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Donnerstag, 21. Mai 2020

Russische Mayo-Schaschliks


Ich habe mir neue Spieße gegönnt. Sechzig Zentimeter lang, einen Zentimeter breit und zweineinhalb Millimeter dick, da biegt sich nichts durch. Zudem noch aus Edelstahl - gibt Rost keine Chance. Für ein Adana-Kebab ist das natürlich noch viel zu schmal, aber bei gutem Schaschlik, mit schönen großen Fleischstücken, ideal. Ich habe in letzter Zeit viel gehört, dass Leute ihr Fleisch in Mayonnaise marinieren - praktisch mayonieren -  also habe ich mich mal nach Rezepten umgesehen. Fündig geworden bin auf dem YouTube-Channel von Ksenia. Die hat wohl russische Wurzeln, weiß also wovon sie spricht. Außerdem erklärt sie das Ganze auf entspannt unaffektierte Weise. Man erkennt, dass es ihr ums Essen geht und nicht darum, sich als Influenza Influencerin in den Vordergrund zu spielen. Sowas finde ich immer sympathisch. Ja, da steckt ein Online-Shop mit dahinter (das hier ist ausdrücklich keine Werbung!) aber von irgendwas müssen wir ja alle leben.
   

Ich habe hier:
  • 1000 g Schweinenacken
  • 200 g Mayonnaise
  • 2 EL Paprikapulver
  • 3 Zwiebeln
  • 40 ml (etwa 2,5 EL) Essigessenz (25%)
Des Weiteren: 
  • Salz
  • Pfeffer

Zwiebeln pellen und in Streifen schneiden. ich knete sie dann immer etwas durch, bis sie beginnen, Saft abzugeben.


Nacken in vier Zentimeter breite Steaks schneiden, diese noch mal längs halbieren und würfeln.  


Fleisch, Zwiebeln, Paprikapulver, Essigessenz, Mayonnaise, Salz und Pfeffer in eine Schale geben und gut vermengen. Ksenia weist darauf hin, dass man hier mit Salz und Pfeffer nicht sparen sollte. Sie hat Recht, in diesem Fall gilt: viel hilft viel.

Abdecken und über Nacht durchziehen lassen. 


Am nächsten Tag noch mal die Würzung testen, gegebenenfalls nachsalzen. Fleisch auf Spieße stecken, Zwiebeln dabei abstreifen. Die brauchen wir nun nicht mehr.


Jetzt heißt es: Feuer frei!. Normalerweise grillt man das auf einem Mangal, einem kastenförmigen, rostlosen Grill, der schmaler ist, als die Spieße lang sind. Besitze ich (noch) nicht, also habe ich einfach L-Profile aus Aluminium auf mein Rost gesetzt und kann die Schaschliks so kontaktfrei grillen. Gewusst wie oder: alle Köche sind besch*ssen, die sich nicht zu helfen wissen.


Neben Salz auch wichtig: Röstaromen. Bloß nicht zu früh vom Grill nehmen. Da dürfen ruhig kleine schwarze Stellen dran sein. Erst dann kommt nämlich der Geschmack. Also keine Angst, das ist Nacken, der bleibt lange saftig. Mayonnaise und Essigessenz tragen auch zur Zartheit bei, da kann nichts schief gehen.


So, auch wenn ich sonst kein Biertrinker bin und auch sicher nicht mit dem Bollerwagen durch die Wälder ziehen werde, hat der Spieß den Kosaken in mir geweckt und ich musste mir ein kühles Blondes genehmigen. Dann reicht es aber auch mit Gerstensaft, denn anders als bei anderen Getränken, steht bei Bier der Genusszuwachs im reziproken Verhältnis zur konsumierten Menge. Nasdrowje!
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Flashback:


Heute vor drei Jahren: Pasta mit Huhn, Pilzen und Spargel

2 Kommentare:

  1. wenigstens haste dir das beste Bier meiner Meinung nach gegönnt :)

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