Freitag, 8. Mai 2015

Bratnudeln mit Huhn und Riesengarnelen


Nein, liebe Nachbarn, in meinem Garten ist kein Heißluftballon gestartet, die Gattin wollte nur gerne Bratnudeln essen. Kein Problem, das Wetter hat ja gepasst, also habe ich flugs den Wokbrenner angeschmissen und drauf los gewokt. Nach einiger Vorbereitung natürlich. In der chinesischen Küche nimmt dies die meiste Zeit in Anspruch. Die eigentlich Kochzeit ist bei optimaler Hitzequelle extrem kurz und man hat im Zweifelsfall nicht einmal Zeit, sich zwischendrin die Schuhe zuzubinden. Mise en place ist das Gebot der Stunde - also alle Zutaten einsatz- und griffbereit stehen zu haben, bevor die Flamme das Kochgerät küsst. Das wussten die Chinesen aber schon lange, bevor die Franzosen diesen Begriff entwickelten.
   

Für 4 Portionen:
  • mariniertes Hähnchenfleisch
  • marinierte Riesengarnelen
  • 3 Knoblauchzehen (oder eine Knolle chinesischer "Monoknoblauch")
  • 3 cm Stück Ingwer 
  • 3 - 4 Frühlingszwiebeln
  • 1 Möhre
  • 1 Handvoll frisch Tong-Ku (Shiitake) Pilze
  • 1 rote Paprika
  • 1 Pak Choi
  • 1 Zwiebel
  • 2 Handvoll Sprossen
  • 250 g chinesische "Spaghetti"
  • 1 Schuss chinesischer Reiswein (Shaoxin)
  • 2 EL helle chinesische Sojasauce
  • 2 EL Austernsauce
  • 1 EL Sesamöl
  • Salz
  • weißer Pfeffer
  • Öl (am besten Erdnussöl)

Für das marinierte Hähnchenfleisch:
  • 1 Hähnchenbrust (250 g)
  • 2 TL helle Sojasauce
  • 2 TL chinesischer Reiswein (Shaoxin)
  • 1 TL Speisestärke
  • 1/2 Eiweiss
  • Prise Salz
  • Prise Pfeffer
  • 1 TL Sesamöl
Hähnchenbrust gegebenenfalls einmal längs teilen (entlang der helle Linie auf dem obigen Bild) und dann quer in dünne Scheiben schneiden.

Eiweiß leicht schaumig schlagen. Gründlich mit Sojasauce, Reiswein und Stärke vermischen, Huhn dazugeben und mit je einer Prise Salz und Pfeffer würzen, gut durchmischen und mindestens eine halbe Stunde marinieren lassen. Kurz vor dem Braten das Sesamöl einrühren.


Für die Garnelen:
  • 12 Riesengarnelen
  • 1 EL helle Sojasauce
  • 1 EL Reiswein
  • 1 TL Speisestärke
  • Prise Salz
  • Prise Pfeffer
  • 1 TL Sesamöl

Garnelen schälen, Schwanzflosse nach Belieben dran lassen. Am Rücken längs einschneiden und gegebenenfalls schwarzen Darm entfernen. 


Sojasauce, Reiswein und Stärke vermischen, Garnelen dazugeben, mit je einer Prise Salz und Pfeffer würzen, gut durchmischen und mindestens eine halbe Stunde marinieren lassen. Kurz vor dem Braten das Sesamöl unterrühren.



Knoblauch und Ingwer schälen und hacken, Frühlingszwiebeln diagonal in Ringe schneiden, weiße und grüne Teile dabei trennen.

Pak Choi mundgerecht würfeln, Strunk und Blätter dabei teilen. Paprika entkernen und ebenfalls würfeln. Möhre schälen und in streichholzgroße Streifen schneiden. Zwiebeln schälen, halbieren und zu Spalten verarbeiten. 

Pilze nach Bedarf halbieren. Bei frischer Ware können die Stiele im Gegensatz zu eingeweichten Pilzen mitgegessen werden.

Nudeln nach Packungsanweisung nicht zu weich kochen, abgießen, mit kaltem Wassere abschrecken, gut abtropfen lassen und mit etwas Öl verrühren.


Das Fleisch bei hoher Hitze im Wok braten, einen Schuss Reiswein dazugeben und kurz weiter braten. Auf meinem Gasherd braucht das Fleisch bei dieser geringen Dicke etwa 90 Sekunden bis zwei Minuten. Mit dem Wokbrenner nicht einmal eine Minute.  

Kleiner Tipp: Beim Braten nicht mit Öl sparen. Fleisch nach dem Braten in ein Sieb geben, das abgetropfte Öl kann dann wieder verwendet werden. 


Mit den Garnelen ebenso wie mit dem Fleisch verfahren. Beides kann bis zur weiteren Verwendung zusammen in einem Sieb gelagert werden.


Einen guten Schuss Öl bei mittlerer Flamme im Wok erhitzen, Nudeln hinzufügen und unter Rühren eine Minute anbraten. Da der Wok mittlerweile gut eingebraten ist, klebt hier nichts mehr, wie beim ersten Mal

Gebratene Nudeln auch in einem Sieb abtropfen lassen.


Wok wieder erhitzen, Knoblauch, Ingwer und weiße Frühlingszwiebelteile in etwas Öl anbraten.


Beginnt es zu duften, kommen die Gemüse hinzu. Ich habe hier in folgender Reihenfolge hinzugefügt: Möhre, Pilze, Paprika, Pak Choi Stiele, Zwiebel und Sprossen. Alles schön unter ständigem Rühren und Rütteln am Wok (Könner schwenken das Kochgerät aus dem Handgelenk) braten. Nach etwa einer Minute die Pak Choi Blätter hinzufügen, noch einmal durchrühren und etwas Reiswein am Rand hineinträufeln lassen.


Mit Sojasauce, Austernsauce, etwas Salz und weißem Pfeffer würzen. Nudeln hinzugeben und gut durchrühren. Hitze reduzieren.


Fleisch und Garnelen zurück in den Wok befördern und ebenfalls wieder alles gut durchmischen. Nach Wunsch Bratnudeln noch mit etwas Sesamöl aromatisieren. 


Mit grünen Frühlingszwiebelteilen garniert servieren.


Das klingt zwar nach einer "öligen" Angelegenheit", aber das meiste Öl wird ja durch die Siebe abgetropft und. Dafür hat man aber auch kurz gegartes Gemüse mit Biss und voller Vitamine und Mineralstoffe. Und es geht auch ohne Wahnsinnsbrenner auf dem heimischen Herd. Habe ich jahrelang auch so gemacht 

2 Kommentare:

  1. Regel Nummer eins ... Wenn man nachts nicht schlafen kann ... Lieber nicht auf Food Blogs stöbern ... Jetzt hab ich Huuuunger !!! :-)
    Sieht lecker aus ! Und noch dazu, esse ich das total gerne.
    LG
    Esther

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    1. Mission completed. ;)

      Vielleicht sollte ich einen 24-h Bringdienst eröffnen?

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