So, da hat man also tolle Spaghetti bei der Nudelmanufaktur Huber gekauft und will diese für den Blog testen. Ich muss also etwas finden, dass die Nudel in den Vordergrund stellt und nicht nur zum Saucenträger degradiert. Spagehtti alla Gricia ist da eine gute Wahl, denn sie besteht eigentlich nur aus drei Zutaten, Nudeln inklusive, wenn man Olivenöl, Wasser und Pfeffer nicht dazurechnet. Das Gericht stammt aus der Region Latium und ist sozusagen die schmalere, jedoch nicht weniger attraktive Schwester der Carbonara. Ursprung und Namensgebung liegen hier auch genauso im Dunklen. Eine Deutung ist, dass diese Pasta von Bäckern der Region, oftmals Einwanderer aus dem Schweizer Kanton Graubünden (Grigioni), zubereitetet wurde. Eine andere Geschichte führt in das latinsiche Dörfchen Grisciano, wo auch alljährlich am 18. September ein dieser Pasta gewidmetes Dorffest stattfindet.
Im Latium würde man wohl eher Spaghetti ohne Eier verwenden, aber ich denke, man wird uns den Einsatz von Eierpasta nachsehen. In einer idealen Welt hätten wir auch Guanciale. Das ist eine für die Region typisch luftgetrockntete Schweinebacke oder auch Nacken. Ich habe Pancetta dolce, also luftgetrockneten Speck genommen - als Ersatz akzeptabel.
Für vier Portionen, als erstes Hauptgericht im Rahmen eines mehrgängigen italienischen Menüs auch für mehr:
- 400 g Spaghetti
- 120 g luftgetrockneter Speck
- 120 g Pecorino (ersatzweise Parmesan oder Ähnliches)
- Salz
Speck ohne Schwarte und Knorpel würfeln und ohne weiteres Fett in eine kalte Pfanne geben, diese langsam erhitzen und das Fett schmelzen lassen. Die Stücke sollen nicht rösten, nur sanft etwas schmelzen. Ich habe hier auch die Schwarte dazu gegeben. Käse reiben.
Parallel dazu die Spaghetti in Salzwasser kochen, bis sie fast al dente sind. Abgießen, dabei einen Becher Kochwasser auffangen oder vorher abschöpfen. Nudeln zum Speck in die Pfanne geben - vorher Schwarte entfernen - und den Käse hinzufügen.
Unter ständigem Rühren soviel Kochwasser angießen, dass sich ein cremiger Film bildet, der sich um die Nudeln legt. Möglichst keine Käseklumpen entstehen lassen. Bei Bedarf salzen.
Mit schwarzem Pfeffer und noch mehr Käse servieren. Genau wie die ähnlichen Fettucini all'Alfredo sieht das Ganze auf dem Foto trockener aus, als es war.
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Flashback:
Heute vor einem Jahr: Grüne Pasta
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