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Dienstag, 5. Mai 2020

Scotch Eggs


Scotch Eggs haben weder etwas mit Whisky zu tun, noch scheinen sie tatsächlich schottischen Ursprungs zu sein. Das erste Mal tauchen sie im Jahre 1738 in London auf der kulinarischen Landkarte auf, hergestellt im Kaufhaus Fortnum & Mason. Seitdem erfreuen sich die schmackigen Kugeln großer Beliebtheit auf den britischen Inseln, besonders als kalter Snack beim Picknicken. Wenn man so will, handelt es sich bei den "schottischen Eiern" um kleine Ein-Portion-Hackbraten mit einem hartgekochten Ei gefüllt. Ich mag es aber lieber, wenn das Eigelb noch flüssig ist. Das ist dann vielleicht weniger to go-tauglich, aber die meisten Köche machen das inzwischen so und was für Gordon Ramsay gut ist, kann mir nicht schaden.


Man kann es sich einfach machen und Thüringer Mett nehmen, das Brät aus einer groben Bratwurst pulen oder einfach fertiges Schweinehackfleisch (jedes andere geht natürlich auch) würzen. Ich habe aber nur nach Ausrede gesucht, mein neuestes Spielzeug - einen Fleischwolf und Wurtseaufsatz für meine Küchenmaschine - auszuprobieren und habe 800 Gramm Schweinenacken gewolft. Zunächst ging das gar nicht und ich habe geflucht. Dann bemerkte ich, dass ich das Messer verkehrt herum eingesetzt hatte. Schwupps gewechselt und das Problem war gelöst. Die Maschine arbeitet einwandfrei und das Fleisch war ruckzuck verarbeitet. Ebenso gut: es lässt sich alles auseinanderbauen und es gibt keine komischen unerreichbaren Ecken oder Kanten, was das Reinigen enorm erleichtert. Hier hat jemand beim Design mitgedacht.


Die Würzung betreffend habe ich einige britische Küchenseiten nach sausage meat durchforstet. In der Regel wurde meist mit Salz, Pfeffer, Salbei und Muskat gewürzt, sowie etwas Semmelbrösel hinzugefügt. Ich habe hier also:
  • 800 g Schweinehackfleisch
  • 80 g Semmelbrösel
  • 1,5 EL Salbei (getrocknet)
  • 1/8 TL Muskatnuss
  • 10 g Salz
  • 1 TL schwarzen Pfeffer

Alles gut vermengen.


Eier kochen. Hier muss man im Vorfeld wissen, was man möchte. Für harte Eier sind neun bis zehn Minuten der Richtwert. Ich habe diese aber nach fünfeinhalb Minuten herausgenommen kalt abgeschreckt und vorsichtig gepellt.


Nun muss das Ei mit etwas Hackfleischmasse ummantelt werden. Das ist ein wenig Frickelei und schlecht zu fotografieren, aber mit angefeuchteten Händen geht das irgendwie.


Jetzt wir nach der üblichen Art paniert. Erst in Mehl wälzen, dann abklopfen, ...


.. in verschlagenem Ei wenden, abtropfen lassen ...


.. und mit Semmelbröseln ummanteln.


Ab ins Fett und unter gelegentlichem Wenden in etwa zwölf Minuten knusprig golden ausbacken.


Genau wie ich es wollte. Knusprige Außenhaut, leckeres Mett - in etwa wie eine gute grobe Bratwurst - und Ei mit noch flüssigem Dotter. Das geht natürlich noch filigraner aber daran werde ich arbeiten. Mit dem Fleischwolf werde ich sicher noch viel experimentieren.
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Flashback:



Gestern vor einem Jahr: Fischteller mit Möhren-Zucchini-Gemüse und Kartoffelpüree 

2 Kommentare:

  1. Mit dem Flüssigen Dotter finde ich sehr appetitlich diese schottische Eier sind bei mir immer präsent, jetzt ist es vielleicht Zeit die zu probieren, ich muss nur im TK wühlen und Hackfleisch rausholen. Danke für den Tipp.

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    1. Finde ich auch. Mit weichen Eiern muss man zwar vorsichtiger sein, aber es schmeckt besser.

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