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Mittwoch, 23. September 2015

Mac 'n' Cheese


Willkommen zu Herrn Westerhausens Diätküche. Heute: die Eukalyptus-Diät. Da darf man alles essen, außer Eukalyptus. Also fangen wir mit Mac 'n' Cheese an. Das ist soul food pur und jetzt, da die trübe Herbstzeit beginnt, genau das Richtige, um die melancholisch werdende Seele zu streicheln.

In den USA und auch in Großbritannien ist ist das hier ein echter Klassiker. Es ist gehört zu den beliebtesten Fertiggerichten - und das schon seit den Dreißigern - und ist auch sonst in der Alltagsküche allgegenwärtig. Am liebsten hat es der Amerikaner mit kräftig orange-gelbem Cheddar, oft auch mit Schmelzkäse. Als einer der bekanntesten Hersteller von Fertig-Mac 'n' Cheese auf den Einsatz von Farbstoffen verzichtete und das Produkt so seine kräftige Farbe verlor, ging ein wahrer Aufschrei durch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.


Wir brauchen für vier bis sechs Personen:
  • 40 g Mehl (etwa 2 EL)
  • 40 g Butter
  • 800 ml Milch
  • Salz
  • Pfeffer
  • Muskat
  • Zitrone
  • Cayennepfeffer und/oder Paprikapulver (Schärfegrad nach Wunsch)
  • 2 TL Senf
  • 1 EL Worcestershiresauce
  • Käse (hier; Parmesan und würziger Cheddar)
  • 2 EL frische Semmelbrösel oder japanisches Pankomehl
Außerdem:
  • 1 Zwiebel
  • 150 g Pancetta oder Speck
  • Butter

Natürlich auch Nudeln. Und hier möchte man ausrufen: Willkommen in Babylon! Im Land der Teutonen versteht man unter Makkaroni längliche Hohlnudeln, die deutlich dicker als Spaghetti sind. Die werden in Italien aber eher Bucatini genannt. Es gibt zwar auch dort Maccheroni, die sind dann aber kurze und wesentliche dickere Röhrennudeln, in etwa das, was bei uns "Hörnchennudeln" sind. Von Maccaruni oder Maccheroncini di Campofilone wollen wir hier erst gar nicht anfangen. In Bella Italia hat jedes Dorf, ja fast jede Straße seine eigenen Pastasorten und Namen dafür. Da braucht man schon einen Doktortitel in Pastalogie, um diese alle auseinander halten und korrekt benennen zu können.

Im englischen Sprachraum gibt es dann noch Macaroni, die für dieses Gericht zu 50% namensgebend sind. Hierbei handelt es sich um kurze, dicke und gebogene Röhrennudeln, die den italienischen Maccheroni sehr ähnlich sind. 

Wem das alles zu kompliziert ist, greift einfach zu irgendwelchen gebogenen kurzen Hohlnudeln und ignoriert den Namen auf der Verpackung. Ich nehme gerne Celantani, das ist die oben abgebildete gedrehte Pastaform. 

Wir benötigen etwa 250 Gramm ungekochte Pasta.


Als erstes machen wir uns an die Sauce. Die beginnen wir als einfache Béchamelsauce. Dazu fertigen wir eine Mehlschwitze (oder "Einbrenne", für unsere Brüder und Schwestern aus den Ländern der zukünftigen DDR) an. Dafür zerlassen wir die Butter, streuen das Mehl ein, ...


... vermischen es gut mit der Butter und lassen es unter Rühren anschwitzen, bis es hellgelb ist. Dann gießen wir die Milch an, rühren die Sauce glatt und lassen sie einmal aufkochen und dann noch ein paar Minuten leicht simmern, dabei rühren wir ständig weiter. Dann schmecken wir pikant mit Senf, Salz, Pfeffer, Muskat, Cayenne und / oder Paprikapulver, ein paar Spritzern Zitronensaft und Worcestershiresauce ab. Nicht schüchtern sein, die Nudeln vertragen Würze. Die Sauce sollte am Ende eine schön cremig-dickliche Konsistenz haben.


Zwiebel pellen, Speck von Schwarte und Knorpeln befreien und beides in etwas Butter anschwitzen. Mann kann natürlich auch Kochschinken oder Salami nehmen oder ganz auf Fleischeinlagen verzichten.  


Wir stellen den Backofen auf 220° C und kochen die Pasta nach Packungsanweisung al dente. Die fertigen Nudeln kommen nun in eine entsprechend große Auflaufform. Dann gießen wir die Sauce an, ...


... geben Speck und Zwiebeln dazu und vermischen alles gründlich.


Den Käse reiben und den Auflauf damit bedecken. Man kann gerne auch noch etwas geriebenen Käse unter die Sauce mischen. Am Ende die Brotkrümel über den Käse streuen.


Im Ofen goldbraun überbacken.


Da möchte man reintauchen. Wir haben zu dritt gegessen und die Auflaufform war am Ende noch mehr als zur Hälfte voll. Mac 'n' Cheese stopfen ordentlich. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass die Menge in der Auflaufform jedesmal weniger wurde, wenn einer von uns in die Küche musste - und Gründe, dorthin zugehen, finden sich ja immer. Habe ich eigentlich den Kühlschrank zugemacht? Ich muss mal schnell nachschauen ...  
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Flashback:


6 Kommentare:

  1. jetzt hast du mich echt gelinkt. ich dachte bei dem kleinen foto, der westerhausen wird doch wohl keinen kuchen gebacken haben?
    meine frau will ne sardellenpizza, wo wir gerade dabei sind.

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    1. Ich muss wohl doch mal eine Bringdienst im Berlin anrufen und für deine Frau bestellen, wenn du ihr keine Sardellenpizza machst.

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  2. Das klingt lecker, muss ich mir gleich mal notieren.
    Aber erst muss der Lachanfall abklingen.
    Zukünftige DDR.....*gacker*

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  3. Ich kann das babylonische Namensgewirr noch um eine Facette erweitern: in der Schweiz versteht man unter Makkaroni normalerweise das, was andernorts Penne sind, also die gerade Variante. Alles kurze mit Krümmung sind dann Hörnli, von (Makkaroni-)dick bis fein/dünn (Gabelspaghetti, eigentlich auch ein seltsamer Begriff, wie sagt der Italiener denn dazu?).

    LG, Julia

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    1. Das kann schon zu netten Missverständnissn führen. Ähnlich mit der Peperoni Pizza in den USA, die nichts mit Chilli, sondern mit Salami zu tun hat. Da sollte man mal was gegen tun. Wo sind die UN, wenn man sie braucht?

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