Huhn auf Gemüse

Das Prinzip des Eintopfs ist einfach. Zutaten, vor allem Kohl, in einen Topf geben und solange zusammen garen, bis der Wirsing weniger Vitamine hat, als die Goldkante an der Spitzengardine. Modern heißt das ja jetzt "one pot irgendwas". Das ist dann meist mit Nudeln, die dann zur Unkenntlichkeit verkocht werden. Von der Ausführung her nichts für mich, obwohl mir die Idee, die dahinter steckt, an Tagen mit weniger Zeit schon gefällt. 

Irgendwie hatte ich heute Lust, mal wieder meine spanische Cazuela - so heißt diese Tonpfanne - zu benutzen. Auf Huhn kann ich immer und etwas Gemüse kann auch nicht schaden. Also alles schön in das Kochgerät gestopft und weitgehend im eigenen Saft geschmort. Simpel, aber effektiv und im Ergebnis schmackhaft.

Für vier Portionen:

• 4 Hähnchenschenkel
• 1 rote Zwiebel
• 3 mittlere artoffeln
• 8 kleine Kartoffeln (Drillinge)
• 3 Paprikaschoten (Farbe nach Belieben)
• 1 Zucchino
• 2 Knoblauchzehen
• 2 Zweige Rosmarin
• 2 Lorbeerblätter
• 60 ml Weißwein
• Salz
• Pfeffer
• Olivenöl

Da die Gattin nicht so auf Knochen und Geflügelhaut steht, habe ich für sie eine Schenkel durch ein großes Brustfilet ersetzt. Durch das Garen im gewässerten Topf, bleibt das sogar sehr saftig.

Zur Vorbereitung pellen wir die Zwiebel und schneiden sie streifig. Möhre schälen und grob stückeln. Auch die Kartoffeln werden geschält. Zucchini der Länge nach vierteln und zwei Zentimeter Stücke schneiden. Paprika von Stiel und Kerngehäuse befreien und nicht zu klein würfeln. Tomaten häuten, Stielansatz entfernen. Das Fleisch mit dem Kerngehäuse klein hacken. Knoblauch mir der flachen Seite der Messerklinge nur kräftig andrücken.

Hähnchenkeulen am Gelenk trennen. Ich schneide an der Oberkeule noch den Rückenanteil ab und entferne das untere Gelenk am Unterschenkel. Kann man für Brühen einfrieren.

Man braucht natürlich keine Tonpfanne, sondern kann auch ein Auflaufform oder eine große, ofenfeste Pfanne verwenden. Ich mag das rustikale am Ton, also koche ich in der Cazuela. Die wird erst einmal eine Viertelstunde gewässert. Dann wird die abgetrocknet und auf den Herd gestellt. Auf Gas geht das sehr gut so, Auf Elektroplatten  oder Ceranfeldern sollte man eine spezielle Unterlegscheibe benutzen. Die macht die Pfanne dann auch für Induktionsherde brauchbar. Warum die Scheibe? Der Ton ist nie ganz eben und liegt so nicht gleichmäßig auf der Platte. So entstehen Zonen mit verschiedenen Temperaturen im Ton, der so zu Spannungsrissen führen kann. Die Scheibe - Hitzediffusor - verhindert das.

Olivenöl in der Pfanne erhitzen, Huhn salzen und mit der Hautseite nach unten anraten. Knoblauch und Rosmarin schon dazugeben. Warum ich davon kein Bild habe, wissen vermutlich nur die Spezialisten in der Area 51.

Hat das Fleisch Farbe angenommen, nehmen wir es heraus und stellen es beiseite. Ausgelassenes Fett, Knoblauch und Rosmarin in der Pfanne lassen.

Zwiebeln, Möhre und Kartoffeln ins Hühnerbratfett geben. Lorbeer darf auch schon dazu.

Nach einiger Zeit die Zucchini- und Paprikastücke hinzufügen. Salzen, Pfeffern und Wein Schuss für Schuss angießen, damit durch den Temperaturunterschied die Pfanne nicht platz.

Wieder etwas braten lassen, dann Tomaten hinzufügen. 

Fleisch mit der Haut nach oben auflegen und die ganze Geschichte bei 200° C Ober- und Unterhitze in den Ofen geben. Sind die Kartoffeln gar, ist alles andere auch fertig. 

Ganz simpel anrichten. Dazu gutes Baguette zum Dippen - heaven on earth.
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Flashback:

Heute vor einem Jahr: Chicken Noodle Soup