Samstag, 7. Mai 2016

Kartoffelecken


Mein Monitor war kaputt und ich habe deshalb die Tage mit einem kleinen Notebook vorlieb nehmen müssen. Gut, dass ich das überhaupt habe, aber die wahre Freude ist das nicht, wenn man mit größeren Bilddateien arbeiten muss. Leider war der Bildschirm nicht mehr zu reparieren, was sich bei einem fünf Jahre alten Gerät vermutlich ohnedies nicht gelohnt hätte. Wären es nur ein paar Kondensatoren gewesen, dann vielleicht, aber bei mir - also nicht bei mir selbst, sondern natürlich bei meinem Monitor - hatte es auch noch den Trafo zerlegt und dieser hat zum Dank noch einen schönen schwarzen Schmorfleck auf der Platine hinterlassen. Also, ab in den Wald damit -. ich lebe zu weit vom Meer entfernt, um das Gerät dort fachgerecht zu entsorgen - und seit heute steht ein neuer Kollege auf dem Schreibtisch. Bevor wir nun aber zum heutigen Essen kommen, ein kleiner Rückblick auf gestern.



Gestern waren wir am Stemmer See in Kalletal. Schwiegereltern habe dort einen Wohnwagen stehen und der bedurfte der alljährlichen Pflege. Während die Gattin also ihren Eltern half, den Wagen und auch das riesige, mit einem Alurahmen versehene Vorzelt von allen Seiten außen zu schrubben, habe ich zumindest den Rasen des Stellplatzes gemäht und auch die Höhe meines Korrekturstapels vermindern können.


Anschließend haben uns Schwiegereltern dann ins Strandrestaurant auf dem Platz eingeladen. Da waren wir letztes Jahr schon einmal und ich war nicht wirklich begeistert


Die Sous-Chefin entschied sich für den Burger. Den hatte ich letztes Mal auch, damals habe ich mich aber über die Qualität des Pattys beschwert. Der war mehr ein kreisrunder Hackbraten als eine vernünftige Burgerscheibe. Man kann es auf dem Bild schemenhaft erkennen, der Patty war diesmal um Klassen besser. Das wertet natürlich jeden Burger auf und so gibt es hier den Daumen hoch.


Je eine Ofenkartoffel mit Sour Cream, Räucherlachs und knackigem Salat für Schwiegermama und die Gattin. Eine ordentliche Portion und an der Schale der Kartoffel kann man erkenne, dass sie wirklich gebacken wurde. Senf-Honig Dressing zum Salat passt da ja auch gut. Man (oder besser Frau) war zufrieden.


Schwiegerpapa und ich hatten das Schnitzel vom westfälischen Schwein mit Pilzrahmsauce, auch als Jägerschnitzel bekannt. Gut gemacht und lecker. Die Pilze hatten zwar keine Röstaromen, die Sauce war aber frisch mit leichter Weißweinnote. Ja, das Geäst auf dem Teller hätte im Wald bleiben können. Ich kann es gar nicht oft genug sagen: auf den Teller gehört nur Essbares und falls man nicht gerade Biber zu Gast hat, gehören Äste jedweder Art nicht in diese Kategorie. Besonders sinnfrei wird das Ganze, wenn der Rosmarin sonst nirgendwo im Gericht verarbeitet wurde. Da könnte man dann auch Huflattich, Kirschkerne oder ein Stück Wüstenkaktus dazulegen. Geschmacklich war es gut, die Panierung knusprig und das Fleisch zart. Gut, das Schnitzel hätte meinetwegen größer sein dürfen, aber insgesamt war es völlig in Ordnung. Im Vergleich zum letzten Jahr also ein positives Fazit und für einen Campingplatz völlig angemessen.  


Kommen wir als nun zum heutigen Essen. Da Burger der Kleinen hat mich inspiriert. Besonders die Beilage: Kartoffelecken. Die habe ich schon öfter gemacht, meist aber aus dem Ofen. Heute habe ich die Dinger wie Pommes Frites frittiert und das war richtig lecker.
  • 500 g kleinere mehlige Kartoffeln
  • Dry Rub
  • Frittierfett
Es ist, wie bei Pommes wichtig, wirklich mehlige Kartoffeln zu nehmen. Die werden innen viel weicher und durch das Mehr an Stärke außen knuspriger als andere Arten. Im Idealfall legt man sie direkt nach dem Zuschneiden für fünfzehn Minuten in Salzwasser und trocknet sie dann vor dem Garen gut ab, es geht aber auch ohne. Ich habe die Kartoffeln geschält - muss man aber nicht - und längs geviertelt. Wir gehen hier wieder mit der Doppel-Frittiermethode vor. Starkoch Heston Blumenthal schwört sogar auf das dreifache Frittieren.


Nach dem ersten Durchgang, bei dem die Kartoffeln bei etwa 150°C fast gar frittiert werden, kommen sie in eine Schüssel und werden mit Dry Rub gewürzt. Der ist nämlich nicht nur als Universalgrillgewürz unschlagbar, sondern passt auch hier hervorragend. 


Anschließend werden die Kartoffeln dann bei 190°C ein zweites Mal frittiert, bis sie eine schöne Farbe haben und knusprig sind. Vor dem Servieren kann man sie noch einmal mit etwas Dry Rub nachwürzen. Die perfekte Beilage zu Gegrilltem.
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Flashback:



Heute vor einem Jahr: Blogführerstreik

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