Seiten

Montag, 14. Mai 2018

Fettuccine al tartufo - Fettucine mit Trüffelsauce


Manchmal spielt einem der Zufall in die Hände. Ich habe eigentlich immer ein paar Gläser mit schwarzem Sommertrüffel (Tuber aestivum vitt.) im Haus. Natürlich sind die nicht mit den deutlich teureren Perigord- oder Albatrüffeln vergleichbar, aber immerhin auch echte Trüffel und für eine einfache Pasta oder ein Risotto durchaus brauchbar. 


Schwenk zum zweiten Erzählstrang. Die Vorratsschränke der Zweitküche (auch als die Sommerküche bekannt) mussten dringend aufgeräumt und ausgemistet werden, eine Arbeit, vor der ich mich seit einiger Zeit erfolgreich drücken konnte. Nun verlagert sich das Leben aber so langsam wieder vom Haus- in den Gartenbereich. Also habe ich am Wochenende die Aufgabe in Angriff genommen und klar Schiff gemacht. Dabei fiel mir - und hier treffen sich die Erzählstränge wieder - ein Glas mit besagten Trüffeln aus dem Regal und zerschellte natürlich auf den Fliesen. Die Trüffel konnte ich retten, musste sie nun aber schleunigst verbrauchen. Wir erinnern uns: anders als guter Rotwein altern Pilze nicht wirklich in Würde. Wochentags bietet sich immer Pasta an, also war der Fahrplan so ziemlich klar. Wenig Zutaten, nichts kompliziertes, aber maximaler Genuss war die Devise.



Hier haben wir die Schätzchen. Im Piemont, wo auch der sündhaft teure weiße Albatrüffel herkommt, werden diese Schlauchpilze auch scorzone genannt und sind ein beliebter Speisetrüffel. Wir erreichen hier zwar Kilopreise von bis zu 100 Euro, das ist aber locker 40 mal weniger als für die Topsorten. Wie gesagt, die Dinger haben schon Aroma und sind tatsächlich lecker. Man sollte bloß aufpassen, dass es sich wirklich um Tuber aestivum handelt und nicht um chinesischen (Tuber sinensis) oder indischen Trüffel (Tuber indicum). Das hat nichts mit Rassismus zu tun, sondern eher damit, dass diese Sorten zwar auf den ersten Blick wie der teure Trüffel aussehen, geschmacklich aber eher Pinselreiniger oder Terpentinersatz gleichkommen. 


Für 4 Portionen: 
  • 50 g Butter
  • 1 größere Knoblauchzehe
  • 80 g schwarze Sommertrüffel
  • Flüssigkeit aus dem Trüffelglas
  • 60 ml Weißwein
  • 100 ml Sahne
  • 2 EL Parmesan
  • Salz
  • Pfeffer
  • 350 ungekochte Fettucine

Butter schmelzen, nicht zu heiß werden lassen. Knoblauchzehe pellen, leicht andrücken und zum aromatisieren in die Butter geben. Sanft köcheln lassen, bis es duftet.


Etwa zwei Drittel der Trüffel in die Butter raspeln.


Mit dem Weißwein ablöschen und wieder komplett einkochen lassen. Knoblauch entfernen, der hat seine Schuldigkeit getan.


Sahne und Trüffelwasser angießen und reduzieren, bis die Sauce leicht andickt. Käse unterrühren. Abschmecken.

Wollen wir keine Sahne verwenden, geben wir lieber noch einen Löffel Butter dazu und später 
für die Cremigkeit etwas vom Pastakochwasser.


In der Zwischenzeit die Pasta nach Packungsanweisung al dente garen. Abgießen. Bei Bedarf vorher eine Tasse Kochwasser abschöpfen


Pasta mit der Trüffel-Sahnesauce verrühren.

Nehmen wir keine Sahne, gießen wir nun stattdessen etwas von dem Kochwasser hinzu und rühren, bis sich alles samtig um die Nudeln gelegt hat.


Servieren. Mehr Parmesan, der restliche Trüffel dünn gehobelt und nach Wunsch Petersilie hinzufügen. Etwas Pfeffer schadet auch nicht. Simpel, lecker, aber irgendwie doch edel im Anblick. Die 4900 Euro, die ich für ein Kilo gespart habe, gehen dann in die Urlaubskasse.
____
Flashback:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen