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Donnerstag, 23. Juli 2015

Räuberspieß


Nein, ich will mich nicht im böhmischen Wald niederlassen, dort eine Räuberbande zusammenzuziehen. Aber ich habe genug schillernde Fantasie, um zu wissen, dass ein Räuberleben doch auch besser ist, als bei Wasser und Brod im untersten Gewölbe der Thürme. Aber genug der Bildungsbürgerblödelei. 

Persönlich kenne ich keine Räuber. Um die Einkommenssteuer kümmert sich ein Fachmann, also habe ich auch keinen direkten Kontakt zum Finanzamt. Daher weiß ich auch weder, was ein Räuber so isst, noch was den Räuberspieß zum Räuberspieß macht. Ich hätte das hier auch Schaschlik nennen können, aber irgendwie musste ich an Räuber Hotzenplotz denken. Bei dem waren es zwar Bratwurst und Sauerkraut (und keine doofen Kartoffeln dazu, hörst du Mutter?) aber Spieße hat der sicher auch gegessen. Vermutlich das Fleisch sogar auf seinen Säbel oder eins seiner sieben Messer gesteckt. (Spieße = Säbel) + (Räuber = Spießgeselle) = Räuberspieß. Ich bin kein Mathematiker, aber die Formel überzeugt mich. Aber egal wie, irgendwie passt es. Schließlich geht es bald in den Urlaub und ich habe hier einfach alles zusammengeräubert, was in Kühlschrank und Gemüsekorb noch zu finden war. 

  • 500 g Schweinefilet
  • 150 g Rächerbauch/ - speck
  • 1,5 Paprikas (Farbe nach Belieben)
  • 1 - 2 Zwiebeln
  • 1 Zucchini
  • 2 TL Paprikapulver (Schärfegrad nach Wunsch, gerne auch Cayennepfeffer)
  • 2 TL Oregano
  • Salz
  • Pfeffer
  • 3 EL Olivenöl
Ganz spontan noch dazu:
  • 1 EL Tomatenmark 
Die Mengenangaben hängen natürlich davon ab, in wie große Stückchen das Ganze geschnitten wird. Um ein gleichmäßiges Garen zu gewährleisten, ist es ratsam, wenn alle Fleisch- und Gemüsestücke in etwa die gleiche Größe haben.

Bei mir sind es sechs kleine und ein großer Spieß geworden. Alles in allem und natürlich ganz ohne Garantie, etwa acht Portionen. 


Paprikapulver, Oregano und Tomatenmark mit dem Olivenöl verrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Fleisch von Sehnen (diese silbrige Schicht am Filetkopf, dem dicken Ende) und in zwei bis drei Zentimeter große Würfel schneiden. In die Marinade legen und gut verrühren. 


Zucchini in Scheiben schneiden (eventuell nochmal halbieren) und zum Fleisch geben. Zucchini kann jedes bisschen an geschmacklicher Unterstützung gebrauchen, also schadet ein wenig Marinade nicht. Eine halbe Stunde marinieren lassen


Paprika entkernen und in Stücke schneiden, die etwa so groß wie die Fleischstücke sind. Zwiebel pellen und achteln. Speck in Scheiben schneiden. Alles nach Belieben auf Spieße strecken. Die Reihenfolge ist eigentlich egal, ich finde es nur sinnvoll, wenn die Zucchini neben etwas Speck steckt, eben um dem Gemüse noch mehr Geschmack zu verleihen. Das Ganze jetzt noch mit der restlichen Marinade einpinseln. 


Auf den Scheiterhaufen mit dem Spießgesellen!


Ebenfalls auf dem Grill: Chickenwings mit CurrymarinadeBifteki, und rote Spitzpaprika, enthäutet, mit Feta gefüllt und Olivenöl eingerieben. 


Während das Grillgut gart (oder das Gargut grillt, je nach Perspektive) präsentiert die Sous-Chefin stolz die Beilage.



Ob diese Canaille wirklich Franz heißt, entzieht sich meiner Kenntnis.


Räuberteller mit Marienkäfer. Letztere sind ja auch räuberisch und fressen Blattläuse. Die Rosen danken es ihnen.


Auch ohne Spieß spießig. Sogar mit Gurkensalat, diesmal mit Salz, Pfeffer, Zucker, Zitronensaft, Sahne und Crème Fraîche.

2 Kommentare:

  1. Hallo Lars,

    als ich dieses Rezept gesehen habe, fielen mir meine FireWire ein, die seit 5 Jahren auf ihren Grilleinsatz warten. Also gab es am Sonntag Räuberschnüre und sie haben ganz phantastisch geschmeckt. Ich habe das Rezept gebloggt und Dich verlinkt, vielleicht magst Du mal schauen:

    http://www.greenway36food.blogspot.de/2015/07/rauberschnure-vom-grill.html

    Liebe Grüße vom Niederrhein
    Tanja

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    1. Hallo Tanja, schön, dass es euch geschmeckt hat. Grillrezepte haben wir hier so einige. Schau dich ruhig um. Greenway36 gefällt mir übrigens sehr gut und wir scheinen auch ursprünglich aus der selben Ecke zu stammen.

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