Seiten

Dienstag, 9. Februar 2016

Hähnchen-Döner


Nach den Minifladenbroten neulich, dem Tsatziki und der roten Sauce, war es eigentlich ein leichtes, das heutige Essen zu erraten. Wir haben zwar noch nicht Dönerstag, aber ich habe uns heute trotzdem diese ur-berlinerische Spezialität gebastelt. Was soll ich sagen, ich bin verdammt nah dran am "Original", nur dass ich hier weiß, was da im Brot steckt. Ich werde natürlich weiter experimentieren und versuchen, besonders dem Würzgeheimnis näher auf die Spur zu kommen. Beim Fleisch muss man wissen, dass bei professionellen Spießen immer auch ein, oft nicht unbeträchtlicher Hackfleischanteil dabei ist. Viel höher, als bei Gyros, das fast immer ohne Hackfleisch auskommt. Nach Berliner Verkehrsauffassung sollten 60% Hackfleischanteil nicht überschritten werden, es gibt aber auch Dönerbuden außerhalb der Bundeshauptstadt, die Spieße nur aus fein Gehacktem anbieten. Da wird man zu Hause mit reinen Fleischspießen von der Konsistenz her immer andere Ergebnisse erzielen.


Ich habe einmal vor Jahren - das war im Juni 2011 - mit einem horizontalem Spieß geprobt. Darauf waren dünne Scheiben Hähnchenbrust und entbeintes Schenkelfleisch mit Haut gesteckt. Das war dann am Ende gyrosartig von der Konsistenz her, aber geschmacklich dem Döner sehr nahe. Übrigens auch ein Grund, warum Hähnchendöner nicht unbedingt fettärmer als der Bruder aus Kalbsfleisch ist: die Haut wir mitverwendet und die ist ja nicht gerade Diätkost.


Diesmal habe ich 
  • 500 g Hähnchenbrust
  • 150 g Joghurt
  • 2 EL Dukkah (noch einmal extra fein gemahlen)
  • Salz
genommen. Das Dukkah hat sich hervorragend als Döner Gewürz bewährt. Ich weiß noch nicht genau was es ist, aber irgendetwas in dieser Mischung hat mich beim Probieren an Döner denken lassen. Ich werde es noch herausfinden. 


Das Huhn in dünne Streifen schneiden und mit den anderen Zutaten vermischen. Über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.


In einer Schicht in eine Metallform geben, ins obere Drittel des Backofens stellen und bei voller Stärke und zugeschaltetem Grill zehn bis fünfzehn Minuten garen, bis das Fleisch durch und oben schön gebräunt ist. 


Die Komponenten:
Ganz oben:
  • Pul Biber (leicht scharfe Paprikaflocken)

Brot aufschneiden, kurz anrösten - entweder im Kontaktgrill oder so wie hier beschrieben - und mit den Zutaten befüllen. Wer sich fragt, warum ich Dönertüten habe, sollte hier nachschauen und in die Abgründe meiner Seele blicken. ("Das, mein lieber Herr Westerhausen, sind die Dinge, die sie einst in den Ruin treiben werden".)


Ganz wichtig: in Folie einpacken, in eine Plastiktüte stecken und damit im Auto mindestens einmal um den Block fahren. Erst jetzt hat der Döner die richtige Konsistenz, um gegessen zu werden.


Geht auch als Iggy Pop Platte (Iggy Pop sieht aus wie Donatella Versace und Donatella klingt wie Dönerteller) Täätää täätää täätää Dschingbumm!
____
Flashback:

4 Kommentare:

  1. Ausgerechnet jetzt weiß ich nicht mehr ob ich 405er oder 550er Mehl umgefüllt habe, sonst würde ich endlich mal den Sauerteig ansetzen und Fladenbrote backen. Also nächste Woche dann.
    Vorher gehe ich gucken ob ich im gut sortierten Fachhandel nicht doch Dukkah finde. Hört sich lecker an.
    Ebenso übrigens wie der Rinderbraten. Aber bitte: ich bin sehr froh dass du nicht den sehr teuren Wein reingekippt hast...

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Zum Starten von Sauerteig ist auch Vollkornmehl ideal. Zum Füttern ist 550er geringfügig besser, 405er aber auch kein Problem.

      Dukkah ist tatsächlich ganz groß. Werde das jetzt mal für Frikadellen testen.

      Löschen
  2. Good morning Lars. Donner certainly provides you look delicious and most healthy and makes me irresistible, congratulations!
    Have a nice day

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Thank you. I really need a vertical grill to bring the dish to perfection.

      Löschen