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Donnerstag, 9. Juni 2016

Chili-Koriander-Butter


Heute war Geburtagstgsfeier im kleinen Kreis. Nur die engste Familie kam zum Grillen. Die überrasche ich immer wieder gerne mit neuen Kleinigkeiten. Oft sind die nicht einmal groß geplant, sondern enstehen recht spontan, ganz frei nach dem Motto: "Wenn ich nichts vorbereitet habe, kann auch nichts schiefgehen". Während ich heute meine "klassische" Kräuterbutter anfertige, denke ich: "Laaaaaangweilig! Da muss auch mal was anderes her." Da fällt mein Blick auf das neue Kräuterbeet. [Dramatisches Präsens]


Wie man sehen kann, explodiert das geradezu. Besonders beim Koriander weiß ich nicht, wo der noch hin will, und das obwohl ich schon viele der Kräuter an die Meersäue verfüttere. Wir haben seit über zwanzig Jahren diese Viecher und ich wusste bis dieses Jahr noch nicht, wie wild die besonders auf Koriander sind.  

Jedenfalls sehe ich den Koriander und denke, wenn ich Kräuterbutter mit Petersilie mache, warum nicht auch einmal mit diesem Kraut? Und da Koriander oft in der fernöstlichen Küche - ich vermeide hier mal den Begriff "asiatische Küche" - eingesetzt wird, denke ich auf diesen Gleisen weiter. Koriander - da passt Chili. Und Limette. Knoblauch? Kann nie schaden. Und so hangele ich mich an gustatorischen Assoziationsketten weiter, bis ich der Meinung bin: "So, das wars, so gehts, so bleibts!"


Zum Probieren:
  • 125 g Butter
  • paar Zweige Koriander
  • 1 rote scharfe Thai Chili
  • etwas Knoblauch
  • 1 Limette
  • 1/4 Currypulver
  • 1/4 TL Salz
  • 1/4 TL brauner oder Palmzucker
  • 1 TL Fischsauce

Koriander hacken, Chilischote ebenfalls. Haben wir Mitmenschen ohne Asbestunterhosen oder den örtlichen Helene Fischer Fanclub zu Gast, rate ich, die Kerne vorher zu entfernen. Knoblauch schälen und die gewünschte Menge fein reiben. Ich würde vorsichtig mit einer Zehe oder einer Viertel Knolle der chinesischen Variante beginnen. Zutaten in eine Schale geben. Hinzu kommen noch 1/2 TL feiner Abrieb der Limettenschale und ein paar Spritzer Saft. Alles gut vermengen und abschmecken.


Die fertige Butter. Frisch, fruchtig, leicht scharf - das kam sehr gut an. Vielleicht werde ich demnächst eine indische Variante kreieren. Die nenne ich dann "Butter Teresa". 


Auch eine (fast) Neuheit: saftige Hähnchenbrust vom Grill. Dieses Fleisch ist auf dem Rost nicht ohne, genauso wie alle anderen mageren Partien, so zum Beispiel Schweinelachs oder -rücken. Wenn man da nicht aufpasst, hat man ein staubtrockendes Produkt, das beim Kauen immer mehr wird. Es mag für Kalorienzähler keine gute Nachricht sein, aber was macht das Nackensteak unendlich leckerer als das Rückensteak? Genau, das Fett. Was brauchen wir also bei der Marinade um fettlose Geschichten wie Rückensteaks oder Hühnerbrüste lecker und saftig zu machen? Wieder richtig, Fett. In der Marinade in Form von Öl und das nicht zu knapp. Wer trotzdem auf mageres Fleisch steht und das auch noch fettfrei gart, kann gleich Sägespäne essen. 

Hier habe ich die Hähnchenbrüste längs des Äquators halbiert und gewürzt.. Die genauen Zutaten:
  • 1 kg Hähnchenbrust
  • 5 EL Dry Rub (oder nach Bedarf)
  • 2 EL Paprikapulver edelsüß
  • 1 EL Senf
  • 1 Zwiebel
  • Öl
Zwiebel pellen und in feine Ringe schneiden. Hühnerfleisch mit allen Zutaten in eine Schüssel geben und vermischen, dabei soviel Öl angießen, dass alles bedeckt ist. Mehrere Stunden, am besten über Nacht, im Kühlschrank marinieren lassen.


Superzartes und saftiges Fleisch. Fettfrei und lecker ist leider eine Illusion. Was gab es dazu? Zum einen meinen Lieblingssalat Kısır (i-Punkte vergessen? Ne, das passt so) und einen Bauernsalat mit Schafskäse.


Für die Gattin dürfen Hähnchenspieße nicht fehlen. Niemals. 


Nicht nur der Koriander, auch die Kletterrosen gedeihen heuer (Konzession an meine österreichische Leserschaft - kiss die Haaaaand, gnää Frao). 


Rosenblätter (ungespritzt) essen Meerschweinchen auch gerne. Der kleine Kerl ist mit sieben Jahren schon ein Schweinemethusalem. Aber immer noch fit.
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