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Sonntag, 20. Mai 2018

Pizza mit gegrillten Artischocken, Paprika, Aubergine und Zucchini


"O tempora, o mores!" beklagte schon Cicero vor über 2000 Jahren den Wandel der Zeit. Und die Gepflogenheiten ändern sich in der Tat. Sang man früher noch "Wenn Pfingsten ist, wenn Pfingsten ist, da schlacht' mein Vadder 'nen Bock." schafft es das mittlerweile zum soften Daddy mutierte Familienoberhaupt heutzutage gerade mal eine Artischocke aufzuschneiden. Aber egal, die passt auch besser auf Pizza. Das war nämlich der Plan für heute und der wurde auch gnadenlos umgesetzt: Pizza mit gegrilltem Gemüse. Das ist sogar vegetarisch. Also, theoretisch. Man könnte diese Pizza rein vegetarisch machen, wenn man es denn so wollte ...


Ich habe die Tage vier schöne Artischocken bekommen. Daraus habe ich die Böden ausgelöst. Die Mag ich nämlich lieber, als die Herzen.


Bei größeren Artischocken ist das Heu in der Mitte kein wahrer Genuss und muss weg. Kann man aufheben, für den Fall dass der Nachwuchs Barbies Freund Ken als Präsident oder Außenminister verkleiden möchte.


Artischockenböden in Streifen schneiden ...


... und mit Knoblauch, Rosmarin und etwas Olivenöl anrösten. Am besten geht das in einer Grillpfanne.


Paprika entkernen und in feine Streifen schneiden. 100 ml Wasser, 50 ml Weißweinessig und ein Schuss Weißwein mit Salz und Zucker aufkochen lassen und Paprika darin eine Minute blanchieren. Kochwasser aufheben, Paprika abschrecken und trockentupfen.


Ebenfalls anrösten.



Auberginen- ... 


... und Zucchinistücke auch schön grillen.


So haben wir schon einen tollen Anti-Pasta Teller.


Wie ich den Pizzateig und die Sauce mache und das Ganze dann auch noch backe, beschriebe ich hier

Pizza dünn ausrollen, mit wenig Tomatensauce bestreichen, etwas Parmesan (Gouda und Co haben auf Pizza nichts zu suchen) und Gemüse nach Wunsch - ein paar Oliven schaden hier auch nicht - draufgeben, fertig.

Weil der Pizzabelag beim Einschießen mit dem Schieber manchmal verrutscht, habe ich letztes Mal runde Lochbleche gekauft und diese direkt auf den heißen Pizzastein gelegt. Geht auch, nur wird der Boden dann nicht so knusprig. Also habe ich diesmal ein Mittelding probiert. Pizza erst mal im Blech auf den Stein gelegt und nach einer Minute, wenn der Boden schon etwas fester war, herausgeholt und für weitere zwei, drei Minuten direkt auf dem Stein weitergebacken.   


Hier eine Margherita, fast aufgegessen.


Pizza mit Grillgemüse. Wie gesagt, schön vegetarisch. Bis auf den Parmaschinken. Den habe ich nämlich leicht zerrupft vor dem Servieren auf die noch heiße Pizza gegeben. Kann man weglassen, aber man kann natürlich auch die Pizza weglassen und den Schinken so essen. Besser ist beides zusammen. Aber das muss jeder selbst wissen.  


Das restliche Gemüse habe ich in ein Schraubglas gegeben und mit dem kochenden Blanchierwasser der Paprika aufgegossen. Etwas Olivenöl dazu, fertig. Sollte so ein wenig halten.


Könnte man vielleicht auch Pizza Nizza nennen. Das mag ich wohl leiden.
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Flashback:



Heute vor einem Jahr: Bierbauch

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