Ich bin zurück aus Südtirol, habe nach einem langen Tag im Bus erst einmal ausgeschlafen und muss nun zunächst Eindrücke und natürlich auch Fotos sortieren. Eine Sache ist auf jeden Fall schnell klar geworden, in manchen Dingen ist man uns in Italien weit voraus. Inklusion zum Beispiel ist dort viel selbstverständlicher als hierzulande. Das betrifft auch die Ernährung. Mir geht es hier nicht um Menschen, die freiwillig, aus welchen Gründen auch immer, auf gewisse Lebensmittel verzichten, sondern besonders um jene, die aus gesundheitlichen Gründen manche Dinge nicht essen dürfen. In meiner Stammgruppe (so heißen die Klassen bei uns) ist ein Kind mit Zölliakie. Das hätte nach dem Genuss von glutenhaltigen Lebensmitteln die Woche mit einem Eimer im Schoss auf der Toilette verbracht. Italien, insbesondere Alto Adige ist hier ein Paradies für solche Menschen. Betroffenen ist die südtiroler Firma Dr. Schär sicher ein Begriff. Dort werden seit 1977 glutenfreie Produkte hergestellt. Die finden reißenden Absatz, denn Statistiken zufolge leidet einer von Hundert an dieser Stoffwechselerkrankung. Auch Restaurants in Italien sind in der Regel auf Glutenunverträglichkeiten eingestellt. Obige Pizza (Malcesine, Gardasee) konnte unsere Schülerin reuefrei genießen.
Selbst diese bekannte Burgerkette mit dem M bietet, zumindest in Venedig, eine glutenfreie Variante ihres Produktes an. Das habe ich in Deutschland so noch nicht gesehen. Ich denke, wir müssen hier bei uns noch einiges lernen. Wie gesagt, nicht damit esoterische Bedürfnisse einiger Diätfreaks bedient werden, sondern damit ernsthaft Betroffenen ein "wir sind auch dabei" Gefühl vermittelt wird.
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Flashback:
Rezept vom 14.09.2015: Ciabatta
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