In den Siebzigern wurde die Hamelner Altstadt einer großangelegten Renovierungsaktion unterzogen, in deren Rahmen man die die wunderhübschen Fassaden aus der Zeit der Weserrenaissance restaurierte. Jahrzehnte lang war danach das alljährliche Altstadtfest eine Institution in der Rattenfängerstadt. 2004 war es dann irgendwie damit vorbei. 2013 kam es aber zu einer Neuauflage, größer und besser als je zuvor. Man feierte die Neupflasterung der Fußgängerzone und das Altstadtfest heißt seitdem "Pflasterfest". Überall in der Innenstadt sind Bühnen aufgebaut und man kann je nach Lust und Laune verschiedenen Musikstilen lauschen. Natürlich kann man auch essen und trinken. Mir sind dieses Jahr zwei Stände aufgefallen, an denen Pulled Pork angeboten wird. Grund genug für mich, diese einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Bevor es losgeht möchte ich noch meinen neuen potentiellen Hausbewohner vorstellen: einen Roggensauerteig.
Pulled Pork habe ich schon selbst gemacht, aber bisher nur im Ofen. Die Version aus dem Smoker bin ich noch schuldig.
So, hier nun der erste Pulled Pork Burger. Zunächst zur Optik. Der Bun ist flach und erinnert mehr an ein Pitabrot. Die leichte Gelbfärbung mag von Malz oder vielleicht Mais stammen. Zum Fleisch kommen wir noch.
Das Baby wiegt 300 Gramm und kostet genau 5 Euro. Insgesamt sieht der Burger aber irgendwie langweilig aus.
Dieser Pork Burger ist gernigfügig leichter, so um die 270 Gramm, kostet aber auch nur 4,90 Euro. Das Brötchen sieht um Längen besser aus und auch das Gesamtwerk ist wesentlich ansprechender.
Schaut man sich das Fleisch an, sieht man die wunderschöne Rotfärbung durch den Rauch. Das Pork wird hier nämlich in einem riesigen, einer amerikanischen Dampflok mit Wagons nachempfundenen Smoker gegart und hat so eine wunderbar rauchige Note, nicht zu aufdringlich aber deutlich schmeckbar. Die Sauce ist okay, das Brötchen schmackhaft. Der Apfel-Rotkrautsalat ist gut gewürzt.
Note: 2+. Einzige Kritikpunkte: ich hätte gerne einen noch rauchigeren Geschmack und einen echten Coleslaw.
Der Burger stammt übrigens von Fisch Meyer, einem alteingesessenen Fischhändler aus Hameln, der sein Ladengeschäft vor Jahren aufgegeben hat, um jetzt regionale Wochenmärkte zu befahren, beziehungsweise die fischigen Erzeugnisse direkt als "Hofverkauf" unter die Leute zu bringen. Seit einiger Zeit sind sie auch im Bereich Catering tätig - mit Erfolg, wie man schmeckt.
Bei dem anderen Burger ist fast alles anderes. Gegart wird im Ofen, vermutlich ohne Rauch, zumindest war kein derartiger Geruch am Stand zu vernehmen, geschweige denn Geschmack. Der Krautsalat ist auch fader, das Brötchen belanglos und das Fleisch - seht selbst. Optisch erinnert das eher an Thunfisch aus der Dose. Da reißen auch die 30 Gramm mehr nicht viel raus. Ich würde nicht behaupten, dass das Ganze ungenießbar ist, aber über eine "4" kommt das nicht hinaus.
____
Flashback:Heute vor einem Jahr: Blaubeerquark
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen