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Mittwoch, 19. Februar 2020

Plomeek


Was bleibt, wenn man sich in 30 Jahren als Hobbykoch und nun sechsjähriger Bloggerei einmal um die ganze Welt gekocht hat und die weißen Flecken auf der kulinarischen Landkarte immer kleiner werden? Eigentlich ja nur der Weltraum. Also schauen wir heute mal Bewohnern benachbarter Planeten in die Töpfe. Und es wird allerhöchste Eisenbahn, denn schon 2063, in 43 Jahren also, wird Zefram Cochrane den Warpantrieb erfinden und dadurch die Vulkanier dazu bringen, den Erstkontakt mit uns Menschen zu suchen. Vulkanier? Genau, da denkt man natürlich an das alte Spitzohr Mr. Spock, dessen Mutter allerdings ein Mensch ist. Nichtsdestotrotz ist er ein Paradebeispiel seiner Art: logisch bis in die getrimmten Haarspitzen und alle Emotionen fest im Griff. Was viele jedoch nicht wissen, Vulkanier ernähren sich vegetarisch. Ein sehr beliebtes Mahl aus ihrer Küche ist eine rote Suppe mit dem Namen Plomeek (sprich "PLOH-miek") und die gibt es heute. Herd auf Warp 9, Phaser auf Überbacken und volle Kraft auf die vorderen Deflektorschirme. Energie!



Es gibt offizielle Star Trek-Bücher, in denen Rezepte für diese Suppe abgedruckt sind. Die Bilder sehen aber nicht ansatzweise so aus, wie das, was in der Serie serviert wird. Natürlich gibt es auch Fanrezepte. Ich habe mir mein eigenes zusammengebastelt. Notgedrungen, denn die namensgebende Hauptzutat, die vulkanische Pflanze Plomeek war hier kurzfristig nicht aufzutreiben und mein Nahrungsreplikator ist in Reperatur.

Ich nehme also für Farbe und Geschmack Rote Bete, die ich in Salzwasser koche. Ist die Knolle gar, lasse ich sie abkühlen und schäle sie. Mit Handschuhen, denn das Zeug färbt ordentlich. Wer sich die Sauerei ersparen will, nimmt bereits gekochte, vakuumierte Ware. Geht auch.


  • 1 EL Butter
  • 2 Selleriestangen
  • 2 Karotten
  • 1 rote Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1/2 TL gemahlener Chili (hier Kashmiri Chili)
  • 1 große Rote Bete (gegart und geschält)
  • 1 Dose stückige Tomaten
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 150 g rote halbierte Linsen
  • 1 Lorbeerblatt
  • Petersilie
  • 2 EL Rotweinessig
  • Zucker
  • Salz
  • Pfeffer
  • Crème Fraîche oder Schmand
Wenn wir Butter und Crème Fraîche durch entsprechende Produkte ersetzen, haben wir sogar ein veganes Mahl, dass gut schmeckt und sättigt.


Zwiebel und Möhren schälen. Mit dem Sellerie klein würfeln und in Butter sanft weich schmoren.


Knoblauch abziehen und fein hacken. Zusammen mit dem Chili in den Topf geben und kurz mitgaren.


Wenn es duftet, dürfen die gewürfelte Rote Bete und das Lorbeerblatt dazu.


Brühe, Tomaten, 400 ml heißes Wasser und die Linsen hinzufügen. Köcheln lassen, bis die Hülsenfrüchte weich sind.


Grob gehackte Petersilie einstreuen.


Lorbeerblatt entfernen und Suppe pürieren. Feinere Geister als ich, streichen das jetzt noch durch ein feines Sieb, ich mag aber die Ballaststoffe in der Suppe.

Mit Zucker, Essig, Salz und Pfeffer abschmecken. 
Ich habe außerdem noch spontan einen Esslöffel Tomatenmark hinzugefügt. Wir wollen eine dezente Säure mit leichter Süße. Das passt hervorragend zur Bete und den Linsen. Vulkan ist, wie der Name schon sagt, ein feuriger Planet, also soll auch der Chili vernehmbar, aber keinesfalls dominant sein.


Das Süpplein ist fertig. Schmeckt so schon ganz gut.


Captain James T. Kirk bevorzugte (oder besser: wird bevorzugen) Plomeek mit etwas heavy cream. Ich finde auch, dass das Ganze mit untergerührter Crème Fraîche wirklich schön rund schmeckt. Wenn das tatsächlich so ist (sein wird), dürfen die Vulkanier gerne kommen. Live long and prosper!

4 Kommentare:

  1. Anke aus Münster20. Februar 2020 um 16:13

    Du dringst in Galaxien vor, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat.... Sehr schöne Idee :)!

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    1. Und ich werde hier nicht aufhören. Ich werde mich quer durch die Galaxis kochen und wenn das nicht reicht, durch das ganze Universum. Trotzdem werde ich den Kosakenzipel nicht aus den Augen verlieren.

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