Seiten

Montag, 26. Juni 2017

Hähnchenfleischsalat chinesischer Art


Ich war heute anlässlich des bevorstehenden Geburtstages der Gattin noch schnell ein paar Dinge einkaufen. Gurken zum Beispiel, denn die brauche ich für Tsatziki. Und wie ich nun so an der Kasse meinen Einkauf Stück für Stück vom Band zurück in den Einkaufswagen lege, sehe ich, wie auf dem kundenzugewandten Display beim Eintippen von drei Salatgurken der Warenwert plötzlich auf gut 39.000 Euro steigt. Ich sage: "Gute Frau, nicht dass sie mich für geizig halten oder glauben, ich könnte mir ein gewisses Maß an Luxus nicht leisten, aber 13.000 Euro pro Gurke finde ich ja dann doch etwas übertrieben". Die Kassiererin gab mir da sofort uneingeschränkt Recht und stornierte die länglichen Eurosiden stante pede. Vermutlich hat die Kasse die Warennummer mit der Menge und dem Datum multipliziert. Schöne neue Welt. Aber spätestens beim Bezahlen wäre es wohl aufgefallen. Hoffe ich zumindest. Da fällt mir ein, ich habe vor Jahren an einer Tankstelle auch schon mal fast 10.000 DM für eine Packung Kaugummi bezahlen müssen ...

So, morgen gibt es dann wieder eine größere Grillaktion, deshalb sollte das Essen heute schmal ausfallen. Man wünschte sich einen Salat mit "Sachen zum selber zusammenstellen". Das heißt, ich schnipple ein paar Dinge zurecht, stelle sie einfach hin, ein, zwei Dressings dazu und die Salatbar ist eröffnet. Persönlich hatte ich mehr Lust auf etwas chinesisches, also habe ich als Kompromiss meinen Salat in diese Richtung gestaltet und siehe da, ich fand Nachahmer.


Für vier Portionen, zunächst das Fleisch plus Marinade:
  • 600 g Hähnchenbrustfilet
  • 2 TL Reiswein
  • 2 TL helle Sojasauce
  • 1 TL Speisestärke
  • 2 TL Sesamöl (nicht im Bild)
  • Salz
  • weißer Pfeffer
  • 6 EL neutrales Öl zum Braten

Hähnchenbrust in kleine Würfel schneiden, mit Reiswein, Sojasauce und Stärke gründlich vermischen, leicht salzen und pfeffern. Zwanzig Minuten marinieren lassen, dann kurz vor dem Braten das Sesamöl unterrühren. 


Wok knallheiß werden lassen, Öl hineingeben, durchschwenken. Fleisch - am besten in zwei Portionen - dazugeben und pfannenrühren. Bei meinem 26 kW Wokbrenner draußen wäre ich damit in vierzig Sekunden durch, auf dem "lahmeren" Gasherd brauche ich in etwas die dreifache Zeit. Nach zwei Minuten einen Schuss Reiswein angießen, nochmals gut durchschwenken ...


... und Fleisch zum Abtropfen und Auskühlen in ein Sieb geben.


Weil der Wok schon mal heiß war, habe ich ihn einfach ausgewischt und gleich ein paar Bohnensprossen mit etwas Salz kurz angebraten. Sie sollten einmal erhitz werden, aber knackig bleiben.


Was wäre ein chinesisch inspirierter Salat ohne eine chinesisch inspirierte Vinaigrette?
  • 3 EL Sesamöl mit 1 EL neutralem Öl vermischt
  • 3 EL roter chinesischer Essig
  • 2 EL brauner Zucker (Oder Palmzucker, bzw. Honig)
  • 2 EL helle Sojasauce
  • 1 kleines Stück Ingwer
  • zwei Frühlingszwiebeln
  • Salz
  • weißer Pfeffer
Frühlingszwiebel schräg in dünne Ringe schneiden, Ingwer schälen und fein reiben. Essig, Zucker und Sojasauce verrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nun das Öl in einem dünnen Strahl kräftig unterrühren, damit eine leicht dickliche Emulsion ensteht. Frühlinsgzwiebeln und Ingwer ebenfalls unterrühren.   


Huhn mit den Sprossen auf Blattsalaten anrichten und etwas Dressing verfeinern. Dazu passen auch, wie hier, Weißkohlstreifen, Cocktailtomaten, Paprika, Radieschen und Möhre.


Schön samtig weiches Fleisch dank Marinade und schnellem Wokgaren. Das ist so lecker, dass es sogar Episode 675 aus meinem Langzeitprojekt "999 Ways to Kill Myself" vergessen lässt. Heute ist mir beim Abtrocknen der Stiel eines Glases abgebrochen und hat sich mit einiger Wucht in meinen linken kleinen Finger gebohrt. Es blutet zwar nicht sonderlich, fühlt sich aber wie eine Verstauchung an. Ich habe wohl doch den Knochen getroffen. Aber egal,  das geht auch wieder weg ...
____
Flashback:


Heute vor einem Jahr: Pasta e Patate alla Napoletana

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen