Seiten

Sonntag, 27. Juli 2014

Jambalaya


Für manche Gerichte muss man einige Hürden überwinden, um sie fertigzustellen. So auch hier. Zur Würzung unseres Jambalayas brauchen wir eine Cajun-Gewürzmischung, diese hatten wir ja bereits angefertigt. Ebenfalls ist etwas hot sauce, eine scharfe und säuerlich schmeckende Chilisauce nötig. Auch hierfür fand ich ein schönes Rezept, welches vom amerikanischen Starkoch Emeril Lagasse stammt. Hier zeigt sich aber auch, wie wichtig es ist, Rezepte GANZ zu lesen, bevor man mit dem Kochen beginnt. Als ich vorhin nämlich schon meinte, meine hot sauce fertig zu haben, las ich erst den entscheidenden Hinweis: "Refrigerate. Let age at least 2 weeks before using." (In den Kühlschrank stellen. Vor Gebrauch mindestens zwei Wochen reifen lassen.) Da stand ich nun mit meiner Kunst. Als Alternative habe ich dann schweren Herzens zu einer chinesischen Chilisauce mit feiner Säure gegriffen. Geschmacklich ähnlich der Paste, die ich angerührt hatte, also vermutlich kein allzu großer Stilbruch.

Vielmehr Sorgen machte mir eine weitere Zutat - die Räucherwurst. Traditionell wird in Louisiana die sogenannte Andouille genommen. Ursprünglich aus Frankreich stammend und dort ausschließlich aus Innereien hergestellt, ist sie in dem Mississippi Staat eine kräftig geräucherte und pikante Wurst aus Schweinefleisch. Ich habe hier leider keine Andouille aus Louisiana bekommen können. Meine amerikanischen Freunde versicherten mir aber, man könne polnische Kiełbasa (eine Art Krakauer Wurst) oder spanische Chorizo picante nehmen. Ich bin kein Freund der Chrorizo und habe mich letztlich für eine geräucherte, kräftige Schinkenwurst entschieden, die sich geschmacklich sehr gut in das Gericht einfügte.

Das Jambalaya ist sowohl in der kreolischen als auch in Cajunküche sehr beliebt. Auf die feinen Unterschiede beider verwandten Küchen habe ich ja bereits in dem oben mit der Gewürzmischung verlinkten Eintrag hingewiesen. Es gibt rote Jambalayas mit Tomaten und braune ohne. Hier haben wir ein rotes, so dass der Ursprung des Rezepts wohl kreolischer Natur sein dürfte. Liebhaber der spanischen Paella werden auch dieses Gericht schätzen.


Zutaten für 6 gute Esser:
  • 750 g Hähnchenfleisch ohne Haut und Knochen
  • 300 g pikante, kräftig geräucherte Schinkenwurst
  • 1 grüne Paprika
  • 4 Stängel Sellerie
  • 2 - 3 Zehen Knoblauch
  • 1 große Zwiebel
  • 440 g weißer Langkornreis
  • 1 l Hühnerfond
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 Dose gehackte Tomaten
  • 100 ml Tomatensaft
  • 1 TL hot sauce
  • 2 TL Cajun-Gewürz
  • 300 g Riesengarnelen
  • 1 Bund Frühlingszwiebeln
  • Salz
  • neutrales Pflanzenöl zum Braten

Hähnchenfleisch in nicht zu kleine Würfel schneiden, Wurst diagonal in Scheiben schneiden.


Zwiebel pellen und ebenso wie die Parika und den Sellerie in feine Würfelchen schneiden. Am Ende sollten die Anteile der drei Gemüse in etwa gleich sein. Die ist unsere trinity - die "heilige Dreifaltigkeit" der kreolischen, bzw Cajunküche.

Der Knoblauch wird gepellt und fein gehackt, wir brauchen einen guten Esslöffel davon.

Wir waschen den Reis und lassen ihn in einem Sieb abtropfen.

Die Frühlingszwiebeln werden fein gewürfelt, dabei weiße von grünen Teilen getrennt.

Die Riesengarnelen komplett von den Schalen befreien, am Rücken leicht einschneiden und den eventuell vorhandenen schwarzen Darm entfernen.


Wir braten nun Wurst und Huhn in dem Pflanzenöl etwa drei Minuten lang an. Dann fügen wir unsere Dreifaltigkeit mit dem Knoblauch hinzu und braten alles weitere drei Minuten. 


Nun geben wir den Reis, den Fond und die Lorbeerblätter dazu. Je nachdem, ob unser Fond schon gesalzen ist oder nicht, fügen wir jetzt etwas Salz hinzu. Wir legen den Deckel auf und lassen alles abgedeckt auf kleiner Flamme zwanzig Minuten lang garen.


Jetzt rühren wir die Tomatenstücke aus der Dose, den Tomatensaft, die hot sauce, das Cajun-Gewürz und die weißen Frühlingzwiebelteile unter. Wir legen die Garnelen oben auf, verschließen den Topf erneut und lassen alles weitere fünf Minuten ziehen.  


Sind die Garnelen rosa, ist unsere Jambalaya so gut wie fertig. Wir schmecken noch einmal ab und entfernen die Lorbeerblätter.


Serviert wir in einer Schale mit grünen Frühlingszwiebelteilen garniert. Zum individuellen Nachwürzen hot sauce separat anbieten.

2 Kommentare:

  1. Ein tolles Rezept, ein toller Blog. Ich bin begeistert, dass noch jemand Mr Baaaaaam Emeril kennt! Was hab ich seine Food Channel Sendung immer geliebt. Allerdings lasse ich mir meine Hot Sauce immer ganz schnöde aus Amerika einfliegen. :-) Liebe Grüße!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke für das Lob. Ich freue mich über jede positive Rückmeldung oder konstruktive Kritik. Ich hoffe, du findest hier noch mehr, was die gefällt.

      Ja, Lagasse ist großartig. Seit Guy Fieri kann ich den Food Channel aber leider kaum noch ertragen.

      Liebe Grüße,
      Lars

      Löschen