Seiten

Mittwoch, 1. Dezember 2021

Grilletta


Heute gibt es mal was aus der Kategorie: "Kindheitserinnerungen, die ich nie hatte." Obwohl - ganz so stimmt das nicht, aber dazu später. Wir sehen hier jedenfalls meine Version der "Grilletta", die Antwort der Deutschen Demokratischen Republik auf den Hamburger des Westens. Dieser DDR-Klassikers wurde um das Jahr 1982 vom "Rationalisierungs- und Fortschrittszentrum Gaststätten" in Berlin entwickelt und sollte all jene Menschen am geschäftigen Alexanderplatz sättigen, die in den überfüllten Restaurants keinen Platz bekamen.   


Im Prinzip ist die Grilletta nichts anderes, als eine Frikadelle im Brötchen. Nun bin ich zwar nicht der DDR aufgewachsen und meine Mutter auch nicht, aber bei uns gab es hin und wieder Ähnliches. Ich denke, ich war weit über 18 Jahre alt, als ich meinen ersten "richtigen" Burger in einer Fastfoodkette aß und - wen wunderts - nicht wirklich begeistert war. Diese Grilletta ist also doch ein Stück Kindheitserinnerung für mich, wenn vielleicht auch unter anderem Namen.


Für fünf Frikadellen nehme ich:
  • 500 g Schweinehackfleisch (ungewürzt)
  • 1 kleine Zwiebel
  • 60 g Semmelbrösel
  • Salz
  • Pfeffer
Zwiebel abziehen und fein hacken, Zutaten vermengen. Ein Esslöffel Senf schadet der Masse nicht, im Gegenteil.

Des Weiteren:
  • Knusprige Brötchen  (rund oder oval)
  • Ketchup (oder süß-saures Tomaten-Chutney)
  • Klassische Beigaben:
  • Gürkchen
  • Käse
Es sind aber auch Salat, Tomaten oder was auch immer denkbar. Anders als bei unseren Ketten-Burgern gab es da keine verbindliche Norm für den Belag. Das war vermutlich auch aus der Not heraus geboren. Manchmal musste man halt improvisieren und wenn Buletten aus waren, gab es eben Hähnchenbrust oder eine Scheibe gebratene Wurst.


Pattys formen und von beiden Seiten braten.


Brötchen aufschneiden. Einen Klecks Ketchup auf die Unterseite gebe und den Patty auflegen.


Darauf dann nach Belieben eine Scheibe Käse, noch etwas Ketchup und etwas Sauergurke geben.


Zuklappen und fertig ist das Meisterwerk. Auch wenn ich sonst keine Freund von Ketchup bin, schmeckt mir das. Ich bleibe mal am Thema dran.
____
Flashback:










Heute vor zwei Jahren: Crème Brûlée vom Ziegenkäse

4 Kommentare: