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Mittwoch, 7. Oktober 2015

Schinken-Creme


Ferien - oh wunderbare Zeit! Ich bin völlig tiefenentspannt und habe endlich wieder Zeit für die Dinge, die im Leben wirklich zählen. Einkaufen zum Beispiel. Mache ich gerne. Ehrlich. Macht mir Spaß. Also sitze ich im Auto und bin auf dem Weg zum Einkaufsladen, in meinem Kopf läuft Edward Griegs "Morgenstimmung" und das Leben ist gut. Da klingelt das Smartphone - Freisprechanlage, natürlich, liebe Leserinnen und Leser vom Ordnungsamt - und die liebliche Stimme der Holden erklingt. In meinem Kopf hoppeln jetzt Häschen und kleine Rehkitze über eine Wiese, passend zur Musik. "... und bring bitte die Schinkencreme mit, die war lecker". SQUEAK KRRRSCHT - wer im letzten Jahrtausend aufgewachsen ist und Schallplatten gehört hat, kennt das Geräusch, wenn der Arm des Tonabnehmers einmal über die ganze Platte rutscht. Schluss mit Grieg, alle Häschen tot, Rehe atomar verstrahlt und es brennen die Mülltonnen. Schinkencreme? GEKAUFT? WO? WANN? VON WEM? Warum weiß ich davon nichts? Werde ich etwa im eigenen Haus betrogen? Man selbst erfährt es ja immer zuletzt.


Ich habe zwar keine Ahnung, was Schinkencreme ist, aber das hält mich nicht davon ab, sie zu machen. Ein Blick auf das, was unter diesem Namen an der Frischetheke angeboten wird, bringt mich auf die richtige Spur.
  • 200 g Crème Fraîche
  • 200 g Frischkäse
  • 120 g Schinken
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • Schnittlauch
  • Zitrone
  • Muskat
  • etwa Cayennepfeffer
  • etwas Muskatblüte
  • Salz
  • Pfeffer
  • Olivenöl

Schinken und weiße Frühlingszwiebelteile klein würfeln und in etwas Olivenöl etwa drei Minuten leicht anbraten. Abkühlen lassen.


Schnittlauch fein hacken, grüne Frühlingszwiebelteile in Ringe schneiden. Mit Crème Fraîche und Frischkäse vermengen. Zwiebeln und Schinkenwürfel mit dem Bratfett unterrühren, mit Salz, Pfeffer, Muskat, Muskatblüte, Cayenne und einem Spritzer Zitronensaft abschmecken.


Schmeckt gut mit Pumpernickel. Nach Auskunft der Familie sogar besser, als das gekaufte Teufelszeug. Rache für die Häschen!

4 Kommentare:

  1. Un aperitivo delicioso y muy versátil, me encanta la propuesta de servirlo con pan de centeno.
    Saludos!!

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  2. Und diese Masse kannst du auf Kartoffeln geben und im Ofen überbacken.... ist dann eine Art Kartoffel Lorain....

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    1. Kommt hin. Ich würde dann vielleicht noch ein EI unter die Masse heben, aber im Prinzip hast du Recht. Müsste man direkt probieren.

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