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Sonntag, 30. Juli 2023

Le Bruegel in Bergues, Frankreich


Einen habe ich noch, Frankreich betreffend und dann höre ich auch auf damit zu nerven. Auf unserem Weg von der Bretagne nach Hause haben wir ja die nördliche Route gewählt, um in Richtung Dunkerque bei den Sch‘tis in Bergues vorbeizuschauen. Da eine Übernachtung eingeplant war, mussten wir für den Abend auch etwas zu essen finden. Nun mus man wisse, dass wir, um den üblichen Staus zu entgehen, am Montag abreisten und das haben viele Restaurants Montags geschlossen. Es blieb also praktisch nur das Bruegel über und wir sind dem Schicksal dankbar, dass es so gekommen ist.


Urige Gaststube mit offenem Feuer und extrem netter Bedienung. Kleiner Tipp: Reservieren ist immer gut. Wenn man das telefonisch machen will, habe ich noch einen Ratschlag, Je nach Namen versucht nicht Kwiatkowski oder Oberberger-Drostenstedt zu buchstabieren. Sagt einfach, ihr heißt Miller oder Laroche, dann gibt es keine Probleme.


Habe ich schon erwähnt, dass das Lokal urig ist?


Hausgemachtes Bier, ein blondes mit 6,3% in der praktischen 0,75 Bügelverschlussflasche. Das bruegelt so richtig.


Vorspeise: die Schlachteplatte (1/2 planche du billot - assortiment de charcuteries locales). Auf sechs Uhr ein Stück Anduillette (allerlei Innereien verschiedener Tiere in Wurstform und ein weiterer Haken für meine „to eat“-Liste). Ersnthaft, das ist leckerer, als man denkt. Daneben grobe Leberpastete und Lachsschinken. Oben dann ein Stück Speck und etwas, das wie Jagdwurst aussah. Unter den Cornichons war eine gepökelter Schinkenwurst. Natürlich gab es auch Brot dazu.

S

Salad mit gratiniertem Ziegenkäse auf Baguette. (Chèvre chaud des Moëres sur salade.)


Toast mit Maroilles. (Tartines du fromager gratinée.)


Ich hatte eine Carbonade flamande et frites. Wer da jetzt ein Kotelett erwartet, täuscht sich. Bei diesem Gericht handekt es sich um Schwein und/oder Rind in einer kräftigen, sämigen Biersauce geschmort  Das ist wohl so eins der beliebtesten Gerichte in der Region und es wird auch im Film erwähnt. Ich fand das total lecker, iregndwo zwischen gutem Gulasch und Ochsen-/Schweinebäckchen.


Ich hatte hier - vermutlich - Schwein und Rind und beides war super zart, voll im Geschmack und auch, wenn es nicht nach viel aussieht, nit den Pommes dann wieder doch fast zu viel.


Da hat dann nur noch eine Mousse au Chocolat hineingepasst. Das hätte ich mit etwas mehr Fluffigkeit gewünscht. Geschmacklich aber top.


Das nennt sich Café gourmand, was je nach Übersetzung „Feinschmacker“ oder „Vielfraß“-Kaffee heißt. Ich lass hier mal so stehen. 
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Flashback:










Heute vor drei Jahren: Salt & Pepper Chicken Wings 

4 Kommentare:

  1. Soso, tatsächlich todesmutig eine Anduilette degustiert? naa, war's scheee.....?
    Die Formulierung " ein weiterer haken für meine to-eat liste" klingt jedenfalls anders als ein beherztes
    " Hosianna, welch erlesene Delikatesse !!"....
    Immerhin war Brot dabei und mit drei Esslöffeln Senf könnte man's wohl gut runterkriegen.
    Aber ansonsten finde ich diese rustikale Beize eigentlich sehr charmant. Ich mag sowas gerne.

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    1. Ich fand das wirklich gut. Irgendwie so wie cremiger Pfälzer Saumagen. Gar nicht unangenehm oder geruchlich störend. Es ist jetzt nichts, was ich mir auch wegen Gicht oder so täglich reinziehen müsste, aber ich würde es jederzeit wieder essen und das auch ganz ohne Zwang.

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    2. Pfälzer Saumagen esse ich aus Prinzip nicht; ich bin doch nicht Helmut Kohl !

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    3. Ich habe es mir mittlerweile zur Gewohnheit gemacht, alles zu probieren, was lokal als Spezialität gilt.

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