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Sonntag, 28. Februar 2016

Aus Jugend und Kindheit (Teil XI): Pizza Funghi


Wir schreiben das Jahr 1992. Zwei junge Männer, beide Anfang Zwanzig, sitzen im Wohnzimmer einer Altbauwohnung. An den Wänden hängen Heavy Metal Poster und Plakate von Horrorfilmen. Die Aschenbecher sind voll und die einzige Zimmerpflanze ist welk. "Die musst du mal gießen" - "Nee, hat lange genug gedauert, bis das Vieh endlich verreckt ist". Die beiden Kerle, jeder mit Haaren bis zur Taille, haben die Welt um sich herum vergessen. Nein, hier sind keine Drogen im Spiel und was da über den Bildschirm des Fernsehers flimmert ist auch kein FSK18 Film. Es ist ein Videospiel, dass die beiden fesselt. Nicht irgendeins, sondern DAS Videospiel: The Legend of Zelda - A Link to the Past. Absoluter Kult.


Ein kleines, grünes Männchen, genannt Link, ist mit Schwert und allerlei Waffen in einer Fantasiewelt unterwegs, um den bösen Zauberer zu besiegen und die Prinzessin Zelda zu retten. Als Transportmittel dient ein Vogel, den man herbeiflöten kann. Man hat auch "A-Schuhe", mit denen man schnell laufen kann. Eigentlich heißen die ja Pegasus-Stiefel, aber da man auf dem Controller den A-Knopf drücken musste, um sie zu aktivieren, hießen die bei uns eben A-Schuhe. Ich könnte stundenlang von diesem Spiel erzählen und noch heute kann ich es blind spielen, weiß jeden Raum in den zahlreichen "Dungeons" zu öffnen und kenne den Ort aller Herzteilchen. Genau wie bei Super Mario World, wo ich auch nach fast einem Vierteljahrhundert noch alle Secrets und Bonuslevel kenne.

Hin und wieder einmal motte ich Zelda aus und spiele ein bisschen. Jetzt hat auch die Sous-Chefin Gefallen daran gefunden und es freut mich ein bisschen zu sehen, dass das Spiel scheinbar auch noch heutige Generationen anspricht. Manchmal spielen wir nun zusammen und ich muss dann an die durchzockten Nächte mit meinem Kumpel - der übrigens immer noch mein bester Kumpel ist - in der Altbauwohnung im Jahre 1992 denken. 

Was hat das aber nun mit Pizza zu tun? Nun, gegenüber der alten Wohnung meines Kumpels war (und ist immer noch) eine Pizzeria, damals die beste in ganz Hameln. Also haben wir uns meist abends Pizza geholt. Und Cola, Zigaretten, sowie Weingummi-Frösche von der Tankstelle. Ich habe immer eine einfache Pizza Funghi, also mit Pilzen, genommen, meine liebste damals. Jetzt, wo ich wieder Zelda spiele, bekam ich urplötzlich wieder Hunger darauf. 


Die Sous-Chefin mag Mais auf Pizza. Dummerweise hatte ich keinen mehr, aber einen Maiskolben. Bei dem habe ich dann einfach die Körner abgesäbelt und so auf die Pizza zu Pilzen, Salami und Mozzarella gelegt.


Die Gattin wünschte sich natürlich wieder eine Pizza Margherita 


Hier meine Funghi, ganz ohne Schnörkel. Das einzige, was man hier falsch machen könnte, wäre Dosenchampignons zu nehmen. Ich habe übrigens braune Champignons genommen, weil ich die geschmacklich besser finde. Im Nachinein, vermute ich, dass die in der Pizzeria Edamer oder Gouda genommen haben. Ich nehme bei Pizza normalerweise immer Parmesan und/oder Mozzarella.

Ach ja, wie ich Pizza backe und Rezepte für Teig und Sauce findet man hier.


Die Sous-Chefin hat aus dem Teigrest dann einen Pizza-Brötchen-Brezel geformt, den wir mit Tomatensauce bepinselt und mit Oregano bestreut haben.

So - und ich gehe jetzt mal, Ganon den Garaus machen. Flöt flöt, komm her, du Vogel!
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Flashback:


Heute vor einem Jahr: Chicken Burger

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