Pollo alla cacciatora, also Huhn nach Jägerinnen Art, ist ein Klassiker der italienischen Küche, als chicken cacciatora oder hunter's chicken aber auch in italo-amerikanischen Kulturkreisen beliebt. Einem französischen coq au vin nicht ganz unähnlich, wird in Bella Italia meist ein ganzes Huhn zerlegt und mit Haut und Knochen in einer reichen Tomatensauce geschmort. Das haben wir hier auch schon mal gemacht. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten und besonders in Restaurants, bevorzugt man jedoch Brustfilet. Diese Variante, die auch deutlich schneller auf dem Tisch ist, möchte ich heute vorstellen. Orientiert habe ich mich einmal mehr an Gordon Ramsay, der diese Version in der gerade ausgelaufenen ersten Staffel der Neuauflage seiner Food-Talkshow The F Word vorgestellt hat. Nebenbei bemerkt, das britische Original der Sendung, ebenfalls von und mit Ramsay, war um Klassen besser, als das amerikanische Remake, das deutlich weniger "natürlich" wirkt. Aber das ist ja oft so.
Für drei Portionen:
- 3 Hähnchenbrustfilets (je etwa 250 g)
- Mehl
- 2 Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 4 Tomaten
- 100 ml Weißwein
- 100 ml passierte Tomaten
- 200 ml helle Geflügelbrühe
- 2 EL Kapern
- 3 EL grüne Oliven (entsteint)
- ein paar Basilikumblätter
- Salz
- Pfeffer
- Olivenöl
- Butter
- Zitrone
Damit die Hähnchenfilets gleichmäßiger garen, schneiden wir sie längs einmal durch, so dass wir aus einem Stück zwei dünnere gemacht haben.
Zwiebel pellen und würfeln, Knoblauch abziehen und fein hacken. Kapern, besonders, wenn sie gesalzen sind, abspülen und Oliven halbieren. Tomaten vierteln, entkernen und in feine Würfel schneiden.
Fleisch in eine Schüssel geben, kräftig salzen und Pfeffern und ordentlich Mehl darüber geben.
Deckel auflegen und kräftig schütteln. Das Fleisch sollte nun von Mehl ummantelt sein.
Überschüssiges Mehl abklopfen und Stücke zwei Minuten von jeder Seite in einer Mischung aus Olivenöl und Butter scharf anbraten. Aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.
Zwiebeln im selben Fett - vielleicht noch etwas Öl und Butter hinzufügen, ruhig schon etwas salzen und pfeffern - anbraten. Sie sollen leicht karamellisieren, jedoch nicht verbrennen. Knoblauch kurz mit anschwitzen, ...
... dann mit dem Weißwein ablöschen und diesen wieder komplett einkochen lassen.
Brühe und passierte Tomaten angießen, ...
... dann Tomatenwürfel einrühren.
Fleisch wieder in die Pfanne geben und Sauce darüberlöffeln. Ein paar Minuten köcheln lassen, bis das Huhn gar ist und das Ganze durch das Mehl leicht andickt.
Basilikum grob hacken und mit den Kapern und Oliven an die Sauce geben. Abschmecken, unter Umständen ist eine Prise Zucker nötig.
Ramsay serviert mit kurz blanchiertem Romanesco, der dann in Olivenöl angeröstet und mit Salz, Chiliflocken und Zitronensaft abgeschmeckt wird. Ich liebe Romanesco, musste aber angebotsbedingt auf Brokkoli umschwenken. Geht aber genau so.
Außerdem reicht der Brite cremige Polenta dazu. Da hat er statt Parmesan den ebenso italienischen Fontina-Käse zugefügt. Habe ich aber nicht bekommen und als ich an der Käsetheke danach fragte, schaute man mich an, als hätte ich Opossum am Spieß bestellt, also bin ich beim einschlägigen Hartkäse geblieben.
Ach, ja auf das Cacciatora hat Ramsay noch ein paar Zitronenfilets gegeben. Das gibt dem Ganzen noch einen frischen Twist. Das italo-amerikanische chicken cacciatora alla Ramsay - bellissimo!
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Flashback:
Heute vor einem Jahr: Fluffernutter
sieht toll aus. in der zone machen sie ein vermeintliches jägergericht ja auch ohne pilze, wobei ich irgendwann mal drauf gekommen bin, dass es wegen der jagdwurst jägerschnitzel heißt. italienisch ist natürlich viel geiler, weil italienisch.
AntwortenLöschenWobei Jäger ja auch nicht wirklich Hähnchen jagen, oder? Und Oliven werden auch nicht mit der Schrotflinte entkernt ... also irgendwas stimmt hier nicht.
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