Irgendwer hat neulich geschrieben: "Endlich schmecken Tomaten wieder nach Tomaten". Ich kann das nur voll unterschrieben. Die Cocktailtomaten auf der Pizza gestern waren schon geschmacklich der Hammer, also habe ich mir heute gleich mehr davon besorgt, um sie ganz schlicht und leicht geschmort zu Pasta zu servieren. Das habe ich diesmal spaghetti alla chitarra genommen. Das ist eine lange, dünne und vor allem quadratische Pasta, die hergestellt wird, indem man den dünn ausgerollten Nudelteig mit einem Rundholz über ein mit dünnen Drähten bespanntes Brett rollt. Dieser Apparat erinnert entfernt an Saiteninstrumente, deshalb der Name: chitarra (sprich: kitarra). Man muss kein Dolmetscherdiplom haben, um zu erahnen, um welches Musikgerät es sich handelt. Übrigens: nehmen wir Nudeln nur aus Hartweizen und lassen den Mozzarella weg, haben wir sogar ein veganes Gericht. Es sei denn, Tomaten und Kräutern wurden mit tierischen Dünger behandelt. Oder im Kleber des Weinetikettes ist tierisches Eiweiß. Eine Garantie kann man da nicht geben ...
Die angegebene Menge reicht locker für sechs Portionen. Ich habe extra so viel gemacht, weil ich mit dem Rest morgen, wenn es mal wieder schnell gehen muss, noch etwas vorhabe.
- 1 kg Cocktailtomaten
- 2 Schalotten (oder eine Zwiebel)
- 1/2 Bund Petersilie
- 1 Handvoll Basilikumblätter
- 1 - 2 Lorbeerblätter
- 1 - 2 Zweige Thymian
- 2 Knobluachzehen
- 100 ml Weißwein
- Salz
- Pfeffer
- Zucker
- Olivenöl
- 500 g ungekochte Pasta
Tomaten würfeln und zum Abtropfen in ein Sieb geben. Flüssigkeit auffangen. Der Duft, den die Tomaten beim Schneiden verströmen ist phänomenal. Fruchtig, tomatig, leicht honigartig - das lässt jetzt schon vermuten, dass wir kaum bis keinen Zucker brauchen werden.
Den Knoblauch abziehen und fein hacken, Schalotten schälen und würfeln.
Schalotten in Olivenöl sanft anschmoren. Man kann hier schon die dicken Stiele der Petersilie, wie Schnittlauch geschnitten, hinzufügen.
Sind die Zwiebeln weich und glasig, geben wir den Knoblauch hinzu und schwenken ihn einmal gut durch die Pfanne. Tomatenwürfel, Lorbeer und Thymian folgen. Wir können auch schon vorsichtig salzen und pfeffern. Nun mit Weißwein ablöschen und leicht reduzieren lassen.
Dann kann auch das aufgefangene Tomatentropfwasser hinzu. Auch hier lassen wir die Flüssigkeit leicht einkochen und rühren kurz vor Ende Basilikum und Petersilie fein gehackt darunter.
So sieht das doch schon gut aus. Noch mal abschmecken und, falls nötig, etwas Zucker hinzufügen. Zwischenzeitlich die Pasta nach Packungsanweisung al dente garen und tropfnass zu den Tomaten geben. Vermischen ...
... und servieren. Vielleicht noch ein bisschen Mozzarella di Buffala di Campana darüber zupfen. So lecker kann schlicht sein.
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Flashback:
Heute vor einem Jahr: Smoky Chicken Pasta
Fast genau so gibt es diese Soße hier auch des öfteren, wenn es schnell gehen und einfach sein muss. (Bis auf Lorbeer und Thymian- die ersetze ich durch Basilikum) Das mit den Tomaten stimmt, allerdings kaufe ich immer nur Tomaten aus den Niederlanden oder aus Deutschland- wo nimmst du deine her? Spanisches Zeugs kann ich nicht mehr guten Gewissens kaufen- ich sehe dann immer die endlose, mit Plastikplanen abgedeckte "Land"schaft vor mir und dann pack ichs nicht die zu kaufen. (Ich würde so gerne mal wieder Zucchini essen, aber ich warte geduldig bis es wieder deutsche gibt aus Nachbars Garten.)
AntwortenLöschenGut, bei Dosentomaten hat man vermutlich keine Wahl, wo die herkommen. Die werden alle aus Spanien oder Süditalien sein.
Am liebsten die, aus eigener Zucht, aber das dauert wohl noch ein Weilchen. Wo die Dinger diesmal herkamen, weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber sie sie rochen schon so richtig tomatig und hatten beim Aufschneiden diesen unglaublich honigsüßen, aber doch tomatig-säuerlichen Geruch ... und der Geschmack erst - rOxk ya off yer sOxks.
AntwortenLöschenBei Dosentomaten hat man schon die Wahl. Da bevorzuge ich italienische Pomodori pelati di San Marzano, die originale Pizzatomate. Besser geht es da nicht und im Winter in jedem Fall besser, als die Wasserbomben aus de Treibhaus.