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Donnerstag, 10. Oktober 2019

Sriracha


Zu Beginn dieses Blogs habe ich Devise ausgegeben: "Es wird nichts gekauft, was man nicht auch selbst besser machen kann". Das hat nach wie vor Bestand. Aber es gibt so Dinge, die man aus reiner Gewohnheit fertig kauft. So lange, bis man einmal probiert hat, sie selbst zu machen und dann verblüfft feststellt, wie schnell man doch zu einem viel besseren Ergebnis kommen kann. Nachdem ich mir neulich also schon den thailändischen Dip-Klassiker Nam Jim Gai (Süße Chilisauce) vorgenommen habe, ist heute die nicht minder beliebte Sriracha-Sauce - benannt nach der thailändischen Küstenstadt Si Racha - an der Reihe. Das geht einfacher, als man denkt und mit nur fünf simplen (und günstigen) Zutaten ist man im Handumdrehen am Ziel. Zu erwähnen wäre noch, dass bekannte Srirachasaucen, die man in der westlichen Welt kaufen kann, meist fermentiert werden. Ich bin hier allerdings dem original thailändischen Rezept gefolgt und habe die Sauce frisch zubereitet und verwendet.


Wir brauchen:
  • 250 g rote Chili
  • 1 Knoblauchzehe
  • c.a. 300 ml hellen Essig
  • 1 TL Salz
  • 3 EL Zucker
Reisessig wäre hier die Waffe der Wahl, ein milder Weinessig ist aber auch okay, Hauptsache, er ist hell.

Zur Wahl der Chili muss ich jedoch noch etwas erzählen. In Thailand nimmt man für diese Sauce eine mittle-scharfe Sorte, die sogenannten spur chili, die mit rund 30.000 Scoville in etwa in einer Liga mit Cayenne spielen. Diese Sorte bekomme ich hier nicht so ohne weiteres, aber man kann sich auch mit anderen roten Chili (zum Bespiel Serrano oder Jalapeño behelfen und mit ein paar Thaichili für die nötige Schärfe sorgen. Ich würde allerdings davon abraten, nur Thaichili oder gar Habanero zu nehmen. Nicht, weil ich ein Weichei bin, sondern weil ich Schärfe als reinen Selbstzweck sinnlos finde.


Chili grob würfeln, Knoblauch abziehen. In einen Topf geben und mit dem Essig gerade so bedecken. Aufkochen und etwa 20 Minuten leicht köcheln, bis der Knoblauch weich ist. Vorsichtig, das riecht streng und kann die Atemwege reizen, also Fenster auf.


Die Chose wird jetzt so fein wie möglich püriert.


Anschließend wird die Masse noch mal durch ein feines Sieb gestrichen. Nicht vergessen, den Pulp, der außen am Sieb hängen bleibt, abzustreifen. Das steckt noch ordentlich Geschmack drin.


Chilisauce mit einem Teelöffel Salz und dem Zucker würzen - keine Angst, das wird nicht süß - und noch einmal aufkochen, damit sich der Zucker auflöst. 


Abschmecken - fertig. Wenn man da nur mit sauberen Löffeln rangeht, hält das im Kühlschrank fast ewig. Die Sauce macht sich natürlich auch gut in Quetschflaschen. Dadurch, dass sie wirklich nur aus einfachen Zutaten besteht, ist sie sehr variabel einsetzbar und macht sich zum Beispiel auch als Hot Sauce in amerikanischer Südstaatenküche oder sogar in mexikanischen Essen vorzüglich. Da ist es ratsam, sich gleich einen kleinen Vorrat anzulegen. 
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Flashback:


Heute vor zwei Jahren: Paprikatopf mit Huhn

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