Rigatoni taleggio e salsiccia (o noci)

Hier war ja längere Zeit nichts los, aber freut euch nicht zu früh, ich bin noch nicht komplett weg vom Fenster. Ich brauchte aber die erste Woche meiner Osterferien, um mal komplett runterzufahren. Mich plagen nämlich seit Wochen gepflegte Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbel. Nun kenne ich endlich die Ursache: Facettengelenkarthrose. Die Diagnose beseitigt zwar nicht den Schmerz, aber immerhin weiß mein Arzt, der auch Chiropraktiker ist, jetzt, wo er den Hebel wortwörtlich ansetzen muss. Er ist auch bereits - nicht schön aber laut - "Jesus was a Capricorn" singend im Takt mit seinen Knien in meinem Kreuz herumgewippt. Das hat etwas geholfen, trotzdem ist so eine Gelenkgeschichte natürlich Käse, was mich dann auch zum eigentlich Punkt des heutigen Blogeintrags bringt.

Käse. Da habe ich hier einen schönen Taleggio. Dabei handelt es sich um Weichkäse aus der Lombardei mit geschützter Herkunftsbezeichnung. Cicero wusste dieses Kuhmilchprdukt schon vor über 2000 Jahren zu zu schätzen, ebenso der berühmte Casanova einige viele Jahrhunderte später. Taleggio hat sehr gute Schmelzeigenschaften und genug Eigengeschmack, um Hauptdarsteller einer Käsesauce zu sein.

Ich zeige heute zwei Varianten - eine fleischlose und eine mit Wurst - die aber beide auch kombiniert sehr gut schmecken. Warum mache ich sie denn getrennt? Die Antwort ist einfach: die Gattin mag keine Wurst und ich reagiere manchmal leicht allergische auf Walnüsse. Nichts lebensbedrohliches, aber ich bekomme nach dem Genuss hin und wieder kleine Pusteln auf der Zunge.

• 300 g Salsicce
• 200 g Taleggio
• 2 Schalotten (oder ein halbes Bund Frühlingszwiebeln
• 1 Zweig Rosmarin
• Pasta (ungekocht, hier Rigatoni)
• Olivenöl

Statt Salsicce oder eben zusätzlich:

• 150 g Walnusskerne

Schön wäre Salsiccia mit Fenchelsamen, "natur" geht auch, Zur Not nimmt man eine gute grobe rohe Bratwurst.

Schalotten abziehen und fein hacken. Wurstbrät aus der Pelle holen und zerbröseln. Die Stückchen mit dem Rosmarinzweig in etwas Olivenöl krümelig braten.

Schalotten hinzufügen und durchschwenken, bis sie glasig werden.

Bei der fleischlosen Variante können wir mit den Schalotten anfangen und dann die Walnusskerne (grob gehackt) dazugeben.

In der Zwischenzeit haben wir hoffentlich schon unsere Pasta nach Packungsanweisung aufgesetzt und garen sie al dente. Wir schöpfen nun eine Kelle Kochwasser ab und geben sie in die Pfanne zu den Wurststücken.

Den Käse haben wir auch schon mal ohne Rinde gewürfelt, damit er schneller schmilzt.

Das darf er dann in der Pfanne. Schön rühren, damit er sich mit Kochwasser und Bratfett zu einer sahneähnlichen Emulsion verbindet.

Jetzt können wir den Rosmarinzweig entsorgen und die Pasta in die Pfanne geben und alles gut durchmischen, bis die Nudeln gar und schön cremig von der Käse-Kochwasseremulsion ummantelt ist.  

Das Spiel ist bei der Walnuss-Variante dasselbe.

Dann hätten wir hier einmal die Rigatoni mit Taleggio und Walnuss als fleischlose Variante.

Hier die Salsiccia-Version. Wie gesagt, man kann beide kombinieren. Ach was, eigentlich sollte man beide Versionen kombinieren, denn irgendwie gehören sie zusammen. Das Gericht kann ja nichts für meine Unpässlichkeiten. Geht es leckerer oder noch einfacher? Ich denke nicht. Wenn Käsesauce, dann so.
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Flashback:

Gestern vor einem Jahr: Frankfurter grüne Sauce