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Sonntag, 6. September 2015

Nur mal so ... (Teil 48)


Da steht er endlich, der neue Esszimmertisch. Die Gattin hat den alten - ein Erbstück ihrer Großmutter selig - zwar geliebt, aber der war nun mit 70 mal 140 Zentimetern eindeutig zu klein. Ja, der Tisch hatte Charme und war sehr rustikal, nicht nur wegen der feinen Lochreihen in der Tischplatte, die Omas Stoffschneiderädchen hinterlassen hat. Aber zu klein ist nun mal zu klein und ich würde schon gerne die Platzteller, die ich vor einiger Zeit gekauft habe, auch benutzen können. Der Essbereich ist schlauchförmig und der neue Tisch durfte daher nicht breiter als 90 Zentimeter sein. Die Länge beträgt 1,80 Metern. Wir haben auch noch eine eine Zusatzplatte dazu gekauft. Passen würden zwei, aber eine reicht erst einmal. Das Gute ist, der Tisch war gar nicht mal teuer, finanziell gesehen. Dafür hat er uns aber deutlich mehr Nerven als Euros gekostet.

Zunächst hatten wir eine günstigere Variante aus Akazienholz gewählt. Die war natürlich nicht vorrätig. Eine Woche später dann der erlösende Anruf: "Ihr Tisch ist da". Also auf zum Möbelhaus, Rücksitze umgeklappt, Tisch in den SUV geschoben, mittels Seilen fixiert und mit offener Heckklappe ab nach Hause. Sind nur ein paar Meter, trotzdem aber spannend, weil Beine und Zusatzplatten einzeln verpackt waren und die Pakete nicht in den Kofferraum konnten, sondern der mitgefahrenen Kleinen praktisch auf dem Schoß lagen.

Mit der Gattin den Kram in den ersten Stock gewuchtet und dabei die Raumaufteilung des Westerhausischen Anwesens verflucht. Wer hat schon das Esszimmer im ersten Stock? Aber egal. Tisch ausgepackt und sofort einen fiesen Riss in der Seitenblende entdeckt. Alles wieder eingepackt, heruntergeschleppt und am nächsten Tag zurückgebracht. Reklamation kein Problem und ein neuer Tisch wurde sofort bestellt.

Déjà và nach einer Woche: "Ihr Tisch ist da". Das gleiche Spiel von vorne, diesmal waren wir aber schlauer und haben den Tisch an der Rampe zur Warenausgabe ausgepackt und begutachtet. Es war gegen Abend, das Licht war schon schummerig, aber wir haben nichts entdecken können. Eine weitere abenteuerliche Fahrt mit offener Heckklappe und ein weiterer Kraftakt im Treppenhaus später und der Tisch stand aufgebaut im Wohnzimmer. Die Familie begutachtet stolz das gute Stück, bis die Kleine plötzlich ruft: "Da ist ein Riss in der Platte!" Sofort setzt dieses dumpfe Rauschen im Kopf ein. Und tatsächlich, im Gegenlicht betrachtet konnte man einen feinen Riss sehen. Also wieder alles eingepackt und am übernächsten Tag (dazwischen war mein Wandertag und keine Zeit) zurückgebracht. Wieder war die Reklamation kein Problem und man stellte uns vor die Wahl: erneuter Versuch oder Geld zurück. Normalerweise hätte ich das Geld zurück verlangt, aber für den Preis hätte ich niemals einen anderen Tisch bekommen. Kurze Beratung mit der Holden. Dann sehen wir den gleichen Tisch, jedoch aus Eiche und geringfügig teurer. Der war sogar vorrätig. Also diesmal bei guten Lichtverhältnissen alles geprüft und es war nichts zu entdecken.

Mittlerweile ist man ja Autofahren mit offener Heckklappe gewohnt und auch das Metier der Möbelpacker ist einem nicht mehr ganz unbekannt. Jetzt steht der Tisch und das bei der Montage ausgerechnet die letzte Inbusschraube nicht ganz ins Gewinde wollte und so ausgenudelt ist, dass es jetzt weder vor noch zurück geht, kratzt mich wenig. Dafür finde ich noch eine Lösung und es hält auch erst mal so. Noch mal trage ich das Teil mit Sicherheit nicht durchs Treppenhaus.          


Mein Sauerteig als Bestandteil eines Vorteigs. Das wird dann demnächst zu einem Ciabatta


Die Kleine und ihre beste Freundin haben morgen ihren ersten regulären Schultag an der weiterführenden Schule. Beide sind bekanntlich Pferdenarrinnen, also sind wir mit den Mädels zum Herbsttunier des Reiterverein Hameln gefahren und haben Springreiten ... 


... und Dressurübungen gesehen.


Zu Essen gab es neben Kuchen, Crêpes und belegten Brötchen auch Gegrilltes. Ich weiß nicht, was das mit Pferdeveranstaltungen und Essen ist. Vor einiger Zeit waren wir beim "Tag der offenen Tür" der berittenen Polizei in Hannover. Dort hat man versucht, 10.000 Besucher mithilfe zweier Crêpepfannen zu füttern. Stromausfälle und des Crêpe-Machens komplett Unkundige an den Kochgeräten führten zu Chaos, Hunger und allgemeinem Unmut. Ähnlich, wenn auch nicht ganz so schlimm hier. Von zwei eher kleinen Fritteusen funktionierte zeitweilig nur eine und wenn die bis über den Rand gefüllt wird, ist klar, dass es zu Stoßzeiten im Pommes Bereich zu Engpässen kommt. Auch Currywurst lässt sich deutlich einfacher schneiden, wenn die dazu verwendete Maschine über scharfe Klingen verfügt. Nackensteaks, Schinkengriller, Bratwurst, Folienkartoffel mit Sour Creme sowie Salat und Brot rundeten das Angebot ab. Ab nächste Woche wird es dann wieder gesünder. Aber das habe ich ja schon öfter behauptet ...

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Flashback:



Heute vor einem Jahr: Brathähnchen 

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