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Samstag, 16. Januar 2021

Pollo al horno Peruana


Die peruanisches Kochkunst fasziniert mich, denn sie stellt ein gutes Beispiel für gelungene Fusion-Küche dar. Ein Umstand der selten ist, da in den meisten Fällen fusion eher zu confusion führt. Im Andenland verbinden sich aber indigene, europäische und auch chinesische Einflüsse zu einer Einheit, so dass man glauben könnte, sie wären füreinander gemacht. Wer sich jetzt denkt "Wie bitte? Chinesisch?" sei an die Chifa-Küche Perus erinnert. Das heutige Rezepts steht zwar nicht unbedingt in dieser Tradition, die Verwendung von Sojasauce hingegen lässt jedoch an diese Richtung denken. 


Auf das Rezept bin ich auf meiner immerwährenden Suche nach dem leckersten Brathuhn der Welt gestoßen. Dabei lasse ich mir manchmal vom Zufall helfen. Dann tippe ich in der Suchmaschine einfach pollo oder poulet ein und schaue, was mir die Autovervollständigung vorschlägt. So bin ich auf pollo perunana gestoßen und habe gleich beim Überfliegen des Rezepts (in Spanisch) gewusst: "Ja, das will ich!" 


Die meisten Zutaten habe ich immer im Haus parat und auch die Beschaffung eines küchenfertigen Exemplars der Gattung Gallus bereitet heutzutage keine Probleme. Die Zutat die fehlte, war Ají panca, eine nicht allzu scharfe Paste mit leichter Rauchnote aus getrockneten Chilischoten, Salz und einer Säurequelle. Die musste ich online ordern. Aber das ist ja heutzutage auch kein Problem und die Ware kam auch recht schnell bei mir an. 


Was brauchen wir?
  • 1 bratfertiges Huhn (1500 g)
  • 2 - 3 EL Ají panca
  • 1 Orange
  • 1 Zitrone
  • 1 TL gemahlener Ingwer
  • 1 TL Kreuzkümmel
  • 1 TL Zucker
  • 25 ml Sojasauce
  • 1 Zweig Rosmarin
  • 1 Zweig Oregano
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Essig
  • Salz
  • Pfeffer
Die Sojasauce wird nicht näher spezifiziert, also habe ich zwei Drittel helle für die Salzigkeit und ein Drittel dunkle für die Farbe genommen. Kann man, muss man aber nicht. Der Essig war bei mir Weißweinessig, aber auch das ist Geschmackssache. Nehmt, was gerade offen ist und bereit steht, vielleicht nur keinen Kräuteressig oder so.


Der Rest ist einfach. Das Huhn zerteilen - aufmerksame Leser wissen, dass meine Hühner immer vier Beine haben - und die Marinadezutaten vermengen, dafür die Orange und die Zitrone auspressen und den Saft verwenden. Mit der Chilipaste vorsichtig herantasten. Wer die übrigens nicht hat und auch nicht extra bestellen will, nimmt einfach Paprikapulver. Ich würde edelsüß mit rosenscharf und etwas geräuchertem pimiento de vera mischen, aber auch hier gilt: alles kann, nichts muss.

Ist alles vermengt, legen wir das Huhn mit der Haut nach oben in eine ofenfeste Form, gießen die Marinade darüber und pinseln die Teile schön ein. Abdecken und am besten über Nacht - mindestens aber drei Stunden - kaltstellen.


Nach Ende der Marinadezeit schälen wir ein paar Kartoffeln (festkochend), schneiden sie nicht zu klein und verteilen die Stücke zwischen dem Huhn. Ein wenig einpinseln und salzen schadet auch nicht.


Form in den auf 180° C vorgeheizten Ofen (Umluft) stellen. Nach zwanzig Minuten die Kartoffeln einmal wenden und alles mit dem Bratsud bepinseln.


Nach weiteren 25 Minuten sollten die Kartoffeln gar und das Huhn durch sein.


Huhn und Kartoffeln auf einen Teller geben und etwas von dem fantastischen Bratsud angießen. Der lässt sich wunderbar mit etwas Baguette aufstippen. Und das sollte man auch, denn das ist umami pur. War das jetzt das leckerste Brathuhn der Welt und ist meine Suche damit beendet? Nun, das Huhn war super zart und sehr aromatisch, die Würzung ausgewogen, salzige, fruchtige, säuerliche und pikante Noten in einer schönen Balance. So gesehen war es sicher das leckerste Paprikahuhn, das ich gegessen habe und in meiner Favorite Chicken-Liste sehr weit vorne.
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