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Dienstag, 30. März 2021

Connecticut Steamed Cheeseburger


"Gedämpfter Burger? Was ist denn mit dem falsch?" höre ich schon die Wellen der Empörung hoch schlagen. Kann ich verstehen, denn so etwas ist sicher bisher nur den wenigsten untergekommen. Man muss schon in einem Radius von 7-Meilen um Central Connecticut groß geworden sein, um diese sehr lokale Spezialität zu kennen. Alternativ weiß man, wer Burgerpapst George Motz ist - der erklärt das nämlich sehr schön. Die Geschichte unserer heutigen Kuriosität beginnt in den 1920/30ern in Middletown, Connecticut, genauer gesagt in einem Laden namens Jack's Lunch. Dort kam man, warum auch immer, auf die Idee, die Pattys nicht zu grillen, sondern zu dämpfen. Auch der Käse für den Cheeseburger wurde auf diese Art geschmolzen. Ergebnis: ein zarter Burger, der saftig ist und viel Eigengeschmack hat. Leider gibt es diese Burgerbude nicht mehr. Heute ist Ted's Restaurant in Meriden der Ort für einen guten cheeseburg oder steamer. Lasst mich euch also heute zumindest gedanklich mit in den Bundesstaat Connecticut an der US-amerikanische Nord-Ostküste nehmen und dieses leckere Teil vorstellen.


In Middletown gibt man Fleisch und Käse in kleine Portionspfännchen, schiebt diese etagenweise in den mit Wasserdampf betriebenen Garapparat und hat so nach ein paar Minuten ein fertiges Resultat. Ich habe so ein Gerät natürlich nicht, aber ich weiß mir zu helfen. Ich nehme das Unterteil meiner Doppel-Burgerpresse, fülle eine Seite mit frisch gewolftem Rindfleisch (Chuck - Hals/Querrippe) und die andere mit Cheddar. Ich habe hier 100 Gramm irischen Käse, im Original nimmt man einen aus Vermont. Noch ein Tipp zum Fleisch: das gebe ich ohne all zu viel zu pressen in die Form. Insgesamt hat der Patty vielleicht 200 Gramm. 


Wir haben heute gegrillt, also nutze ich Holzkohle als Hitzequelle. Der Küchenherd ist natürlich auch völlig in Ordnung. Ich nehme eine feuerfeste Form, lege eine Schüssel hinein und stelle die gefüllte Fleisch- und Käseform oben auf. Dann gieße ich kochendes Wasser an.


Deckel drauf - ich habe keine passenden, man mag mir deshalb die Alufolie verzeihen - und, je nach Temperatur, zehn bis fünfzehn Minuten dämpfen. Jede Hitzequelle ist anders, also ist es angeraten, sich auf die eigenen Sinne zu verlassen.


Als Brötchen nehmen wir einen "kaiser roll", bei uns Kaisersemmel oder Abendbrötchen genannt. Hauptsache aus Weizen und rund. Briochebuns wären zu weich und würden bei dieser saftigen Angelegenheit vermutlich durchweichen und zerfallen. Auf die Unterseite des Brötchens kommen zunächst Mayonnaise, Ketchup und Senf.


Dann folgt ein Blatt Kopfsalat, je eine dünne Scheibe Tomaten und süße weiße Zwiebel. 


Das Fleisch ist gut und der Käse schön geschmolzen. Ich habe den Patty nun gesalzen und gepfeffert, obwohl davon in den Videos von Mr. Motz nichts erwähnt wird.


Jetzt müssen Patty und Käse nur noch unfallfrei auf der gemüsigen Einlage platziert werden.


Deckel drauf und fertig. Der Patty ist extrem saftig, hat die leichte Konsistenz einer asiatischen Teigtaschenfüllung. Geschmacklich ist das umwerfend, da das Eigenaroma des Rinds im Vordergrund steht. Dazu ein paar Kartoffelschnitze aus dem Ofen - herrlich. Aber sind gute, ehrlich Burger das nicht immer? 
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Flashback:




Heute vor zwei Jahren: Grillsaison 2019

2 Kommentare:

  1. Klingt absolut nachahmenswert :)

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    1. Hat mich auch völlig überrascht - aber andereseits würde das nicht seit gut 100 Jahren verkauft werden, wenn es Mist wäre. :)

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