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Montag, 17. November 2014

Hamburger Rundstück warm



Wenn man in Hamburg (= Hamburch) jemandem etwas zu Essen anbieten will, fragt man einfach: "Wisma schmecken?" Auch sonst gibt es einige sprachliche Eigenarten. Man geht nicht irgendwo lang sondern längs, der Allerwerteste heißt "Mors" und wer viel redet ist ein "Sabbelbüdel". 

Meine Großeltern väterlicherseits, Tanten, Onkels, Großtanten, Großonkels und was weiß ich noch wohnten oder wohnen immer noch in der Elbmetropole, der ich mich deshalb seit Kindheitstagen verbunden fühle. Nur gut, dass ich mich nicht mehr so sehr für Fußball interessiere. Als HSV Fan hätte ich momentan nicht wirklich viel zu lachen, da der Verein, ähnlich dem BVB oder Werder, scheinbar gerade höchst erfolgreich am "Projekt 2. Liga" arbeitet.

Wie auch immer, ich mag die Hansestadt und ihre Menschen einfach. Grund genug, hier einmal einen Hamburger Klassiker vorzustellen, das Hamburger Rundstück warm. Da passt es ja auch gut, dass von gestern noch etwas Braten mit Sauce übrig geblieben ist.

Unter Rundstück (mit spitzem "st" und nicht "scht") versteht man in Hamburg ein rundes, eigentlich schlitzloses Weizenbrötchen, dass natürlich nicht süß sein darf. Dieses wird aufgeschnitten, nach Belieben angeröstet, manchmal dann gebuttert, mit etwas aufgewärmten Braten belegt und mit einer ordentlichen Portion heißer Bratensauce übergossen. Serviert wird mit Gewürzgurken. Einigen Quellen zufolge ist dies sogar der Ursprung des Hamburgers, so wie wir ihn aus der Fastfood-Welt kennen

Es ist ein einfaches Gericht, das es früher in jeder Gaststätte in und um Hamburg zu essen gab, aber auch zu Hause - da simpel und schnell - sehr beliebt war. Heute hat es den selben verschnarchten Charme wie Toast Hawaii oder Spargel-Kochschinkenröllchen, aber manchmal sind es eben diese banalen und völlig unzeitgemäßen Dinge, die einfach mal sein müssen.

Ich will aber kein Sabbelbüdel sein, also wie heißt es so schön? In Hamburch sacht man "Tschüss!"

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