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Samstag, 29. Dezember 2018

Zum 5. Blog-Geburtstag: Linguine in Safransauce mit Languste, Jakobsmuscheln und Scorzone


Zunächst ein paar Worte in eigener Sache. Als ich mich auf den Tag genau vor fünf Jahren hinsetzte und mehr aus einer Laune heraus begann, die ersten Zeilen für diesen Blog zu tippen, hätte ich niemals gedacht, dass ich heute hier sitzen und immer noch mit ganzem Herz bei der Sache sein würde. 5 Jahre - ein langer Ritt, eine kulinarische Reise mehrfach um den Globus. 5 Jahre, in denen auch ich einiges dazu gelernt habe, sowohl über Essen, als auch über mich selbst. Im letzten Jahr bin ich davon abgekommen, täglich zu posten. Auch das ist Teil des Lernprozesses. Zum einen soll mir das hier Spaß machen und da ist Zwang hinderlich. Zum anderen wird es immer schwerer, neue Sachen zu präsentieren, wenn man nicht irgendwann auf der Ebene landen will, die x-te Version vom überbackenen Toast zu veröffentlichen, nur um etwas geschrieben zu haben. Da ist es mir wichtiger ein gewisses - wie auch immer einzuschätzendes - Qualitätsbewusstsein zu wahren und lieber mal die Hände ein paar Tage stillzuhalten. Ich glaube, damit fahre ich ganz gut und ich bin jetzt recht zuversichtlich auch in weiteren fünf Jahren noch hier zu sein. Wer möchte kann im Anschluss am Ende dieses Beitrags mit mir die nach Klickzahlen erfolgreichsten Rezepte dieses Blogs Revue passieren lassen. Auf die nächsten Fünf!


Eigentlich hatte ich für das Geburtstagsrezept ganz andere Pläne, aber erstens kommt es ja anders und zweitens als man denkt. Der Fischhändler meines Vertrauens hatte keine frischen Austern, dafür aber Langustenschwänze. Die habe ich mir dann stattdessen einpacken lassen. Dazu noch ein paar Jakobsmuscheln, da die Gattin diese Molusken liebt. Die Holde hatte außerdem den Wunsch geäußert, Nudeln mit cremiger Safransauce essen zu wollen. Man füge diese Komponenten nun einfach zusammen und bingo! das Mahl steht. Die Exekution des Ganzen ist dann eher Formsache, denn obwohl das alles eher aufwendig klingt, ist es in Wirklichkeit verdammt simpel und braucht nicht signifikant länger, als die Garzeit der Pasta.  



Für 4 gute Portionen, als primo auch für mehr:
  • 3 Langustenschwänze (etwa 450 g Fleisch insgesamt ohne die Schalen)
  • 2 Döschen Safranfäden
  • 100 ml Sahne
  • 1 Voll-Ei
  • 2 Eigelb
  • 6 Jakobsmuscheln
  • Scorzone (schwarzer WIntertrüffel - Tuber äst. vitt)
  • Salz
  • Pfeffer
  • Olivenöl
  • 350 g rohe Pasta ohne Ei (hier Linguine)

Die Langustennschwänze vier Minuten in Salzwasser kochen, kalt abschrecken und Fleisch aus der Schale holen. Es wird jetzt noch einen deutlich rohen Kern haben.

Schalen nicht wegwerfen, sondern für einen späteren Schalentierfond einfrieren.


Das Fleisch grob würfeln.


Vollei, Eigelbe und Sahne verrühren, Safran schon mal hinzugeben.

Parallel dazu setzen wir schon mal die Pasta auf und garen sie nach Packungsanweisung al dente


Eiersahne vorsichtig erhitzen, dabei immer schön rühren und aufpassen, so dass nichts stockt. Langustenstücke und ein Kelle Pasatkochwasser hinzufügen. Weiterhin rühren, bis die Krustentiere gar und die Sauce cremig ist.


Pasta tropfnass unterheben und gut durchmischen, so dass die Sauce die Nudeln samtig ummantelt. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.


Währenddessen haben wir auch die Jakobsmuschelm am Äquator halbiert, gesalzen und von beiden Seiten eine Minute in Olivenöl scharf angebraten.


Pasta mit gehobeltem Trüffelstücken und Jakobsmuscheln servieren. Fertig ist das leckere Geburtstagsmahl.

Schauen wir nun noch mal auf die erfolgreichsten Rezepte in der fünfjährigen Bloggeschichte, gemessen an reinen Klickzahlen. Beginnen wir den Countdown bei Platz 5.


Platz 5: Spaghetti alla Carbonara (ricetta originale romana)
Der Klassiker, natürlich ohne Sahne und mit gutem Guanciale. Simpel ehrlich und leider eins der am meisten verunstalteten italienischen Gerichte hierzulande. Im Blog seit dem 15. März 2018.



Platz 4: Fondant Kartoffeln

Meine rustikale Version des Klassikers, mit halbierten Drillingen in Schale und nicht kunstvoll zu Zylindern geschnitzen Aztekenknollen. Ist zwar sehr lecker und als Beilage immer gut, warum das seit dem 9 Dezember 2014 so oft angeklickt wurde, weiß ich allerdings auch nicht.


Platz 3: Stuffed Baked Potatoes


Noch ein Kartoffelgericht. Diesmal aus den US of A. Jetzt auch nicht so der Inbegriff feiner Kochkunst, aber es kommt scheinbar an. Recht so, denn diese "Earth-Apples" sind lecker und stehen auch im Blog seit dem 12 Juni 2014 hoch im Kurs.



Platz 2: Mika Häkkinen

Verdursten will auch keiner, also hat es dieser Wodka-Cranberry Drink auch aufs Treppchen geschafft. Benannt nach meinem Lieblingsrennfahrer, ist er natürlich ein Muss auf diesem Blog und dort dann auch sei dem 9 Juni 2018 zu finden. Und er zischt und erfrischt so schnell wie ein Formel 1 Wagen.


Platz 1: Pekingsuppe

Mit Abstand das beliebteste Rezept, meine Version der sauer-scharfen Pekingsuppe, so wie sie in unzähligen Restaurants in diesem Lande ihr Dasein fristet. Veröffentlicht am 6. Februar 2014 ist das quasi eine Reise an den Anfang des Universums.

Morgen ist dann wieder Gelegenheit, sich mal wieder in einem Nachbarland zur persona non grata machen zu lassen, ein Projekt, dass mir in Bezug auf Österreich, besonders auf Wien - wo man die Größe der Gulaschstücke scheinbar auf dem Monitor mit dem Lineal nachmisst - dieses Jahr bestens gelungen ist.
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Flashback:


Heute vor einem Jahr: Königskrabbe mit Zitronenbutter

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