Samstag, 19. August 2017

Spareribs - volles Kalieber


Wer diesen Blog kennt, weiß, dass ich gerne unabhängig bleiben möchte und mich nicht vor einen Werbekarren spannen lasse. Manchmal nenne ich dann aber doch Ross und Reiter, besonders wenn ich von einer Sache hundertprozentig überzeugt bin und ich persönlich finde, dass sie Unterstützung verdient. Das ist auch heute bei Kalieber.de der Fall. Auch wenn ich nichts dafür bekomme (oder bekommen möchte) und auch, wenn die Truppe meinen unbedeutenden Blog sicherlich nicht als Unterstützung braucht, möchte ich trotzdem mein Lob für den Familienbetrieb, der sein Fleisch online vertreibt, loswerden.


Schneller Versand, ordentlich verpackt und gut gekühlt sollte sich bei verderblichen Lebensmittellieferungen eigentlich von selbst verstehen. Hier beherrscht man das aus dem FF.   


Eigentlich bin ich ja kein Freund von Raucharomen mehr, ich habe mir das irgendwann mal übergegessen. Selbst stark geräucherter Speck oder Schinken stößt mir übel auf. Nun muss man sich aber auch nach den Wünschen seiner Mitmenschen richten und es waren Spareribs BBQ-Style gewünscht. Die Rippen haben übrigens gut 890 Gramm pro Stück, also in etwa doppelt so viel wie bei Ware von der Stange. Und es sind nicht diese knorpligen Teile, die man bei verpackter Ware gerne unter ein schönes Stück mogelt. Wir haben die Stränge (Leitern) nach der 3-2-1 Methode zubereitet. 

Mit Dry Rub eingerieben, 57er Kugel, indirekte Hitze - so etwa 120° C und 3 Stunden im wirklich dezenten Rauch. Genau kontrolliere ich die Temperatur nicht mehr. Früher habe ich ständig an Lüftungsklappen herumgespielt, heute stelle ich beide Klappen auf Mittel und lasse der Natur ihren Lauf.  

Danach zwei Stunden in Folie - ja, ich weiß, das ist verpönt - mit etwas Apfelsaft bei normalerweise ebenfalls 120° C in der Kugel. Ich lasse diese Phase aber den Backofen übernehmen und stelle ihn auf 90° C Umluft. 


Anschließend noch mal eine Stunde bei niedriger Temperatur (100° C) in die Kugel, diesmal mit einer Sauce aus Tomatenmark, Honig, einem Schuss Cola, Dry Rub und Apfelessig (alles etwas einkochen lassen) glasiert. Man kann hier auch gut sehen, wie der Rauch an der Fleischseite eine rötliche Färbung verursacht hat, der sogenannte Smoke-Ring.  Der umschließt normalerweise das ganze Stück, der Rauch kann aber hier logischerweise nicht durch die Knochen durch. 

Die dünneren Endstücke waren etwas zu soft - bei Grillmeisterschaften ein KO-Kriterium - aber die überwiegend dicken Stellen perfekt. Zartes, saftiges Fleisch, dass sich zwar gut von den Knochen löst, aber noch keine Pulled Pork Konsistenz hat. Der Rauchgeschmack zwar vernehmbar, aber nicht so stark, dass er das tolle Eigenaroma der Rippen geschmacklich total überlagert hätte. Und das Fleisch selbst - vom bunten Bentheimer Schwein - ist wirklich fantastisch, aromatisch, genial. Werde ich wieder kaufen - natürlich auch von Kalieber - und dann aber noch mal "pur" probieren. 



Halali, die Sau ist tot. Nein, das ist nicht der legendäre Elefantenfriedhof, aber ein Anzeichen für zufriedene Esser. Von den vier Rippensträngen sind auch außer Knochen nichts geblieben. Ich bin entzückt. Kleine Randnotiz an mich selber, auch das Titelbild betreffend: vor dem Knipsen die Linse auf Fettflecke untersuchen. Grrr! 
____
Flashback: 


Heute vor einem Jahr: gratinierter Kabeljau

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen