Rindfleisch-Tofu

Wir alle kennen das Problem. Wir laden liebe Gäste zum Essen ein und hören dann die Worte "Danke, wir kommen gerne, aber hast du auch irgendwas ohne Tofu? Weißt du, wir sind nämlich Fleischesser. Jetzt nicht, weil wir Tofu nicht mögen, das sind rein ethische Gründe". Dann stehst du da mit deinem Plan, Chia-Samensuppe, gedämpften Brokkoli, Seitanburger und in Hanföl gebratenen Tofu zu servieren. Hektik bricht aus. Was kann man denn einem Fleischesser servieren? Und wo bekommt man das her? Muss ich da erst Bücher lesen und in teuren Spezialläden einkaufen? Reicht nicht auch Fruchtfleisch? Aber keine Sorge, ich habe da Hilfe.

Wenn ich weiß, dass unter meinen Gästen Fleischesser sind, ersetze ich für sie den gebratenen Tofu einfach durch ein Rindersteak. Sieht fast genauso aus und manche behaupten, es schmeckt sogar besser, als das Original aus Bohnenquark. Man muss nur auf Qualität achten. Gut, man kann diskutieren, warum Fleischesser unbedingt etwas brauchen, dass wie ein braun lackierter Tofublock aussieht und warum sie es dann auch noch "Steak" nennen, obwohl es eben kein echtes Tofu-Steak ist, aber egal. Probiert es einfach mal selber, es ist tatsächlich lecker.

Für 100 Gramm Tofu rechnet man etwa 100 Gramm Fleisch. Oder 200 Gramm. Ach was, lass es 400 Gramm sein. Je mehr, desto besser.

Würzen und anbraten nicht vergessen, um den Eigengeschmack zu erhöhen. Erstaunlicherweise braucht man bei Tofu aus Rindfleisch viel weniger teure Gewürze, als bei echtem Tofu.

Noch ein Tipp: statt Sojamagarine kann man auch Butter nehmen. Auch wieder so ein Austauschprodukt, ich weiß.

Das Tofu-Ersatz-Steak aus Rind kommt nun bei etwa 180° C für zwei Minuten pro Zentimeter Dicke in den Ofen und darf anschließend noch wenigstens fünf Minuten ruhen.