Seiten

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Chili con Carne Hackfleischbällchen


Braucht jemand noch eine Idee für ein Silvesterbüffet? Chili con Carne, in der europäisierten Form, geht ja immer gut, meist jedoch aus der Tüte und von überraschender Geschamcksneutralität. Dabei kann man ein gutes Chili auch ganz ohne Chemie und mit Gewürzen, die jeder zu Hause haben sollte, selbst herstellen. Oregano, Chili- und Paprikapulver sollten in jedem Haushalt Bordmittel sein. Kreuzkümmel ist da vielleicht ein wenig exotischer, aber er kostet nicht die Welt und es ist noch keiner verhaftet worden, nur weil er das auch Cumin genannte Gewürz im Küchenschrank stehen hatte. Zumindest in Deutschland nicht, aber man muss ja im mittlerweile mit solch globalen Aussagen vorsichtig sein. Wer weiß denn schon, was noch im mythischen Denken befangene Amöben so alles auf ihre schwarzen Listen setzen. Wir fallen allerorten, auch in unserem Lande, weit hinter die Erkenntnisse der Aufklärung zurück. Schiller, Goethe, Kant, Voltaire - sie alle würden sich für die heutige Menschheit schämen und das in allen politischen und religiösen Lagern.

Aber egal, der alte Mann schweift ab und sollte vielleicht politische Aussagen ganz sein lassen. Das letzte Mal, als ich mich über nationalistische Tiefflieger ausgelassen habe, verzeichnete der Blog einen massiven Zugriff seitens eindeutig rechtsextremer Internetseiten und Foren und ich glaube nicht, dass die nur wissen wollten, wie man deutschen Schweinebraten macht.

Nun aber zurück zu den Hackfleischbällchen. Ich habe hier einfach ein paar "typische" Chilizutaten genommen und in Hackfleisch eingeknetet. Nettes Fingerfood und besonders an feucht-fröhlichen Feiertagen (ich liebe Alliterationen) unfallfreier zu verzehren, als ein doch eher flüssigeres Chili.


Für rund 40 Bällchen:
  • 500 g Rinderhackfleisch
  • 1 rote Zwiebel
  • 3 Knoblauchzehen
  • 2 Chilis oder Peperoni
  • 1 EL Paprikapulver (Schärfegrad nach Belieben, gerne auch mit Chilipulver gemischt)
  • 1 EL Kreuzkümmel
  • 1 EL Oregano
  • ! EL Tomatenmark
  • 1 altes Brötchen oder gleiche Menge Weißbrot
  • 1 Kaffeetasse Milch (kein Pott)
  • 3 - 4 EL Maiskörner
  • 3 EL geriebener Cheddar
  • 1 Ei
  • Petersilie
  • Salz
  • Pfeffer
  • brauner Zucker
  • Limette 
  • Olivenöl
Ich hätte gerne Koriander anstatt Petersilie gehabt. Persönlich hätte ich auch richtig scharfe Chilischoten genommen, aber das ist für unser Büffet morgen und ich muss Rücksicht auf die Verwandschaft nehmen. Nicht auf meine n Vater, der gurgelt morgens mit Tabasco, aber auf den Rest der Sippe.

Zunächst legen wir das Brot in der Milch ein.Ich gebe immer beides zusammen in einen Gefrierbeutel, drücke die Luft heraus und verknote ihn. Nach zwanzig Minuten knete ich Brot und Milch im geschlossenen Beutel zu einer breiigen Masse.


Zwiebel und Knoblauch pellen. Fein hacken. Gerade bei Fleischbällchen dürfen die Zwiebelstücke nicht zu groß sein. Peperoni ebenfalls fein hacken, bei Bedarf Kerne und weiße Trennwände entfernen. In Olivenöl anschwitzen.


Gewürze kurz mit anschwitzen, das verbessert das Aroma. Tomatenmark einrühren und nach einer Minute Pfanne vom Feuer nehmen und den Inhalt abkühlen lassen. 

Petersilie hacken.


Hackfleisch mit Ei (ohne Schale natürlich), Mais, Petersilie, der würzigen Zwiebel-Chili-Mischung und dem Brötchen-Milch-Brei in eine große Schüssel geben. Fein geriebene Schale und den Saft einer halben Limette hinzufügen und mit Salz, Pfeffer und etwas braunem Zucker abschmecken.

Wer Hackfleisch mit Ei nicht roh abschmecken mag, würzt erst einmal vorsichtig, brät ein kleines Probebällchen und schmeckt dann ab.


Mit feuchten Händen kleine Bällchen von etwa 25 Gramm formen und bei mittlerer Hitze in Olivenöl rundherum braten. Das dauert nur ein paar Minuten.


Schmeckt gut mit Guacamole und Salsa.
____
Flashback:

2 Kommentare:

  1. Good afternoon!
    I think the core of our daily activity in developing recipes and writing in the blog post gives us a moment of disconnection so sick world around us and how it is dehumanizing society every day.
    Recipes as delicious as these chiles, make me think positive and look a smirk to contemplate.
    A hug!

    AntwortenLöschen