Habe ich schon mal erwähnt, dass ich immer froh bin, wenn ich von der Familie konkrete Essenswünsche bekomme? Wie, erst zweitausendvierhundertsiebenunddreißigmal? Dann kann ich es ja noch mal sagen: "Ich bin immer froh, wenn ich von der Familie konkrete Essenswünshe bekomme". Als die Gattin nun gestern andeutete, sie wolle gerne einmal wieder ihren geliebten persischen Safranreis mit Berberitzen essen wollen wollen, war ich sofort einverstanden.
Die Holde könnte den Reis so allein ohne Beilagen essen, ich habe aber gern Abwechslung auf dem Teller. Also habe ich mich an ein Rezept erinnert, dass vor Jahren schon einmal über Holzkohle zubereitet hatte: dschudsche kabāb. Da es sich hier um eine Transkription aus dem Persischen handelt, findet man verschieden Schreibweisen. Interessanterweise habe ich diese Hühnerspieße auch schon als aserbaidschanischen Ursprungs verzeichnet gesehen. In wie fern dies auf begriffliche Verwechslungen - siehe Wikipedia - vermag ich nicht zu sagen. Das heutige Aserbaidschan hieß nämlich früher anders und der Name wurde ursprünglich (und noch heute) für ein Gebiet im heutigen Iran verwendet. Wie auch immer, es ist jedenfalls eine gewisse Verwandschaft mit dem indischen Tanduri Hähnchen möglich, immerhin wird das Fleisch auch da in Joghurt eingelegt.
Für sechs schöne Spieße brauchen wir:
- 1 kg Hähnchenbrust
- 150 g Joghurt
- 1 Zwiebel
- 1 TL Paprikapulver (gerne scharf)
- ein paar Safranfäden
- 4 EL Zitronensaft
- 4 EL Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
Den Safran mit etwas heißem Wasser übergießen und ziehen lassen.
Die Zwiebel schälen und fein pürieren.ich habe hier, damit es feiner wird, schon gleich das Olivenöl dazugegeben.
Fleisch in Würfel mit etwa drei Zentimeter Kantenlänge schneiden. Je gleichmäßiger die Stücke sind,desto gleichzeitiger Garen sie auch.
Würfel in eine Schüssel fügen und alle anderen Zutaten (Safran mit dem Einweichwasser) hinzufügen, mit Salz und Pfeffer würzen ...
Würfel in eine Schüssel fügen und alle anderen Zutaten (Safran mit dem Einweichwasser) hinzufügen, mit Salz und Pfeffer würzen ...
... gut vermengen und mindestens fünf Stunden, am besten aber über Nacht marinieren lassen.
Ofen auf 200°C aufheizen, Fleisch auf Spieße stecken. Ich lege sie auf ein Rost, das auf einem tiefen Backblech steht. Im Ofen etwa 15 backen, dann Grill zuschalten, fünf Minuten anrösten, einmal drehen und weitere fünf Minuten rösten. Das geht bei meinem Ofen so. Die tatsächliche Garzeit hängt natürlich von der Dicke des Fleisches und der Beschaffenheit des Ofens ab. Ich benutze hier auch nur Ober- Unterhitze. Mit Umluft kann man sicherlich ein paar Grad kälter garen. Da Ganze geht natürlich auch auf dem Holzkohlegrill - nicht zu dicht über den Kohlen und mäßige Hitze wären da empfehlenswert.
Traditionell werden die Spieße mit Grilltomaten angeboten. Wir servieren aber mit unserem Walnuss-Granatapfel Chutney und Chelo, dem leckeren persichen Safranreis mit Berberitzen.
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Flashback:
Heute vor einem Jahr: Ostern 2015
Tolles Gericht - ich liebe solche Hähnchenspieße :) Liebe Grüße, Annika
AntwortenLöschenDanke. Mit Huhn, Safran und Joghurt kann man nicht viel falsch machen.
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