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Samstag, 6. September 2014

Brathähnchen II


Der Grund, warum in vielen asiatischen Küchen so stark gewürzt wird, dass der Eigengeschmack der einzelnen Zutaten in den Hintergrund tritt, ist wohl der Tatsache geschuldet, dass es in früheren Zeiten oft auf Grund mangelnder Kühlung schwer war, frische Lebensmittel auch frisch zu halten. Etwaige unangenehme Gerüche oder Geschmäcker, insbesondere bei Fleisch, sollten so durch Würzung überdeckt werden - ähnlich wie bei uns, wo Fisch immer noch zitroniert wird, um Gerüche zu vermeiden. Frischer Fisch hat das nicht nötig.


In der gehobenen Küche geht man oftmals einen anderen Weg. Hier sollen die Zutaten für sich sprechen und der Eigengeschmack optimal zur Geltung kommen. Dazu braucht man natürlich frische Zutaten von allerbester Qualität. Ein guter Hummer in einer beurre monté (eine Art emulgierter Buttersauce) gedünstet ist allemal besser als Hummer süß-sauer - wenn die Qualität des Hummers stimmt.   


Nun habe ich hier keinen Hummer, sondern ein gutes Qualitätshähnchen aus artgerechter Aufzucht, welches auch nicht schnell auf Gewicht gezüchtet wurde. Das Tier hatte im küchenfertigen Zustand etwa 1,5 Kilogramm. 



Ich habe diesmal bewusst darauf verzichtet, wie üblich das Huhn mit einer Gewürzmischung einzureiben. Stattdessen habe ich es einfach von innen und außen gesalzen und gepfeffert und mit etwas gutem Olivenöl eingerieben. 



Der Ofen war auf 150° C vorgeheizt, auf dem Boden stand die Fettpfanne mit etwa einem Liter heißem Wasser gefüllt. Der Flattermann durfte auf dem "Hähnchenbräter" Platz nehmen, dieser wurde wiederum in die Fettpfanne gestellt. Das heruntertropfende Fett wird so vom Wasser aufgefangen, der entstehende Dampf hilft, das Fleisch saftig zu halten. Das Wasser ist zum Ende des Garvorgangs verkocht, so dass die Haut zum Schluss schön knusprig wird.  




Nach 65 Minuten eine Garprobe machen. Bei mir war das Fleisch nach gut siebzig Minuten gar. Das hängt aber auch von der Größe des Tiers und dem Backofen ab.

Das Fleisch war ungeheuer aromatisch und saftig. Die Investition hat sich gelohnt, ich werde jetzt öfter solche Tiere zubereiten, auch wenn sie etwas teurer sind. 

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