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Donnerstag, 16. August 2018

Maultaschen mit Spinat


Ich liebe exotisches Essen. Je fremder die Kultur oder Sprache, desto mehr interessiere ich mich für die kulinarischen Errungenschaften dieser Völker. Das ist auch der Fall bei der schwäbischen (oder war es badisch?) Küche. Die ist mir im Normalfall fremder als indonesisch, peruanisch und äthiopisch zusammen. Trotzdem hält es mich nicht davon ab, auch in diesem Bereich hin und wieder rumzufuhrwerken. Spätzle haben wir schon mal brav geschabt und auch Maultaschen hatten wir hier, sogar einen Kartoffelsalat, der zwar bayrisch geprägt, so aber auch im Ländle zu finden sein könnte. Momentan fahre ich voll auf Hausmannskost ab, also gab es heute mal wieder "Herrgottbeschießerle", diesmal aber mit Spinat in der Hackfleischmasse und ein paar sogar ganz ohne Fleisch.

Zutaten für die Hackfleisch-Spinatfüllung:
  • 500 g gemischtes Hackfleisch
  • 100 g Wurstbrät
  • 1/2 Tasse Milch
  • 1 trockenes Brötchen
  • 1 Eier
  • 1 Zwiebel
  • 300 g Spinat (frisch) oder 150 g TK ungewürzt
  • 1/2 Bund Petersilie
  • 1 paar Blättchen Majoran
  • Muskat
  • Salz
  • Pfeffer
  • Butter

Nimmt man Tiefkühlspinat, lässt man den vorher auftauen und drückt ihn gut aus. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Wasser muffig schmecken kann. Frischer Spinat wird nur kurz gewaschen, sehr grobe Stiele können entfernt werden.

Zwiebeln pellen und anschwitzen, Spinat tropfnass dazugeben und zusammenfallen lassen.


Abkühlen lassen, grob hacken und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.

Brötchen in Milch einweichen und ausgedrückt mit dem Spinat in eine Schüssel geben. Ei, Hackfleisch, Brät, gehackte Petersilie und Majoran hinzufügen. Salzen, pfeffern und vermengen. Kurz ziehen lassen.


Für die vegetarische Variante nehme ich:
  • 300 g Spinat
  • 1 Zwiebel
  • 1 Ei
  • 1 Brötchen
  • 1/2 Tasse Milch
  • 100 g  Pecorino
  • Zitrone
  • Muskat
  • Salz
  • Pfeffer
Auch hier verfahren wir mit Spinat und Brötchen wie oben beschrieben und vermengen das Ganze mit dem Ei und dem Käse. Dann schmecken wir mit Salz und Pfeffer, sowie einem Spritzer Zitronensaft ab.


Teig für zwei Rollen:
  • 500 g Weizenmehl
  • 3 Eier
  • 1/2 TL Salz
  • 120 ml Wasser
Verkneten, halbe Stunde in Folie geschlagen ruhen lassen. Die Hälfte dann zu einer langen Bahn dünn ausrollen. Noch mal etwas Flüssigkeit aus der Mischung drücken und auf dem Nudelteig verteilen, dabei etwas Rand lassen. Erscheint die Fülle zu feucht, besser ausdrücken und noch etwas mehr Käse, beziehungsweise Semmelbrösel dazugeben.


Auf der zweiten Teigbahn die Spinat-Hackfleischmischung verteilen.


Längs aufrollen (also von der langen Seite her) und Rolle in einzelne Segmente schneiden.


In nur leicht köcheldem Salzwasser gar ziehen lassen. Ihr kennt die Regel: was von selbst oben schwimmt, ist gar. Das dauert so etwas 10 bis 15 Minuten, je nach Dicke.

Natürlich kocht man die Maultaschen nicht alle auf einmal, sondern immer nur so viele, wie in einer  Lage schwimmen können. Aufpassen, dass nichts am Boden anklebt. Die Spinattaschen sind weniger fest als die mit Fleisch und müssen vorsichtiger behandelt werden. Wenn es aber nicht sprudelnd kocht und man nicht wie wild im Topf rumrührt, zerfällt eigentlich auch nichts. Natürlich wird irgendwann Spinat im Wasser schwimmen, aber keine Panik, das ist normal.


Man kann die Maultaschen einfach in Butter oder mit Ei braten oder "geschmältzt" mit weich und braun gebratenen Zwiebeln servieren. Ich mag sie aber auch gerne in Brühe. Dazu habe ich gute Rindersuppe gekocht und noch einmal mit Klärfleisch zur Consommé veredelt.


Flüssiges Gold - die Essenz des Rinds.


Für die Spinattaschen - hier im "Anschnitt" - habe ich natürlich eine kräftige Gemüsebrühe genommen.


Die anderen fleischigen Maultaschen durften in der nur mit etwas Salz abgeschmeckten Rinderkraftbrühe Platz nehmen. Schnittlauch drüber, fertig. Ich habe noch abgekochte Taschen übrig, die friere ich mir ein und habe dann mal was für Gut. Der nächste Winter kommt bestimmt.
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Flashback:



Heute vor einem Jahr: Biryani mit Huhn

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