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Montag, 24. August 2015

Aus Jugend und Kindheit (Teil VIII): Curryreis


Meine Mutter kochte - und das tut sie immer noch - weitgehend frisch. Nichts übermäßig Kompliziertes mit viel Chichi, aber lecker. Natürlich benutzte sie auch Instantbrühen, Reis aus dem Kochbeutel und zu Anfang auch Pilze aus der Dose, aber richtige Fertiggerichte gab es nie. Dafür würzte Mutter gerne exotisch, zum Beispiel mit Currypulver oder Sojasauce. Ich glaube, das hat meinen Geschmack nachhaltig geprägt. Meine Motivation zu Kochen ist deshalb nicht die therapeutische Verarbeitung kulinarischer Kindheits-Traumata, sondern entstand, als ich zum ersten Mal alleine wohnte und das frische Essen aus dem Elternhaus vermisste.


Curryreis gab es bei uns oft, meist als Beilage zu Bockwürstchen oder Frikadellen. Meine Mutter kochte dazu Reis nach Packungsbeilage und vermischte diesen noch heiß mit Currypulver und Margarine. Das war schnell zubereitet, kalorienarm und sogar recht lecker. Ich habe den Reis für mich etwas aufgepeppt. Auch nehme ich Butter anstatt von Margarine. Mutter mag keine Butter, ich beim Kochen jedoch sehr gerne.   


Diese Garmethode ist idiotensicher. Wir messen den Reis mit Tassen ab und nehmen pro Tasse Reis zwei Tassen Flüssigkeit. Die hier genutzte Menge reicht für vier Beilagen. 
  • 1 Tasse Langkornreis (hier Basmati)
  • 2 Tassen Hühnerbrühe
  • 2 Schalotten
  • 1 - 2 TL Currypulver
  • 20 g Butter
  • Salz nach Bedarf 
  • Olivenöl

Die Schalotten pellen und fein würfeln. In zwei Esslöffeln Olivenöl glasig anschwitzen.


Reis dazugeben und kurz mitbraten. Dann das Currypulver einrühren und solange anschwitzen, bis es aromatisch duftet. Nicht zu lange und zu scharf anbraten, dann wird das Pulver bitter.


Mit der Brühe ablöschen. Enthält diese Salz, reicht das als Würze im Normallfall aus, ansonsten leicht salzen. Brühe zum Kochen bringen, Deckel auflegen und auf kleinster Flamme abgedeckt zehn Minuten simmern lassen. Beim Elektroherd kann man die Platte sogar ganz ausstellen, die Restwärme genügt hier. Dann noch zehn weitere Minuten ohne weitere Hitzezufuhr ziehen und ausquellen lassen. Dabei die ganze Zeit den Deckel nicht lüften. 


Der Reis schmeckt auch pur gut, ich erwärme aber trotzdem die Reste der gegrillten Frucht-Huhnspieße von gestern mit ein klein wenig Hühnerbrühe.


Ist der Reis ausgequollen, lockern wir ihn schnell mit einer Gabel auf und lassen die Butter hineinschmelzen. Man kann auch gegebenenfalls noch einmal mit Salz und Currypulver abschmecken.


Man kann allerlei hübsche Dinge mit Anrichteringen anstellen oder den Reis mithilfe von Tassen zu Türmen formen. Kann man, muss man aber nicht. Ganz rustikal aus einem Schälchen ist es genauso lecker. 


Ein bisschen von der fruchtigen Spießen auf dem Reis platziert und fertig ist ein einfaches, aber schmackhaftes Essen, das für mich wunderbar nach "früher" schmeckt. Ein gutes Gewissen, weil keine Reste von gestern weggeschmissen werden mussten, haben ich auch noch dazu. Wenn das nichts ist ... 
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Flashback:



Heute vor einem Jahr: Zwiebelkuchen

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