten, einer Region im Land der Burger und Hot Dogs, in der man weiß, wie man kocht und das Essen so slow ist, wie das Leben und der Dialekt. 

Der Sahnekuchen ist nach dem dunklen Schlamm (mud bedeutet "Schlamm"), den der Mississippi mit sich führt, benannt. Johnny Cash sagte von sich: "I come from the black flat delta lands, the Mississippi County Arkansas" (Ich komme aus dem dunklen, flachen Mündungsdelta, dem Bezirk "Mississippi County" in Arkansas). Cashs Hommage an den Fluß Big River (1957) ist eines meiner absoluten Lieblingslieder, besonders in der 1990er Version zusammen mit den legendären "Highwaymen". Aber ich schweife ab ... 

Seitdem die Kleine auf der Welt ist, finden Ereignisse wie Ostern, Weihnachten, Advent bei uns statt. Eltern, Schwiegereltern, meine Schwester und mein Onkel aus Hamburg, der gerade zu Besuch hier ist, galt es heute zu bewirten. Die Gattin wollte vorwiegend selbstgebackene Plätzchen zum Adventskaffee reichen. Ich jedoch fand, ein wenig Kuchen könne auch nicht schaden. 

Dieses Rezept habe ich irgendwann einmal bei chefkoch.de gefunden und für ein Osterbüffet (Thema: Südstaaten) gebacken. Das war 2012, Zeit also, mit ein paar kleinen Veränderungen noch einmal ans Werk zu gehen, diesmal durch Fotos dokumentiert.


Für den Boden unserer Mud Pie benötigen wir:
  • 200 g Mehl
  • 25 g Kakopulver
  • 50 g Zucker
  • 125 g weiche Butter
  • 1 Tässchen Espresso
Für die Füllung:
  • 150 g weiche Butter
  • 300 g brauner Zucker
  • 4 TL Vanillezucker (am besten selbst gemacht)
  • 4 Eier
  • 300 g  Sahne
  • 2 TL heller Zuckersirup
  • 150 g zartbitter Kuvertüre
  • 40 g Kakaopulver
  • 100 g Pekannüsse (oder Walnüsse)
Für den Belag:
  • 400 g Sahne
  • 2 TL Vanillezucker
  • zartbitter Kuvertüre zum darüber Raspeln
  • Mokkabohnen 
optional:
  • Sahnesteif 
Hellen Zuckersirup findet man in vielen Supermärkten in der "Cocktail" Abteilung, man kann ihn jedoch auch sehr einfach selbst herstellen. Dazu brauchen wir pro 100 Milliliter Wasser genau 100 Gramm Zucker. Diese lassen wir zusammen aufkochen und rühren dabei, bis der sich Zucker der Zucker komplett aufgelöst hat. 


Den Boden habe ich schon am Vortag zubereitet. Die Zutaten für den Teig in eine Rührschüssel geben ...


... gut verkneten, in Folie wickeln und für eine halbe Stunde in den Kühlschrank geben. Inzwischen den Backofen auf 190°C vorheizen.


Danach herausnehmen und erneut durchkneten, bis der Teig weich geworden ist. Auf einer bemehlten Fläche ausrollen und in die Stadt fahren, um eine 28er Springform zu kaufen, weil man den Boden zu der vorhandenen nirgendwo finden kann. Die Springform nun mit dem Teig auskleiden, dabei einen drei Zentimeter hohen Rand stehen lassen. Kleine Löcher im Boden lassen sich wunderbar mit Teigresten flicken. 

Den Boden nun für etwa zwanzig bis fünfundzwanzig Minuten blind backen, das heißt, der Teig wird ohne Belag vorgebacken. Dabei legen wir ihn mit Backpapier aus und schütten Erbsen oder Bohnen darauf. Hierbei sollten natürlich getrocknete Hülsenfrüchte verwendet werden. Durch das Beschweren des Teiges verhindert man, das er beim Backen zu sehr aufgeht. Die Hülsenfrüchte kann man bis zum nächsten Backen in einer verschlossenen Dose wegstellen.


So sollte der vorgebackene Teig dann aussehen.


Für die Füllung verkneten wir den braunen Zucker mit der Butter, ...


... schlagen nach und nach die Eier unter ...


und fügen Vanillezucker, Zuckersirup, Sahne und Kakaopulver hinzu und verrühren alles gründlich.


Nun lassen wir die Kuvertüre im Wasserbad schmelzen und heben sie dann unter die Masse für die Füllung. 


Die Pekannüsse (die habe ich dem Rezept hinzugefügt) werden grob gehackt und auf dem vorgebackenen Boden verteilt. 


Die Schokoladenmasse wir nun bis knapp unter den Rand des Bodens darüber gegossen. Reste können in einer Backform im Ofen gestockt werden.


Der Kuchen wandert nun noch einmal 45 Minuten bei 160° C in den Ofen. Pikst man ihn mit einem Zahnstocher an und es bleibt kein Teig mehr daran kleben, ist der Kuchen gar. Backzeiten und -Temperaturen können je nach Ofen variieren, also lieber zwischendurch mal nachschauen.


Nun schlagen wir die Sahne für den Belag mit etwas Vanillezucker und optional Sahnesteif fest auf und verteilen sie auf dem Kuchen. Die Sous-Chefin ist hier behilflich.


Geriebene Schokolade und Mokkabohnen runden das Ganze optisch ab. 


Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Oder zwei.


Wer mehr als zwei Stück davon schafft, isst auch bestimmt ein Glas Mayonnaise vor dem Fernseher. 

2 Kommentare:

  1. irgendwann stehen mal die weight watchers bei dir vor der tür...

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, ich habe schon beim Tippen der Zutatenliste noch einmal vierzig Kilo zugenommen. Aber gut, dass der Kuchen gebacken wird. Die Hitze im Ofen tötet ja bekanntlich alle Kalorien.

      Löschen