Wenn ich thailändisch esse gehe und es auf der Karte finde, ist Laab Gai (ลาบไก่) Pflichtprogramm. Frische Säure, leichte Schärfe und der erdige Geschmack der Kräuter, zusammen mit zartem Huhn, eingewickelt in knackigen Salat, ist dieser thailändische Klassiker (der seinen Ursprung allerdings in Laos hat) geradezu prädestiniert, ein Sommerhit zu sein. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, frage ich mich allerdings, warum ich diesen Salat nicht schon längst hier präsentiert habe. Egal, lieber spät als nie, also mache ich das jetzt eben.
Wie immer gilt: vor das Kochen haben die Götter den Schweiß gesetzt. In diesem Fall verursacht durch Küchenbeil und Muskelschmalz, die uns dabei helfen sollen, Hühnerschenkel in den Zustand des Gehacktseins zu verwandeln. Man kann auch den Fleischwolf nehmen, dann aber die ganz grobe Scheibe. Gekauftes Hühnerhackfleisch ist vermutlich zu fein, aber funktionieren sollte es damit auch. Ach ja, ich nehme Schenkelfleisch, weil es saftiger bleibt. Man kann natürlich auch Brust nehmen oder beides mischen. Schweinehackfleisch wäre auch nicht unüblich. Noch etwas: die Hähnchenhaut habe ich vorher entfernt und für später beiseite gelegt.
So sollte das Hack dann aussehen.
Hier haben wir alle Zutaten.
- 4 Hähnchenschenkel entbeint und ohne Haut gehackt
- 2,5 EL Fischsauce
- 1,5 EL Limette
- 1 Schalotte
- 2 EL Klebreis
- 2 - 3 rote getrocknete Chilschoten
- 2 Makrut-Limettenblätter (Kaffir-Limette)
- 4 Frühlingszwiebeln (nur den grünen Teil)
- 1 Handvoll Minze
- 6 Blatt Langer Koriander
- Öl
Eigentlich wollte ich die Hälfte der Limette durch Tamrindensaft ersetzen, aber wie das so ist: ich hätte schwören können, noch welchen zu haben, scheinbar war das aber wohl eine Fehlanahme.
Klebreis: Asiamarkt. Ersatz:normaler Reis.
Makrut-Limettenblätter: Asiamarkt im TK-Bereich. Ersatz: etwas Limettenabrieb.
Langer Koriander: Asiamarkt im Frischbereich, online. Ersatz: normaler Koriander.
Schalotte abziehen und in Streifen schneiden, Frühlingszwiebeln und Europagras grob hacken.
Langer Koriander (auch Culantro oder Europagras genannt) ist ein Gewächs aus Mittel- und Südamerika, das mittlerweile auch in Asien angebaut wird. Auch wenn es nicht mit echtem Koriander verwandt ist, riecht und schmeckt es fast identisch.
Klebreis trocken anrösten, bis goldbraun ist. Für den Geschmack rösten wir noch ein Limettenblatt mit an.
Dasselbe geschieht mit dem Chili.
Chili und Reis jeweils mit den Limettenblättern fein mahlen oder mörsern.
Hackfleisch mit einem Esslöffel Fischsauce vermischen und in etwas Öl krümelig braten. Schalotte hinzufügen.
Koriander und Frühlingszwiebeln unterheben, mit der restlichen Fischsauce und dem Limettensaft abschmecken. Salat etwas abkühlen lassen.
Kurz vor dem Servieren zwei Esslöffel Reismehl und Chilipulver nach Bedarf hinzufügen. Jetzt kann auch die Minze dazu gerupft werden. Hätte man auch früher dazu geben können,aber die Hitze tut den ätherischen Ölen nicht so gut.
Erinnert ihr euch noch an die Hähnchenhaut? Die habe ich kräftig gesalzen und bei 220 °C Ober-und Unterhitze für zwölf Minuten und einmaligem Wenden auf einem Blech knusprig gebacken
Salat auf einer Platte anrichten, die knusprige Hühnerhaut darüber bröseln (der Tipp kommt vom YT-Kanal Hot Thai Kitchen). Laab Gai wird gerne in Salatblätter gewickelt gegessen. Dafür eignet sich Romana sehr gut. Ich liebe es aber auch mit Chicorée. Egal wie, Laab Gai ist zu lecker, um es nicht zu probieren.
____
Flashback:Heute vor zweiJahren: Gamberi con Aglio - Knoblauchgarnelen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen