Es gibt sie, diese Tage, an denen ich spätestens auf der allmorgendlich einstündigen Fahrt zur Arbeit ein festes Bild von dem im Kopf habe, was abends auf dem Teller landen wird. Diese wenigen lichten Momente muss ich natürlich ausnutzen und mache mir bei nächster Gelegenheit Notizen, damit auch im Laufe des Tages ja nichts von dieser Eingebung dem Orkus des Vergessens anheim kann. Heute drehte sich in meinem Kopf alles um salsicce, diese leckere, groben Bratwürstchen aus Italien. Irgendwie hatte ich den Drang, diese, kombiniert mit weißen Bohnen zu Pasta zu essen. Die restlichen Zutaten haben sich dann fast aus einer inneren Logik heraus ergeben. Ich weiß nicht, woher die Inspiration kam und ob und wenn ja wo ich so was oder ähnliches schon mal gesehen habe, aber in meinem Kopf ergab das alles Sinn. Um da Fazit vorweg zu nehmen: auch auf dem Teller war das sehr stimmig.
Salsicce waren noch vom Samstag über. Da habe ich nämlich ein paar längs aufgeschnitten, gegrillt und mit einer Senf-Mayonnaise Mischung im Brötchen serviert. Ein einfacher, aber dennoch leckerere Snack, der nicht viel,mehr bedarf.
Was brauche ich heute für vier Portionen (als primo zusammen mit anderen Gerichten locker auch für sechs)?
- 4 salsicce (à 60 g), natur oder mit Fenchel
- 4 Sardellen in Salz
- 1 Knoblauchzehe
- 200 g weiße Bohnen (fagioli cannellini)
- 8 getrocknete, eingelegte Tomaten
- Schuss Weißwein (optional)
- altes Weißbrot
- Petersilie
- Olivenöl
- 350 trockene Pasta, hier Spaghetti
Die Wurst aus der Pelle holen und kleine Stücke zupfen, in etwa so groß wie die Bohnen. Sardellen abspülen und grob in vier oder fünf Stücke teilen. Knoblauch abziehen und fein hacken. Tomaten sechsteln.
Das Wurstbrät und die Sardellen in Olivenöl anbraten.
Die Bohnen tropfnass aus der Dose dazugeben, Nicht abspülen, wir brauchen die Stärke.
Mit Weißwein (oder Wasser) ablöschen. Tomaten dazugeben, etwas einkochen lassen und abschmecken. Bei Bedarf mehr Bohne oder Tomaten hinzufügen. Salz und Pfeffer werden unnötig sein, eine Prise Zucker kann jedoch nicht schaden.
Warmhalten.
Brot und Petersilie am besten in einer Küchenmaschine klein schreddern und in Olivenöl leicht knusprig anrösten. Das wird unser "Parmesanersatz", da ich zu Fisch und Meeresfrüchten - so wie Sardellen - ungern Käse gebe.
Nudeln nach Packungsanleitung al dente kochen, mit ein wenig Kochwasser und der Sauce vermischen, anrichten, Brösel darüber und fertig. Für mich gibt so was die Essenz der italienischen Esskultur wieder. Nicht zu viel und vor allem einfache Zutaten in schlichter Eleganz zu etwas Großen vereint. Bodenständig rustikal, aber nicht derbe und plump. Wenn ich ein italienisches Restaurant hätte, stünde dies sicher auf der Karte.
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Flashback:
Heute vor einem Jahr: Kalua Pork
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