Wer nicht selbst eine Klasse (heißen bei uns "Stammgruppen") sechs Jahre begleitet und gesehen hat, wie aus Kindern Jugendliche, in manchen Fällen sogar Erwachsene wurden, wer nicht mitbekommen hat, wie Kinder, die nach der Grundschule abgeschrieben wurden, plötzlich Ehrgeiz entwickeln und doch noch gute Abschlüsse bis hin zur Befähigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erreichen, wer diese Kinder nicht gleichzeitig gehasst, geliebt, verflucht und bewundert hat, wer nicht an ihnen verzweifelt ist, gleichsam immer wieder positiv überrascht wurde, wer nicht durch sie, mit ihnen und für sie gelitten hat, wer nicht sein ganzes Herzblut in diese Kinder gesteckt hat, kann schlecht nachvollziehen, wie ich mich heute fühle.
Sechs Jahre sind vorbei und ich habe heute meiner 10c im Rahmen einer Schulfeier die Abschlusszeugnisse in die Hand drücken dürfen. Sechs Jahre, die einer emotionalen Achterbahnfahrt gleich kamen. Die Richtung war wie auf Schienen vorgegeben, die Höhenunterschiede aber enorm. Es war nicht mein erster Durchgang und die erste eigene Klasse wird natürlich immer etwas Besonderes sein, aber ich habe nie eine derart emotionale Bindung gespürt, wie dieses Mal. Es war wie in einer guten Beziehung. Man schlägt sich, man verträgt sich, man hasst und liebt sich und rauft sich letztlich immer wieder zusammen, weil man doch nicht voneinander lassen kann.
Sechs Jahre, die auch im Zeichen der Inklusion standen. Sechs Jahre, in denen in meiner Stammgruppe sogenannte "Regel-" mit "Förderkinder" gemeinsam gelernt haben und es nie eine Rolle gespielt hat, wer wer ist, selbst da, wo es durch Down-Syndrom offensichtlich war. Sechs Jahre, in denen auch ich unendlich dazu gelernt habe, insbesondere von den Kindern mit Förderbedarf. Ich habe in dieser Zeit auch viel über mich selbst und meine eigenen Abgründe erfahren, bin sowohl an meine physischen als auch psychischen Grenzen gestoßen, aber immer nur noch stärker aus diesen Krisen hervorgekommen.
Heute also Abschluss und da die Bande um meine Leidenschaft zu Kochen weiß, hat man mir ein selbsterstelltes Kochbuch (das Cover habe ich hier "zensiert") mit Rezepten aus aller Welt geschenkt, so bunt und vielfältig, wie die Gruppe war. Da werden sicher die Rezepte auch hier im Blog erscheinen. Ich bin jedenfalls ziemlich gerührt. Schade, dass es nun vorbei ist, aber mir bleibt der Trost, eine ganze Reihe Schüler und Schülerinnen nach den Ferien wieder begrüßen zu dürfen, dann bei uns in der Oberstufe. Es gilt aber für alle: "Geht euren Weg, ihr schafft das!" Danke auch an die Eltern für sechs tolle Jahre guter Zusammenarbeit.
Heute also Abschluss und da die Bande um meine Leidenschaft zu Kochen weiß, hat man mir ein selbsterstelltes Kochbuch (das Cover habe ich hier "zensiert") mit Rezepten aus aller Welt geschenkt, so bunt und vielfältig, wie die Gruppe war. Da werden sicher die Rezepte auch hier im Blog erscheinen. Ich bin jedenfalls ziemlich gerührt. Schade, dass es nun vorbei ist, aber mir bleibt der Trost, eine ganze Reihe Schüler und Schülerinnen nach den Ferien wieder begrüßen zu dürfen, dann bei uns in der Oberstufe. Es gilt aber für alle: "Geht euren Weg, ihr schafft das!" Danke auch an die Eltern für sechs tolle Jahre guter Zusammenarbeit.
So, genug geschwafelt. Essen gab es auch, nämlich Fingerfood von unserer Mensa. Hier haben wir Frühlingsröllchen, Fleischbällchen, Teriyakispieße. Natürlich war da noch viel mehr, wie zum Beispiel Falafel, säuerliches Linsencurry, Chicken Wings, verschiedenste Pastetchen, Minipizzen, Bruschetta, Käsespieße, Melonen, Kuchen und sicher noch tausend andere Sachen, die ich gar nicht gesehen habe. Ich bekomme nichts dafür, wenn ich es sage, aber Pop & Corn vom LKS (Lippischer Kombi-Service) bietet für eine Mensa wirklich fantastisches Essen an.
Randnotiz. Von meiner Schwester als verspätetes Geburtstagsgeschenk: das Kochbuch von Schrat. Meine Schwester hatte schon immer einen besonderen Geschmack. Mal schauen, welches Kochbuch besser ist.
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Flashback:
Heute vor einem Jahr: Baguette mit Schinken, Pfirsich und Gorgonzola
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