Seiten

Samstag, 27. Februar 2021

Poké Bowl


Unter sogenannten "Foodies" gibt es immer wieder periodisch auftretende Trends und Wellen. Dann sehe ich allerorts dieselben Gerichte und es beschleicht mich fast das schale Gefühl, dass sich alle abgesprochen haben, ich aber die Memo mal wieder nicht bekommen habe. Ein gutes Beispiel ist Shakshuka, das vor ein bis zwei Jahren wie ein Lauffeuer durch die einschlägigen Kochforen fegte. Gut, da brauchte ich jetzt keine Einladung für, denn ich koche das schon seit fast zehn Jahren, aber man kann nicht immer der Igel sein. Heute bin ich mal der Hase und hinke einem Trend hinterher. Poké Bowl ist nämlich auch so ein Hype (gewesen) dem man sich schlecht entziehen kann. Als gesundes Powerfood angepriesen, ist das hawaiianische Nationalgericht auch tatsächlich eine leckere Mahlzeit, die - angesagt hin oder her - Aufmerksamkeit verdient.


Voraussetzung ist natürlich, dass man Fisch mag und das auch noch im rohen Zustand. Sushi-Freunde kommen hier voll auf ihre Kosten. Für Poke, das so eine Art Fusion aus japanischer und amerikanischer Westküstenküche ist, wird zumeist Thunfisch oder Lachs verwendet. Ich hatte beides und dagegen spricht sicher auch nichts. Wir rechnen mit 100 bis 120 Gramm unserer flossigen Freunde pro Portion.

Die weiteren Zutaten, neben Sushireis, sind Sache der Vorlieben. Im Prinzip passt alles in die Bowl, was man sich auch in eine Maki-Rolle drehen würde. Gerne dürfen auch fruchtige Elemente wie Mango dabei sein.


Was brauchen wir also für 4 Schälchen (bowls)?
  • 480 g Fisch zum Rohverzehr geeignet/Sushiqualität
Für den Reis:
  • 240 g Sushireis
  • 70 ml Reisessig
  • 1 TL Salz
  • 1 EL Zucker
Als "Einlage":
  • Radieschen
  • Avocado
  • Gurke
  • Möhre
  • Frühlingszwiebeln
  • Koriander
  • Noriblätter
  • Wakame-Alge
Zum Würzen:
Beim Reis gibt es mehrere Möglichkeiten. Manche essen ihn pur, andere aromatisieren ihn mit Sesamöl. Ich mag ihn gesäuert, wie bei Sushi. Dazu erhitzen wir den Essig leicht und lösen Salz und Zucker darin auf. Da ist unser sushi-su. Dann setzen wir den Reis mit der selben Menge Wasser auf und lassen ihn fünfzehn Minuten abgedeckt auf kleinster Flamme garen. Vom Feuer nehmen und weitere zehn Minuten  mit Deckel quellen lassen. Dann mit einem Spatel vorsichtig immer wieder durch den Reis fahren, damit sich die Körner etwa trennen und das ganze abkühlt. Sushi-su angießen und abgedeckt lauwarm halten.

Die Gemüse bei Bedarf schälen und in Streifen oder Scheiben schneiden.

Wakame, wenn getrocknet, zehn  Minuten in lauwarmen Wasser einweichen. 

Mayonna
ise mit Sriracha einem Teelöffel Sesamöl vermischen.

Wir können außerdem schon mal die Sesamsaat in einer trockenen Pfanne anrösten.


Hat unser Lachs noch Haut, wird diese abgezogen. Die silbrigen Stellen, die nun zu sehen sind, müssen auch entfernt werden. Das ist traniges Fett, auf dem man nicht unbedingt herumkauen möchte.  

Fisch mundgerecht würfeln, dann mit je zwei Teelöffeln Sesamöl und Sojasauce würzen. Wer möchte, gibt noch etwas getrocknete rote Chili gemahlen dazu. Zwanzig Minuten marinieren lassen. Limettensaft - einen Esslöffel - gebe ich immer erst kurz vor dem Servieren dazu, weil ich nicht möchte, dass die Zitrussäure das Fischeiweiß denaturieren, als kalt garen lässt. Dadurch würde die schöne Farbe verloren gehen und man hätte graue Stücke in der Schale. 
  

Nun muss nur noch angerichtet werden. Dazu geben wir Reis in eine Schüssel, verteilen die Einlagen und den Fisch darauf, bestreuen das Gericht mit dem Sesam. Nach Wunsch kann man noch etwas Sesamöl und Sojassauce angießen.

Hier eine Poké Bowl nur mit Thunfisch.


Mit Lachs.


Und hier zusammen.


Und weil es so schön war, hier noch mal mit der spicy mayo. Das ruft bei jedem Bissen Aloha und ist wie Hula auf der Zunge, eben absolut ono (lecker). Was bleibt da noch zu sagen? E'ai kaua (Guten Appetit!).


Nur für Chronisten, die hier mitschreiben. Die Poké Bowl gab es schon gestern. Normalerweise haue ich die Beiträge auch am selben Tag raus, an dem gekocht wurde, aber gestern wollte ich die Hamantaschen wirken lassen, also poste ich das erst jetzt. Heute habe ich die Fischreste (mit etwas mehr Meer-Krams) in einem roten Thaicurry sanft gar gezogen. Auch sehr lecker.


Und die Sous-Chefin hat mal wieder gebacken. Diesmal Scones. Für morgen habe ich natürlich auch schon einen Plan, aber das zu einer anderen Zeit.
____
Flashback:










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen