Freitag, 30. Dezember 2016

Neuste Meldung: Revolution in der Küche, Chefkoch entmachtet!


Ich bin entmachtet, degradiert, meiner imaginären Sterne beraubt. Normalerweise kein Grund zum Jubeln, aber in diesem Fall erfüllt es mein Vaterherz mit Stolz. Die Sous-Chefin (11 Jahre alt) hat heute das Heft in die Hand genommen und mich in die zweite Reihe verbannt. Einkauf, Planung und Durchführung des heutigen Abendessen gehen auf ihre Kappe, ich habe nur Anweisungen befolgt, Hilfsaufgaben erfüllt und hier und da Tipps gegeben. Das Resultat war ein leckerer Gemüseauflauf mit etwas Huhn. Offenbar weiß Madame, was sie da tut.
  

Zunächst werden verschiedene Gemüse geschnitten und in eine mit Olivenöl ausgeriebene Auflaufform gelegt. Erst Kohlrabi und Zucchini, ...


... dann auch noch Möhre. Auf meinen Rat hin wurden die einzelnen Schichten schon einmal gesalzen und gepfeffert. Die Sous-Chefin Executive Chefin war der Meinung, Oregano würde auch gut passen. Da widerspreche ich natürlich nicht.


Hühnerfleisch mit Zwiebeln und Knoblauch in Olivenöl anbraten. Hier kam von mir der Tipp, das Huhn erst in mit Salz und Pfeffer gewürztem Mehl zu wenden, damit die Farbe schöner wird und durch die Röstaromen mehr Geschmack entsteht.



Mit Sahne ablöschen und köcheln lassen, bis die Sahne, auch durch das Mehl, leicht andickt.

Was es mit den beiden Töpfen rechts und links auf sich hat, später.


Huhn in die Form geben und alles gut durchmischen, nochmals mit Pfeffer, Salz und Oregano würzen. Ach ja, rote Paprika und Brokkoli waren auch noch dabei.


Mit Käse bedecken. Butterflocken geben noch mehr Geschmack und bewahren den Käse vor dem Austrocknen.


Im Ofen eine halbe Stunde bei 180° C backen, bis der Käse goldbraun, die Gemüse gar, aber noch bissfest sind. Verdammt lecker. Ich bin ja sonst keiner, der ständig darüber reden muss, wie toll seine Brut geraten ist, aber hier hat jemand tatsächlich Talent und vor allem Geschmack. 


Immerhin durfte ich, sehr zur Freude der Gattin, einen Caesar Salad beisteuern. Diesmal mit einer kleinen Änderung. Ich bin Gordon Ramsay gefolgt und habe etwas frisch geriebenen Parmesan zu den Croûtons in die Pfanne gegeben. Himmlisch.


Zurück zu den Töpfen. Morgen feiern wir ganz gemütlich mit guten Freunden den Abschied aus dem Seuchenjahr 2016. Jeder trägt zum Büffet bei. Ich werde eine Straciatella-Suppe anbieten. Da ich mir noch nicht ganz sicher bin, welche Brühe ich als Grundlage nehmen werde, habe ich vorsichtshalber sechs Liter Hühnerfond ... 


... und die gleiche Menge an Rinderfond angesetzt.


Desweiteren mariniert gerade etwas Kalbsnuss für ein Vitello tonnato. Morgen kommt dann noch eine Porchetta in den Ofen. Dann habe ich mein Programm für den Jahresabschluss erfüllt ...


... und kann Kochjacke und Schürze für 2016 an den Nagel hängen. Falls wir uns nicht mehr lesen, kommt gut rein. 2017 wird EUER Jahr sein. Danke fürs Lesen.
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Flashback:


Heute vor einem Jahr: Nudelmanufaktur Huber in Diersbach   

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