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Sonntag, 24. Februar 2019

Pizza Marinara


"Pizza ohne Käse? Ja, geht denn das?" werden sich viele Mitmenschen fragen. Für die meisten wahrscheinlich undenkbar, wird doch der Deutschen liebster Snack aus Italien gerne unter Bergen von Käse begraben. Dabei schreckt man auch nicht vor Gouda oder - noch schlimmer - Edamer zurück. Ich habe mich ja bereits neulich beim Risotto über die Schwierigkeit ausgelassen, hierzulande authentische italienische Gerichte zu bekommen. Bei Pizza ist das am auffälligsten und manchmal bekomme ich Angst, wenn ich sehe, was es da für Kreationen gibt. Ich selbst spreche mich auch nicht davon frei und habe mich auch schon des Öfteren in diesem Zusammenhang mit Schuld beladen, siehe heutiges "Flashback". Das möchte ich nun wieder gutmachen und die ursprünglichste Version der neapolitanischen Pizza, die Marinara vorstellen.

Zunächst sei zu erwähnen, dass die Pizza nichts mit Meeresgetier zu tun hat, sondern eher etwas mit Seefahrern. Vermutlich ist das der Fall, weil die einfachen Zutaten haltbar sind und gut auf Reisen mitgenommen werden können. Ähnlich verhält es sich mit der klassischen Tomatensauce aus Neapel, die auch Marinara heißt. Zu erwähnen wäre noch, dass diese Pizza nicht nur vegetarisch ist, sondern, da kein Käse (den konnten sich früher eh nur die Reichen leisten) drauf ist, sogar vegan.

Die Marinara ist übrigens neben der Margherita die einzige von der Associazione Pizza Verace Napoli akzeptierte Variante. Legendär sind diese Pizzen aus der Pizzeria Da Michele in Neapel. Man erzählt, ex-Fußballstar Maradona würde, wenn er in Neapel weilt, dort immer eine große Margherita und eine kleine Marinara essen.  


Wie ich Pizza backe, Teig und Sauce mache, kann man hier nachlesen.

Der Einfachheit halber aber hier noch mal. Teig für 5 - 6 Pizzen:
  • 1000 g Mehl (550 und/oder 405)
  • 550 ml Wasser
  • 25 g Salz
  • 8 g Hefe
Hefe mit Wasser und Mehl vorgehen lassen, restliche Zutaten hinzufügen und abgedeckt vier Stunden gehen lassen. Zu Portionskugeln formen (etwa 280 Gramm) und weitere zwei Stunden lagern. Aufpassen, dass der Teig nicht austrocknet. Teigreste lassen sich problemlos einfrieren oder im Kühlschrank (eine Woche mindestens) aufbewahren.

Sauce:
  • passierte Tomaten oder zerkleinerte San Marzano
  • Salz
  • Pfeffer
  • Prise Zucker (optional)
  • Prise Oregano (optional)
Verrühren, fertig.

Teig rund ausrollen, mit ein wenig Sauce bestreichen. Nicht zu viel, wir wollen keine Tomatensuppe mit Broteinlage. Der weitere Belag für die Marinara ist denkbar einfach: 
  • frisches Oregano 
  • 1 Knoblauchzehe 
  • Olivenöl
Knoblauch abziehen und fein hacken, Oregano zerkleinern. Über die Tomatensauce geben, ein paar Tropfen Olivenöl darüber (Könner "malen" mit der Ölkanne eine 6), ab in den Ofen und fertig.

Mittlerweile backe ich die Pizza eine Minute in der Form an und gebe sie dann erst mit dem Schuber direkt auf den Stein. So verrutscht das Ganze
 beim Einschießen nicht so.


Ich backe auf dem extra dicken 5 Zentimeter Pizzastein im oberen Bereich des Ofens. Wenn man nun noch den Grill zuschaltet, ist die Pizza in drei Minuten fertig und hat sogar Holzfeuerofen-Optik. Da mein Backofengrill im Moment defekt ist, habe ich hier mit der Lötlampe etwas nachgeholfen. Sieht doch chicobella aus, oder? 


Auch ohne Käse und trotz schönem, dünnen Boden - der Rand ist diesmal nicht so gut aufgegangen - macht das pappsatt. Man fragt sich, wenn so einfache Dinge so lecker sind, warum muss man das denn mit unnötigen Zutaten wie Ananas, Brokkoli oder Dönerfleisch verschlimmbessern? 
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Flashback:


2 Kommentare:

  1. Reiner Grundmann8. Juli 2020 um 02:04

    ...ich mags mit Ananas ganz gern - weil: Wenn hier einer Anna nass macht - bin ja wohl ich das. Ne im Ernst - vielleicht sind das Kindheitserinnerungen, Eskimokinder essen ja auch das rohe, noch warme Herz von einem Seehund. Ich würds nicht.

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