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Dienstag, 22. August 2017

Köfte


So langsam wird es Herbst und bevor die Drinnen-sitz-und-Raclette-mach Saison anfängt, muss noch schnell gegrillt werden, was es zu grillen gibt. Bratwurst ist ja bekanntlich nicht so meins, außer dem traditionellen Schinkengriller auf dem Weihnachtsmarkt, also landen bei mir meist Speisen aus fernen Ländern auf dem Grill. Heute gab es Köfte, das sind Hackfleischröllchen oder Bällchen die meist über offenem Feuer gegrillt werden, oft auf schwertähnliche, breite Spieße gesteckt. Köfte sind in der ganzen arabischen Welt, ja im ganzen Nahen Osten einschließlich Israel sehr beliebt. Mein Rezept stammt angeblich aus dem Irak. Da wir an unserer Schule auch einige irakische Kinder haben, werde ich versuchen, das zu Beginn des neuen Schuljahrs in NRW gleich mal zu verifizieren. Bis dahin lassen wir das einfach mal so stehen.
    

Im Irak nimmt man wohl hauptsächlich Lamm oder Hammel, damit brauche ich der Gattin aber nicht kommen. Rind ist aber auch okay, obwohl eher ein upper class Fleisch in dieser Region.
  • 500 g Rinder Hackfleisch (oder Lamm, Hammel, etc.)
  • 1 Tomate
  • 1 Zwiebel
  • 1 rote Peproni
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 TL Paprikapulver (Schärfegrad nach Wunsch)
  • 2 TL Kreuzkümmel
  • 1 TL Sumach
  • Petersilie
  • Salz
  • Pfeffer
  • Olivenöl oder Pflanzenöl
Knoblauch und Peperoni sind auf dem Bild durch die Zwiebel verdeckt. 


Zwiebel und Knoblauch häuten und fein pürieren. Eventuell muss man hier einen Schuss Öl dazugeben. Die Masse dann in ein feines Sieb geben und gut ausdrücken. Den Saft auffangen, den brauchen wird später noch für etwas anderes.

Tomaten entkernen und sehr fein würfeln.Ebenfalls über einem feinen Sieb ausdrücken. Die austretende Flüssigkeit zum Zwiebelsaft geben.

Petersilie hacken.


Ausgedrücktes Zwiebel-Knoblauchpüree, Tomatenstücke und gehackte Petersilie mit den Gewürzen und dem Hackfleisch gut vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Gut durchkneten und eine Stunde abgedeckt kalt stellen.


Hier haben wir noch entbeinte und gehäutete Oberschenkel vom Huhn. Die marinieren wir wie hier beschrieben, nur dass wir statt Knoblauch das aufgefangene Zwiebel-Knoblauch-Tomatenwasser dazugeben. Das katapultiert die Spieße direkt in den nächsten Level. Wenn man nun noch Zeit hat, das Ganze über Nacht in etwas Joghurt einzulegen, hat man das perfekte Kebabfleisch auch für Döner. So lassen wir das Ganze aus Zeitgründen nur eine Stunde abgedeckt und kühl gestellt durchziehen.


Aus der Hackfleischmasse tennisballgroße Stücke abnehmen und zu länglichen Rollen formen. Diese etwas platt drücken. Kann man auf Spieße stecken, geht aber auch so.

Mit etwas Öl bepinseln und über mittlerer Hitze unter häufigem Drehen garen. Die Dauer hängt natürlich von der Dicke der Köfte und der Hitz des Grills ab. Als Faustregel gilt, dass wenn sie von außen appetitlich aussehen und auf Druck mit dem Finger nicht mehr stark nachgeben, die Dinger gar sind. Und wenn nicht ganz - 
es ist ja Rind und wir kaufen ja auch nur Qualität, also kann ein rosa Kern nicht schlimm, aber dass muss man selber wissen.   


Dazu KrautsalatCacık und was auch immer beliebt. Kann man mit etwas Dürüm auch gut zu einem Adana Kebab verarbeiten. Wer kann da ernsthaft gegen Multi-Kulti sein?
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Flashback:



Heute vor einem Jahr: Pannfisch

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