Mittwoch, 9. August 2017

Süßkartoffelpommes


Wenn es eine als "hip" geltende Zutat auf die Speisenkarten gut-bürgerlicher Restaurants geschafft hat, ist das meist ein untrügliches Zeichen dafür, dass sie den Zenit ihres Hypes längst überschritten hat. So auch bei der Süßkartoffel. Herkömmliche Kartoffeln gelten oft als ungesund (Stichwort: low fart carb), Süßkartoffeln aber irgendwie nicht. Man möchte meinen, die normale Knolle sei so cool wie Ernst Paschulke am Strand von Pattaya mit grauen Socken in den braunen Sandalen. Die Süßkartoffel hingegen erscheint als der barfüßige Nadelstreifenanzugträger, ohne Krawatte und Hemd aus der Hose, mit Tunneln um Ohr, Dutt und geflochtenem Vollbart. Möchte man meinen. Ist natürlich Quatsch. 

Trotzdem hat die Süßkartoffel, auch Batate genannt, in den letzten Jahren einen unglaublichen Boom erlebt. Aus der Küche der amerikanischen Südstaaten nicht wegzudenken und auch im afrikanischen und asiatischen Raum beliebt, hat sie ebenfalls hier immer mehr Freunde gewonnen. Mittlerweile bietet auch mein Lieblingsforsthaus "Hirschburger mit Süßkartoffelpommes" an. Also, bevor der Hype völlig vorbei ist, mach ich noch mal kurz mit.


Hier haben wir zwei schöne Süßkartoffeln, auf denen irgendein Graffiti-Vandale seine Signatur hinterlassen hat. Vermutlich ein Alfredissimo-Fan. 


Es ist wie bei normalen Fritten. Schälen, in längliche Stäbe schneiden und in Öl bei etwa 130° C vorgaren, bis die Dinger weich werden.  


Kurz Abtropfen lassen und bei höherer Temperatur, so in etwa 185° C, knusprig zuende garen. Nach Belieben würzen. 


Für mich reichen Salz und etwas Parmesan. Wer möchte, gibt noch einen Spritzer guten Balsamico dazu.


Dazu gab es heute Buffalo Wings mit Blue Cheese-Dip. Immer wieder lecker und die Käsecreme passt auch hervorragend zu den Süßkartoffelpommes.


Und auch auf Burger.

Süßkartoffelpommes - done! Ist der Trend schon vorbei? Puh, gerade noch so eben ... ach was, und wenn schon. Lecker ist das, muss man schon sagen.
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Flashback:


Heute vor einem Jahr: knusprige Hähnchenschenkel

4 Kommentare:

  1. ...ich liebe Süßkartoffeln ja schon seit meinem ersten USA Besuch 1995...egal ob als Süßkartoffelpommes oder als Sweet-Potatoe-Stampf. Das einzige, was es nie in meinen Gaumen geschafft hat, war die US-Version mit Marshmallow-Topping...gruselig!

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    1. Jetzt muss ich das doch glatt mal mit Marschmallows ausprobieren ...

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  2. das einzige was ich aus süßkartoffeln mag. sind deine auch so knüppelhart beim schneiden?

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    1. Ja, die Burschen sind hart. Laufen dafür an der Luft auch geschält nicht an und garen deutlich schneller als herkömmliche Knollen.

      Musst die mal als Püree mit ordentlich Knoblauch und frittierten Zwiebeln probieren. Das ist karibisch oder so und mal so richtig lecker.

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