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Sonntag, 21. Februar 2016

Nuss-Nougat-Creme


Es gibt Dinge, die  muss man im Leben einmal versucht haben. Da gibt es natürlich die Klassiker, wie Kinder bauen, Häuser pflanzen oder Bäume zeugen, aber andere Dinge sind auch von Wichtigkeit. James Joyce lesen. Ossobuco kochen. Versucht haben, einem Polizisten die Mütze abzukaufen. Filme der Coen-Brothers gut finden. Nuss-Nougat-Creme selbst machen gehört auch dazu. In dieser Liste kann ich seit gestern das letzte Häckchen für "erledigt" setzten. Obwohl, einfach war es nicht. Das Rezept, dass mir als Vorlage diente, erwies sich als wenig praxistauglich und ich musste ordentlich improvisieren und werkeln, so dass das vorher gemachte Zutatenbild nicht wirklich mit dem, was im fertigen Produkt letztendlich drin steckt, übereinstimmt und ich es deshalb einfach weglasse. 


Zunächst werden Haselnüsse für gut acht Minuten bei 180° C im Backofen angeröstet. Sie dürfen dabei nicht zu schwarz werden. Ich habe hier 200 Gramm genommen.


Die Haselnusskerne werden nun mit Kakopulver, Zucker und Öl zermahlen. Umgerechnet auf 200 Gramm Nüsse, sah die Rezeptvorlage zweieinhalb Esslöffel Öl vor. Das führte bei mir zu etwas, dass die Konsistenz von Blumenerde oder angetrocknetem Kaffeesatz hatte. Also habe ich Stück für Stück mehr Öl dazugekippt. Als ich dann fast bei dem Vierfachen der ursprünglichen Menge war und immer noch nicht die richtige Konsistenz hatte, mir auch die Farbe zu dunkel war, bin ich dann dazu übergegegangen, Milch zu nehmen. Dummerweise ist der Deckel meiner großen Küchenmaschine verschwunden, also kam nolens volens die Kleine zum Einsatz. Die war aber mittlerweile randvoll, so dass ich eine Teil der Masse umfüllen musste, um mehr Platz für Milch zu haben. Auch die Kakao- und Zuckermenge (ursrpünglich je vier Esslöffel) musste deutlich nach oben korrigiert werden. Einen Teil der Zuckermenge habe ich durch selbstgemachten Vanillezucker ersetzt. Eine Prise Salz schadet übrigens auch nicht. Wie man sieht, kann ich keine wirklichen Mengenangaben machen, da ich soviel nachkippen musste, dass jetzt nicht mehr weiß, wieviel wovon.

Was zu bemerken war ist, dass die Masse nach jedem neuerliche Mixvorgang nicht nur feiner und cremiger wurde, sondern auch mehr Glanz bekam, vermutlich weil die Haselnüsse ihr eigenes Öl freisetzten.   


Mit dem Resultat bin ich zufrieden. Wie man hier - auf ein Weizenbrötchen geschmiert - sehen kann, ist meine Creme dunkler als das Original. Sie ist auch weniger süß und schokoladig, dafür aber viel nussiger. Kein Wunder, da sind auch nur 13% Nüsse enthalten, bei mir hier aber deutlich mehr. Das nächste Mal werde ich statt Kakaopulver Vollmilch-Kuvertüre nehmen und einen Teil der Haselnüsse durch Mandeln ersetzen, aber das kann noch dauern, denn ich habe in etwa 500 ml Nuss-Nougat-Creme, die erst einmal aufgebraucht werden wollen. 


Außerdem habe ich, beziehungsweise die Sous-Chefin, Schoko-Lebkuchen-Muffins gebacken. Zwar eine fertige Mischung aus dem Glas - hat sie zu Weihnachten geschenkt bekommen -  der man nur noch warme Milch zusetzen musste, von den Inhaltsstoffen her aber unbedenklich: Mehl, brauner Zucker, Lebkuchengewürz, Kakaopulver und E500. Vor letzterem braucht man keine Angst haben, das ist nichts weiter, als das gute alte Natron, mit dem Oma schon gebacken hat.


Schokomuffins haben wir auch schon Freitag Abend gebacken und zwar für den "Tag der offenen Tür" an der Schule der Sous-Chefin. Eigentlich sollten es ja Möhrenmuffins werden, die sind aber misslungen. Der Teig ist irgendwie nach dem Backen eingefallen, wie dazumal die Vandalen in Rom. Egal. Schokomuffins sind auch lecker und vor allem schnell gemacht. Die Marzipanrüben und den Zuckerguss für die ursprünglicher Variante haben wir trotzdem benutzt. Das Muffinrezept der Kleinen bin ich immer noch schuldig.  


Heute habe ich dann meine 40er Paellapfanne aus dem Schrank geholt und eben diesen spanischen Klassiker zubereitet. Leider mit Langkornreis, da ich noch keinen neuen Arroz Bomba bestellt habe. 


Leider hatte ich nicht mehr genug Safran im Haus, deshalb ist der Reis etwas blass. Lecker trotzdem. Die Pfanne steht noch auf dem Herd und der Reis ist längst kalt, doch trozudem finde ich immer wieder einen Vorwand, um in die Küche zu gehen und einen Löffel davon zu essen. Da fällt mir ein, habe ich den Kühlschrank eigentlich zugemacht? Moment, ich muss gleich mal eben in die Küche und nachsehen ...
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Flashback:


6 Kommentare:

  1. sehr schön, dann sind wir schon zu zweit. meine küchenmaschine hat mich mit den nüssen auch ziemlich alleine gelassen. würde mir mit dem zauberstab nicht mehr passieren, weil der die nüsse mahlt, bis sie öl abgeben. ich muss da noch mal ran, da hast du recht

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  2. Ich bin kein echter Schokoladen-Aufstrich-Fan obwohl ich Schokolade eigentlich in jeder Variante liebe. Aber Deine launige Erzählweise gefällt mir sehr, mußte lachen und das ist doch gesund und hat auch keine Kalorien. Dankeschön!

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    1. Wenn du gelacht hast, ist mir das Dank genug, Ich danke dir hingegen für den netten Kommentar.

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  3. Actually, it looks delicious and will have to experience this recipe.

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