Donnerstag, 3. August 2017

Fettuccine alla Boscaiola


Nein, ich habe auch nicht vor, den heimischen Baumbestand zu reduzieren, auch wenn mein nächtliches Schnarchen, so die Gattin, dies nahe legen mag. Bei allen Schandtaten, die ich in meinem Leben zu verantworten habe, Baumfrevel gehört definitiv nicht dazu. Trotzdem liebe ich Pasta alla boscaiola oder zu Deutsch: nach Art der Holzfäller. Diese laufen ja den ganzen Tag im Wald herum und ernähren sich dann auch naturgemäß von dem, was sie da finden, zum Beispiel Beeren, Bären und - was weiß ich denn - frisch gelegten Fuchseier oder so. Vor allem aber von Pilzen. Steinpilze (porcini) sind sehr begehrt, aber natürlich auch finferli, also Pfifferlinge. Diese habe ich heute verwendet und sogar selbst ... gekauft. Ich werde die Tage aber mal die "geheimen" Ecken in den heimischen Wäldern absuchen und schauen, ob ich nicht auch fündig werde.


Was brauchen 4 kräftige, italienische Holzfäller für ein anständiges Mahl?
  • 500 g Pfifferlinge
  • 150 g Pancetta oder mild geräucherter Bacon
  • 1 frische Peperoni
  • 1 große Knoblauchzehe
  • 1 Bund Petersilie
  • 1 Tasse Erbsen
  • 100 ml Weißwein
  • 500 ml Sahne
  • Parmesan oder Pecorino
  • Salz
  • Pfeffer
  • Butter
  • 500 g Pasta (hier Fettuccine)

Gekaufte Pfifferlinge sind oft schon vorgereinigt. Trotzdem muss man sie putzen. Dazu nehmen ich einen Pinsel oder schabe ich mit einem Messer alle Stellen ab, die mir nicht gefallen und entferne auch etwaigen Sand, Anhaftungen von Waldboden oder Tannennadeln. Allerhöchstens wische ich sie mit einem maximal feuchten Tuch ab. Waschen ist schlecht, da sich die Dinger sonst sofort wie Schwämme vollsaugen und dann in der Pfanne kochen und nicht braten.

Ein paar schöne kleine Pilze brate ich mir in etwas Butter mit Salz an und lege sie mir für später als Dekoration zurück.   


Speck in Butter knusprig auslassen.


Pilze nach Bedarf grob hacken und ein paar Minuten anrösten. Sollte sich Wasser in der Pfanne bilden, dieses wieder völlig einkochen lassen. Inzwischen Knoblauch pellen. Mit den groben Petersilienstielen,und der Peperoni (auf Wunsch entkernt)  fein hacken und zu den Pilzen geben. Kurz duzrchschwenken. Wenn es duftet,  ... 


... und mit Weißwein ablöschen. Diesen wieder komplett verkochen lassen,  ...


dann Sahne und Erbsen hinzufügen. 


Aufkochen lassen und reduzieren, bis die Sahne andickt. Zwei Esslöffel Parmesan unterheben, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Ein Spritzer Zitronensaft rundet die Sauce ab.


Nudeln nach Packungsanleitung bissfest kochen, eine Tasse Kochwasser beiseite stellen. Pasta abgießen und mit der Sauce vermischen. Etwas Kochwasser angießen und unter Rühren weitergaren, bis die Sahne sich cremig um die Pasta geschmiegt hat.  


Mit den "Deko-Pilzen", gehackter Petersilie und Parmesan anrichten. Ich hatte noch ein paar schwarze Sommertrüffel zur Hand, die ganz gut dazupassen.

Vielleicht gehe ich jetzt doch noch mal raus. Wo ist meine Axt?
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