Ich war ja schon immer ein wildes Kind - Metal, Punk, Hardcore, Outlaw Country - jetzt geht es auch wild in der Küche zu. Vor einiger Zeit berichtete ich, dass die Sous-Chefin eine Hirschkeule gewonnen hat. Diese habe ich gestern endlich zubereitet. Recht klassisch mit Rotkohl und Semmelknödeln. Aber die Sauce. DIE SAUCE! Der Hammer! Hab ich so ähnlich irgendwo mal gesehen, aber ich habe das Rezept aus meiner Erinnerung heraus deutlich aufgepeppt. Das Resultat hat mir die Sporen von den Cowboystiefeln geschlagen.
- 1 kg Hirschkeule
- Dijon-Senf
- fetter Speck
- 1 Zwiebel
- 150 g Möhre
- 150 g Knollensellerie
- 100 g Lauch
- 1 EL Tomatenmark
- 200 ml Rotwein
- 400 ml Wildfond (oder Rinderfond)
- 10 Wacholderbeeren
- 3 Lorbeerblätter
- 4 Zweige Thymian
- 150 g Himbeeren
- Salz
- Pfeffer
- Zucker
- Butterschmalz
- Speisetärke in etwas kaltem Wasser aufgelöst
- Mehlschwitze
Fleisch salzen und in einem Bräter mit Butterschmalz von allen Seiten scharf anbraten. Noch heiß großzügig mit Senf einreiben.
Speck in dünne Streifen schneiden und Fleisch damit ummanteln.
Sellerie, Zwiebel und Möhre schälen. Mit dem Lauch klein würfeln, und in den Bräter geben und anrösten.
Tomatenmark dazugeben und ebenfalls anrösten.
Mit Rotwein ablöschen. Etwas einkochen lassen, dann den Fond, Thymian, Lorbeer, Wacholder und rund 125 Gramm der Himbeeren hinzufügen.
Fleisch einlegen und bei 130 eineinhalb Stunden in den Ofen geben
Inzwischen die Knödelmasse anrühren.
So sollte es am Ende der Garzeit aussehen. Der Speck hat seine Schuldigkeit getan und kann nun entsorgt werden. Das Fleisch in Folie wickeln und ruhen lassen.
Ich habe aus zwanzig Gramm Butter und eben soviel Mehl eine Mehlschwitze angefertigt und die Bratensauce durch ein Sieb dazugeben. Restliche Himbeeren hinzufügen. Die Sauce unter Rühren andicken lassen. Mit Zucker, vielleicht auch Salz und Pfeffer abschmecken.
Hirschkeule in Scheiben und mit Knödeln - hier im Miniaturformat - Rotkohl und gewürzter Birne anrichten. Selbst die Gattin, die sonst immer von sich behauptet, kein Wild zu mögen, hat probiert und sofort um eine ganze Scheibe des Bratens mit ganz viel Sauce gebeten.
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Flashback:
Rezept vom 27.05.2014: Kürbissuppe mit Ingwer und Orange
Mother! This culinary composition deserves tremendous guitar solo!
AntwortenLöschenA really delicious and very suitable for the coming Christmas Day dish, I love the deer.
Guitar solo? I'm a bass guitar player, simply because I can't play solos. ;) :)
LöschenYes, deer is is great and this dish pleased the family.
das sieht klasse aus. ich habe mich ein bisschen gewundert, dass du das fleisch nicht vorher eingelegt hast, aber ich glaube das machen mittlerweile viele nicht mehr.
AntwortenLöschenDas hat man früher gemacht, weil man den Wildgeschmack so mildert. Aber gerade den will ich ja haben.
LöschenHallo,
AntwortenLöschenErstmal danke für die tollen und lesenswerten Beiträge. Der Blog gehört mittlerweile zu meinen Standardseiten für die Rezeptsuche.
Nun zu meiner Frage:
Die Garzeit, macht es Sinn mit Einstichthermometer zu arbeiten? Bei 60grad KT würde ich dann das gute Dtück rausnehmen...?
Im Voraus besten Dank
Mit freundlichen Grüßen
Michael
Klar, bei einem Braten mit Thermometer zu arbeiten schadet nie.
LöschenAußerdem: danke für das Lob. Das liest man gerne!
Bleib gesund!